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Mr. Fire und ich (Band 6)

Mr. Fire und ich (Band 6)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 6)
Autoren: Lucy Jones
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Gefühl von Zärtlichkeit und Vertrauen. Und schließlich bin ich mir noch sicher, auch ein bisschen Stolz in seinen Augen zu erkennen. Genau das bringt mich schließlich dazu, aufzugeben und mich fallenzulassen. Mich bewusst fallen zu lassen. Ich weiß nicht, was im selben Moment bei Daniel den Höhepunkt auslöst, aber sein Schrei mischt sich mit meinen lustvollen Seufzern. Auf dem Höhepunkt der Lust entfährt mir ein Fauchen, das mich im Nachhinein erröten lässt: Vermutlich hat man es bis ans andere Ende des Anwesens gehört.
    Ich sacke auf meinem Liebhaber zusammen und schmiege mich lächelnd an ihn. Befriedigt. Daniel sieht mich an und lächelt ebenfalls:
    „Also, Mademoiselle Belmont! Sie erstaunen mich immer wieder! Beginnen wir jetzt also, die Initiative zu ergreifen? Das ist sehr angenehm, aber pass auf, dass sich das nicht allzu oft wiederholt“, sagt er zu mir und streichelt meine Wange.
    „Hast du etwa Angst, Gefallen daran zu finden?“, frage ich verschmitzt.
    „Das sehen wir später“, schließt Daniel. „Wir haben alle Zeit der Welt.“
    Wir bleiben lange nackt und eng umschlungen in der freien Natur liegen. Ich fühle mich so wohl, dass ich schließlich in seinen Armen einschlafe. Ich weiß nicht, wie ich in Daniels Bett gekommen bin, wo ich am nächsten Morgen aufwache. Ich nehme an, dass er mich wieder getragen hat, wie bei meinem ersten Besuch in Sterenn Park.
    Mir ist noch eine Gelegenheit entgangen, Daniel so zu sehen, wie er ist, wenn ihn niemand beobachtet. Aber ich weiß, dass er mir eines Tages dieses Gesicht zeigen wird.

5. Für das Leben
    Es ist noch früh, als ich an Daniels Seite aufwache. Die Hitze der Nacht hat nachgelassen. Ich zittere unter dem Laken, das uns kaum bedeckt. Daniels muskulöser, athletischer Körper zeichnet sich durch das noch graue Weiß des Stoffs ab, wie auf einer Reliefkarte. Er schläft noch und sein gleichmäßiger Atem bewegt die Konturen dieser Traumlandschaft. Er liegt auf dem Bauch. Jedes Ausatmen lässt seine Schultern erbeben und löst einen kaum wahrnehmbaren Impuls bis zu den Lenden aus. Es ist ein friedliches und zugleich erregendes Schauspiel: Ich fühle die Ruhe des Schlafes, der ihn umgibt, aber gleichzeitig verwirren mich seine Pobacken, die ich zwischen den Falten des Lakens ausmache.
    Meine Finger wandern seinen Rücken entlang. Ich möchte ihn nicht Morpheus' Armen entreißen, aber die Beschaffenheit seiner Haut zieht mich an wie ein Magnet. Ich mag es, mit diesem Mann verbunden zu sein, und sei es nur über die Fingerspitzen.
    Daniel bewegt sich, dann scheint er unter meinen Liebkosungen zu schnurren. Er öffnet ein Auge, dreht sich zu mir um und lächelt schließlich. Es ist nicht das erste Mal, dass ich im selben Bett aufwache wie er. Doch auch dieses Mal schlägt mein Herz schneller, wie bei einem unverhofften Geschenk. Ich erwidere sein Lächeln.
    Ich liebe diesen Ausdruck in seinen Augen: Er sieht glücklich aus.
    Ein Kuss, ein „Guten Morgen“, in dem ich die rauchige Stimme eines Mr. Fires wiedererkenne, der noch unter dem Eindruck unserer Heldentaten vom Vortag steht, mehr brauche ich nicht, um gute Laune zu bekommen. Außerdem werden Tom und Sarah in wenigen Stunden da sein.
    „Hattest du mir nicht gesagt, sie wären wieder nach New York gereist?“
    „Ja. Aber sie haben von der ...“
    Das Wort „Geiselnahme“ kommt mir nicht über die Lippen. Ich mache eine Pause, überzeugt, dass Daniel genau verstanden hat, wovon ich spreche. Ein rascher Blick bestätigt mir, dass wir tatsächlich an das Gleiche denken: Das strahlende Gesicht, das ich noch vor kaum einer Sekunde betrachtete, hat der undurchdringlichen Maske des Daniel Wietermann Platz gemacht, den ich als Empfangsdame im Hotel fürchtete.
    „Diese ganzen Journalisten ... Das ist klar. Für mich war es immer Ehrensache, diesen Ort zu schützen. Mr. Fire ist die bereitwillige Zielscheibe der ganzen Meute, wenn er seine Auftritte hat, sei es in Paris, Mailand oder Rom ... In jedem beliebigen großen Hotel oder auf der Place Vendôme dient es dem Image von Tercari, das Spiel der Medien mitzuspielen. Das hat mir meine Mutter von Kind auf eingebläut ... Im Übrigen habe ich gestern begriffen, wie wörtlich sie das meinte.“
    Ein Schleier der Traurigkeit legt sich über seine Augen, aber Daniel fängt sich schnell wieder.
    „Wusstest du nichts von diesen Aktivitäten im Sudan?“
    „Ich wusste nur, dass sie sich sehr für karitative Missionen einsetzt. Ich wusste
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