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Mr. K: Thriller (German Edition)

Mr. K: Thriller (German Edition)

Titel: Mr. K: Thriller (German Edition)
Autoren: J.A. Konrath
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selbst nicht, John. Ich wette, dass Sie es getan haben. Natürlich haben Sie dabei aufgepasst und ‘n Gummi verwendet. Sie haben schon immer gewusst, dass Sie nur Sex bekommen können, wenn jemand gefesselt und Ihnen hilflos ausgeliefert ist. Oder vielleicht haben Sie eine solche Angst davor gehabt, Spuren zu hinterlassen, dass Sie in ein Taschentuch gewichst haben, während Ihre Opfer leiden mussten.« Ich beobachtete sein Gesicht und stellte fest, dassich mit meiner letzten Bemerkung ins Schwarze getroffen hatte. »Jawohl, so war’s doch, oder nicht? Sie waren nicht einmal Manns genug, um Ihre Opfer zu ficken. Sie sind nichts weiter als ein armseliger Wicht.«
    Dalton schüttelte den Kopf. Sein linkes Auge zuckte nervös.
    »Ich kenne Sie doch, John. Für Sie war das Ganze mehr als nur ein Job. Sie fahren darauf ab. Es ist ein abartiger Fetisch von Ihnen. Sie sind kein eiskalter Auftragskiller, sondern ein perverser und sexuell abartiger Sadist. Sie sind keinen Deut besser als der ganze Abschaum vor Ihnen. Auch nicht besser als Brotsky. Sie tragen teure Anzüge, fahren einen Caddy und werden dafür bezahlt, dass sie Ihre jämmerlichen kleinen Fantasien ausleben. Aber in Wirklichkeit sind Sie nur ein ganz gewöhnlicher Psychopath, wie man ihn in psychiatrischen Lehrbüchern findet. Und was war bei Ihnen der Auslöser, Johnny Boy? Hat es Ihnen als Kind auch Spaß gemacht, einem Hamster die Beine zu brechen? Oder haben Sie gezündelt? Ich wette, Sie waren mit fünfzehn immer noch ein Bettnässer.«
    Dalton lief rot an und wandte sich ab. Ich roch Blut und machte weiter.
    »Was ist damals mit Ihnen passiert, John? Hat Ihr Vater Sie verprügelt, wenn er besoffen war? Hat Pater O’Malley im Kindergottesdienst an Ihnen herumgefummelt? Oder war es vielleicht Ihre Schwester, Janice? Hat sie im Dunkeln schlimme Dinge mit ihrem kleinen Bruder angestellt?«
    Dann stürzte er sich auf mich, packte mich mit beiden Händen am Hals und schüttelte mich, dass ich am ganzen Körper zitterte. Die Fassade, die er sein Leben lang sorgfältig kultiviert hatte, war mit einem Mal weg. Zurück blieb nurnoch ein geifernder, tobender Triebtäter. Solche Typen gab es wie Sand am Meer. Es war einfach nur lächerlich. Ich hatte mit so vielen Arschlöchern von dieser Sorte zu tun gehabt, dass es fast schon überfällig war, wenn ich jetzt einem von ihnen zum Opfer fiel.
    Ich sah langsam Sterne vor den Augen und am Rand meines Gesichtsfeldes wurde es dunkel. Aber ich hatte keine Angst. Genau genommen hatte ich gewonnen. Mein Plan hatte funktioniert. Anstatt meinen Tod stundenlang in die Länge zu ziehen, würde Dalton mich auf der Stelle töten. Mit nur wenigen Worten hatte ich es geschafft, ihn psychisch fertigzumachen und ihn auf das Tier zu reduzieren, das er wirklich war.
    Jetzt konnte ich guten Gewissens sterben.
    Konnte mit dem Wissen sterben, dass Phin und Harry und Herb meinen Tod rächen würden.
    Konnte mit der Erkenntnis sterben, dass ich so gelebt hatte, wie ich es schon immer wollte.
    Konnte sterben, wie ich wollte, mit Würde, Mut und als Sieger.
    Plötzlich wurde die Tür des Lagerabteils aufgestoßen und ein hochgewachsener Mann mit bleichem Gesicht und langen schwarzen Haaren stürzte sich auf Dalton und drückte ihm eine Elektroschockpistole ins Genick.
    Mr. K traten die Augen aus den Höhlen und er brach zusammen. Der Mann, der mir zu Hilfe gekommen war, verpasste ihm noch einen Elektroschock, sodass er zuckte und sich wand.
    Dann ein weiteren.
    Und noch einen.
    Und noch einen.
    Und noch einen.
    Dalton krümmte sich vor Schmerzen und hatte Schaum vor dem Mund. Sein Körper machte die seltsamsten Verrenkungen. Schließlich verdrehte er die Augen und blieb reglos liegen. Das Einzige, was sich an ihm noch bewegte, war seine Brust, die sich in gleichmäßigem Rhythmus hob und senkte.
    Der Mann mit dem bleichen Gesicht sah mich an. Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover und eine blaue Arbeitshose. Sein Blick war entspannt, aber konzentriert, als ob er mich einer gründlichen Prüfung unterzog.
    »Sie sind Lieutenant Jack Daniels vom Chicago Police Department. Sie haben mehr Serienmörder geschnappt als alle anderen Polizisten vor Ihnen.«
    Ich hustete. Zwinkerte mit den Augen. Nickte.
    »Wissen Sie, wer ich bin, Jack?«
    Ich wusste es nicht. Aber auf einmal doch. Ich erinnerte mich wieder an den Fall. Die scheußlichen Verbrechen. Das Foto, das die Überwachungskamera in der Walmart-Filiale von ihm gemacht hatte, damals vor
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