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Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...

Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...

Titel: Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
Autoren: Edna Schuchardt , Ednor Mier
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Mammons Willen und aus lauter Zukunftsangst verkaufen?
    „Suchen Sie jemanden?“ Die helle Stimme riss Annalena aus ihren Überlegungen. Sie fuhr herum und sah sich einer dürren, ältlichen Dame gegenüber, die sie misstrauisch musterte.
    „Frau Liedermann?“ Annalena kniff misstrauisch die Brauen zusammen, um die Gesichtszüge der Dame eingehender zu studieren. „Anette Liedermann, ja? Ich erinnere mich genau an Sie.“
    Die Angesprochene lauschte einen Moment mit vorgerecktem Kopf, dann entspannten sich ihre Gesichtszüge.
    „Frau Solbach!“ Mit einem freudigen Lächeln und ausgestreckten Händen eilte sie zu Annalena. „Mein Gott, Entschuldigen Sie bitte. Ich habe Sie im ersten Moment gar nicht erkannt.“ Ihre Miene bekam einen etwas wehmütigen Zug. „Als ich Sie das letzte Mal sah, da waren Sie im dritten oder vierten Semester und hatten tausend verrückte Ideen.“
    „Die habe ich auch heute noch.“ Annalena ergriff die ausgestreckte Rechte und drückte sie so fest, dass Anette für einen Moment das Gesicht verzog. „Aber Sie haben Recht, ich war sehr lange nicht mehr hier. Zu lange, fürchte ich.“
    Annalena sah sich um.
    „Können wir uns vielleicht irgendwo in einer etwas gastlicheren Umgebung unterhalten? Ich habe ein paar Fragen an Sie.“
    Anette nickte.
    „Kommen Sie, gehen wir in das Büro Ihres Onkels.“ Sie wartete Annalenas Zustimmung gar nicht ab, sondern wandte sich um und ging den langen, mit einem dicken Teppichboden ausgelegten Flur entlang zu den gepolsterten Flügeltüren, hinter denen Onkel Gustafs „Herrscherzimmer“ lag.
    „Ich habe nichts verändert“, erklärte Anette, während sie die Tür aufstieß und Annalena an sich vorbei den Raum betreten ließ. „Es ist alles so, wie er es…“
    Sie verstummte abrupt. Tränen glitzerten in Anettes Augen.
    „Er fehlt uns allen“, sagte Annalena sanft. „Er hat zwar ein gesegnetes Alter erreicht, aber dennoch kam Onkels Tod für uns alle überraschend.“
    „Ja.“ Anette schniefte hörbar, zog ein Taschentuch aus ihrer Kostümjacke und trocknete ihre Augen. Dann schloss sie die Tür und nahm gewohnheitsmäßig hinter dem Besuchersessel Aufstellung. „Aber Ihr Onkel hatte trotz allem ein gutes Leben. Der Verlag war seine Familie. Und er hat Sie von allen seinen Verwandten am meisten geliebt.“
    Es kostete Annalena Überwindung, hinter den Schreibtisch zu treten. Behutsam, ja andächtig, strichen ihre Finger über die Rückenlehne des dickgepolsterten Ledersessels, auf dem Onkel Gustaf wahrscheinlich mehr als die Hälfte seiner Lebenszeit verbracht hatte. Von hier aus hatte er die Geschicke des ehemals großen Verlages geleitet. Und hier war er auch gestorben.
    Entschlossen zog sich Annalena einen der Besuchersessel heran und nahm Platz. Es war ein ganz seltsames Gefühl, hinter diesem riesigen Schreibtisch zu sitzen. Irgendwie kam es ihr vor, als würde ein Teil der Macht, die das Möbelstück ausstrahlte, auf sie übergehen und von ihr Besitz ergreifen.
    „Darf ich Sie etwas fragen?“ Anette hatte sich hinter ihrem Sessel kerzengerade aufgerichtet und sah Annalena aufmerksam an. „Was wird nun aus dem Verlag werden? Ich frage nicht nur für mich, sondern auch im Namen der restlichen Belegschaft. Viele sind wir ja nicht mehr.“ Hier sah Anette verlegen zur Seite, aber sie sprach tapfer weiter. „Wir sind alle nicht mehr die Jüngsten und in unserer Branche sieht es schlecht aus für Leute, die die Vierzig oder sogar Fünfzig überschritten haben. Müssen wir uns Sorgen machen?“
    Annalena lehnte sich in ihren Stuhl zurück und schloss die Augen. Was sollte sie jetzt antworten? Anette sagen, dass sie daran dachte, den gesamten Laden zu verkaufen und noch keinen einzigen Gedanken an die Belegschaft verschwendet hatte? Oder sollte sie sagen, dass sie nicht wusste, wie es weitergehen sollte, weil sie noch keinen endgültigen Entschluss gefasst hatte?
    „Ich weiß, dass es ein paar Interessenten gibt, die den Verlag oder das Gebäude gerne kaufen würden“, fuhr Anette fort, als Annalena schwieg. „Da ist zuerst die Stadt Wiesbaden selbst, die sich für das Gelände interessiert. Dann zwei Bauunternehmer und ein Privater Investor, der ein Hotel eröffnen will. Und schließlich Phillip Dorhagen. Sein Vater hat schon vor Jahren versucht, Ihren Onkel zum Verlauf zu überreden. Nun ist der Sohn hinter uns her.“
    „Phillip Dorhagen?“ Annalena runzelte die Stirn. Der Dorhagen-Verlag war eines der größten
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