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Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...

Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...

Titel: Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
Autoren: Edna Schuchardt , Ednor Mier
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Dschungel verloren.
    Ich wäre total bescheuert, wenn ich mich mit diesem maroden Betrieb ins Kampfgetümmel stürzen würde, überlegte Annalena, während sie sich von Dr. Birkheimer die Adresse des Steuerberaters geben ließ. Die Großen werden mich plattbügeln, bevor ich ‚Dunstabzugshaube‘ sagen kann. Aber Onkel Gustaf würde es mir nie verzeihen, wenn ich aufgebe, bevor ich nicht wenigstens versucht habe den Verlag zu retten.
    Oh je, und dann die Erbschaftssteuer! Bevor ich den ersten Bleistift in Onkel Gustafs Büro angespitzt habe, steht das Finanzamt vor meinem Schreibtisch und hält beide Hände auf. Nein, nein, die ganze Geschichte ist absolut aussichtslos.
    „Sie können die Geschäftsimmobilie jederzeit verkaufen oder an andere Unternehmen vermieten“, meldete sich der Notar erneut. „Gerade rund um den Schlossplatz und die Mühlgasse werden Gewerberäume gesucht. Mit einem guten Makler können Sie da hervorragende Preise erzielen. So, dass Sie alleine von den Mieteinnahmen gut leben könnten.“
    „Ich werde es mir überlegen.“ Annalena reichte dem Notar die Hand. „Sobald ich Näheres über die wirtschaftliche Lage des Verlages in Erfahrung gebracht habe, werde ich mich bei Ihnen melden.“
    „Tun Sie das, ich bin jederzeit für Sie da“, entgegnete Dr. Birkheimer freundlich und erwiderte Annalenas Händedruck. Es war nicht zu übersehen, dass er froh war, die Sache hinter sich gebracht zu haben. Nachdenklich sah er Annalena hinterher, wie sie auf ihren hohen Absätzen das Büro verließ. Ein schlanke, sehr gepflegte Blondine, deren Alter man schwer schätzen konnte. Auf jeden Fall hatte sie etwas Mädchenhaftes an sich, das sie weitaus jünger aussehen ließ als sie tatsächlich war. Mädchenhaft und auch zerbrechlich. Der Notar hoffte, dass sie den Verlag schnellstens verkaufen und nicht den Versuch wagen würde, ihn zu retten. Die Konkurrenz würde sie zerfleischen und mit Haut und Haaren verschlingen.
     
    *
     
    Die Familie hatte sich zum Sippenrat im Garten versammelt. Annalenas Großmutter nannte das Areal ‚Anwesen‘, was allerdings stark übertrieben war, denn den Adelstitel hatten die Solbachs schon vor einer unbestimmten Zahl an Jahren verloren (es hielt sich hartnäckig der Verdacht, dass sie nie einen besessen hatten) und auch von dem ehemaligen Reichtum war nichts geblieben. Heute begnügte man sich mit einem gemütlichen Reihenhaus mit Garten und Carport, alles bequem ohne ein Heer von Bediensteten instand zu halten.
    Annalenas Großmutter war die einzige, die der längst vergangenen Zeit hinterhertrauerte. Aber sie hatte schon immer in ihrer eigenen Märchenwelt gelebt, unterstützt von ihrem sie abgöttisch liebenden Gatten, der sie wie eine Prinzessin behandelt hatte. Annalena vermutete heute, dass Oma sich im Laufe ihres Lebens die Familiengeschichte so lange zusammenphantasiert hatte, bis sie selbst daran glaubte.
    Danach reichte das Geschlecht der Solbachs bis ins frühe Mittelalter zurück, begründet auf Bodo den Roten, der unter Karl dem Großen gegen die Türken gekämpft haben sollte. In einer einzigen Nacht sollte er vierhundert davon niedergemetzelt haben und dafür von Kaiser Karl zur Belohnung in den Ritterstand erhoben worden sein. Eine Geschichte, die Annalena als Kind fasziniert hatte. Heute lauschte sie den Märchenerzählungen ihrer Großmutter immer noch gerne, nahm die Geschichten allerdings für das, was sie waren, nämlich schöner Hokuspokus, für den es nicht einen einzigen historisch belegten Beweis gab.
    Die reale Geschichte sah so aus, dass Onkel Gustaf der Älteste der Familie gewesen war. Nach ihm kam Onkel Bert, der einundachtzig Lenze zählte. Danach kamen Onkel Rigobert und Onkel Edmund und als jüngster, ein Nachzügler sozusagen, Annalenas Vater Christopher, der letzte Woche seinen achtundfünfzigsten Geburtstag gefeiert hatte.
    „Unser armer Gustl“, sagte Onkel Bert gerade, der sich sein Leben lang mit Gustaf gestritten hatte. Die beiden waren wie Feuer und Wasser gewesen. Und bei Familienfeiern hatte man immer streng darauf geachtet, die beiden nicht nahe beieinander zu setzen.
    „Ich kann es irgendwie immer noch nicht glauben, dass mir dieser alte Zausel nicht mehr meine Zigarren klauen kann.“
    „Aber Onkel Bert, das hat dein Bruder doch nie getan“, widersprach Tabitha so wie sie es immer tat, wenn sich die Brüder gegenseitig eines Vergehens bezichtigten. „Onkel Gustaf hat sein Leben lang einzig und alleine El Rey del Mundo
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