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Mr. K: Thriller (German Edition)

Mr. K: Thriller (German Edition)

Titel: Mr. K: Thriller (German Edition)
Autoren: J.A. Konrath
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sieben Jahren, als er kreuz und quer durch North Carolina fuhr und seine Morde beging. Es war das einzige Foto von diesem Monster, das in den Datenbanken der Polizeibehörden gespeichert war.
    »Sie sind Luther Kite«, erwiderte ich.
    Er beugte sich so nahe zu mir, dass er mich hätte küssen können. Ich versuchte, nicht zusammenzuzucken, und wich seinem Blick nicht aus. Gleichzeitig wusste ich natürlich, dass sich an meiner Situation nichts geändert hatte. Ein Irrer war weg, dafür war ein anderer an seine Stelle getreten. Aber dieser Typwar irgendwie anders. Ich hatte mich mein Leben lang mit der Frage nach dem abgrundtief Bösen beschäftigt. Jetzt hatte ich die Antwort darauf, denn ich blickte ihm direkt in die schwarzen, gefühllosen Augen.
    »Ich habe Sie schon längere Zeit beobachtet, Jack.« Luther hatte Mundgeruch, seine Haut roch nach Fensterreiniger.
    »Und warum haben Sie das getan, Luther?«
    »Weil ich Sie …«, Luther streckte seine Zunge heraus, die wie vergammelte Leber aussah, und leckte mir damit über die Wange, »… interessant finde.«
    Ich kämpfte gegen den Brechreiz an und fragte: »Was wollen Sie von mir, Luther?«
    »Sie sind verletzt.« Er blickte auf den Boden, bückte sich und hob etwas auf, das Dalton fallen gelassen hatte. Es war mein Schwangerschaftstest. »Verletzt und … schwanger. Im wievielten Monat sind Sie?«
    »Im ersten«, sagte ich. Noch vor einem Augenblick hatte ich gedacht, ich hätte meine Furcht überwunden. Aber jetzt war sie wieder da, und zwar schlimmer als zuvor.
    »Im ersten Monat«, sagte Luther und nickte. »Es muss unbeschreiblich schön sein, wenn man spürt, wie ein Leben in einem heranwächst.«
    »Ist es auch«, sagte ich. Ich schaffte es zwar, meine Stimme ruhig klingen zu lassen, war aber den Tränen nahe.
    Luther streckte eine Hand aus und berührte mich am Oberschenkel. Sie fühlte sich eiskalt an. Er hielt einen Augenblick inne, bevor er sie weiter nach oben gleiten ließ. Als er an meinem Bauch angelangt war, legte er die Hand darauf und starrte in meine Augen.
    »Ich konnte es nicht zulassen, dass dieser Mann Sie tötet, Jack. Er ist es nicht wert. Hat nicht mal gemerkt, dass ich ihn beobachtet habe. Der Kerl ist ein Anfänger. Kennen Sie ihn?
    »Er ist Mr. K.«
    Luthers schwarze Augen funkelten und er zog seine schreckliche Hand von mir weg. »
Der
Mr. K?«
    Ich nickte. Luther verschwand hinter mir. Einen Augenblick später wurde das Folterrad heruntergelassen und ich lag auf dem Rücken. Luther kroch zu mir und kniete zwischen meinen Beinen. Wieder brachte er sein Gesicht ganz nah an meines heran. Aber anstatt mich noch einmal abzulecken, roch er an mir. An meiner Nase, meinen Lippen, meinem Hals. Jedes Mal, wenn er näher kam, zuckte ich vor ihm zurück.
    Dann kniete er neben meinen Füßen und band sie los.
    »Der Bruch sieht schlimm aus«, sagte er. »Aber das müsste helfen.«
    Ich spürte einen kurzen Schmerz am Oberschenkel, wie bei einem Bienenstich.
    Kurz darauf verwandelte sich die Welt in eine warme Decke, die schützend auf mich gelegt wurde. Die Schmerzen waren auf einmal wie weggeblasen und ich fühlte mich angenehm entspannt und euphorisch.
    Ich sah, wie Luther die Spritze wieder in die Tasche steckte. Dann löste er die Riemen um meine Hüfte und meine Handgelenke. Ich wollte ihm einen Faustschlag verpassen, war aber zu schwach und zu langsam. Er wich meinem Schlag mühelos aus. Dann hielt er mich an den Handgelenken fest. Ich hörte ein Zischen, und als ich nach unten sah, stellte ich fest, dass meine Hände mit einem Kabelbinder gefesselt waren.
    »Laufen Sie nicht weg«, sagte Luther. »Ihr Bein wird davon nur schlimmer.«
    Er gab meinem gebrochenen Bein einen Klaps. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich, ließ aber schnell wieder nach. Ich blickte nach unten und sah, dass mein Fuß auf unnatürliche Weise umgeknickt war. Es sah sehr schmerzhaft aus. Wer so eine schreckliche Verletzung hatte, tat mir leid.
    Luther packte mich unter den Achseln und zerrte mich zu dem Betonklotz hinüber. Ich saß dort und sah ihm zu, wie er Mr. K auf das Folterrad hievte und ihn dort festschnallte. Dann tastete er ihn ab.
    »Was haben Sie mir gegeben?«, fragte ich. Ich fühlte mich so leicht, dass ich Angst hatte, davon zu schweben.
    »Heroin. Fühlt sich gut an, nicht wahr?«
    Es fühlte sich gut an. Aber gleichzeitig hatte ich Angst. Ich musste hier verschwinden. Ich versuchte aufzustehen, aber mein Bein knickte um und ich fiel hin.
    »Sie
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