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Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...

Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...

Titel: Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
Autoren: Edna Schuchardt , Ednor Mier
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später, während der ersten Semester in Frankfurt, hatte sie hier ab und zu im Lektorat ausgeholfen.
    Doch je weiter Annalena in ihrer Ausbildung vorangekommen war, je mehr Kenntnisse und Wissen sie erworben hatte, desto seltener waren ihre Besuche bei Onkel Gustaf geworden, bis sie irgendwann ganz aufgehört hatten. Nun, während Annalena auf das mit wunderschönen Schnitzereien verzierte Portal zuging, begann sie ihre Nachlässigkeit zu bereuen. Die Ausrede ‚Ich habe so viel um die Ohren‘ war ihr allzu oft und allzu leicht über die Lippen gekommen.
    Tut mir leid, Onkelchen, sagte sie im Stillen, während ihre Finger liebevoll über den glatten, runden Türknauf strichen, aber du weißt ja: Verwandte als solche, alles Strolche!
    Die Pförtnerloge war schon seit langem verwaist, niemand benötigte heutzutage noch einen Wegweiser. Von dem Moment an, in dem sie ihren Fuß über die Schwelle des ehrwürdigen Hauses setzte, waren sämtliche Erinnerungen wieder da. So nahe, als wäre es erst gestern gewesen, als sie das Gebäude das letzte Mal betreten hatte.
    Dem Lift hatte sie noch nie getraut. Es war ein riesiger, vergitterter Käfig, in dem sich ein Drahtkorb rumpelnd und knarzend auf und ab bewegte. Sie verzichtete wie immer auf die Beförderung das vorsintflutliche Monstrum und machte sich zu Fuß auf in die dritte Etage, wo sich das Cheflektorat und Onkel Gustafs Büro befanden.
    Nichts hatte sich verändert. An den Wänden und Decken des Treppenhauses befanden sich noch dieselben vergilbten Stuckornamente. Nur die Holzstufen waren noch etwas abgetretener und der gesamte Aufgang hätte dringend einen neuen Anstrich gebraucht.
    Im dritten Stock waren die Teppiche etwas dicker als im ersten und zweiten. Aber wenn man genauer hinsah, blieben einem die gräulichen, abgetretenen Stellen nicht verborgen. Auch hier offenbarten sich leider überall die Zeichen des Verfalls.
    Komisch, früher war es Annalena nie aufgefallen, wie alt und abgewetzt das gesamte Interieur aussah. Dabei handelte es sich teilweise um wirklich schöne alte Stücke, die, wenn man sie mit etwas Sachverstand und Liebe wieder herrichtete, gewiss eine Zierde für jedes Büro waren. Aber wer wollte sich schon die Mühe machen, die alten Sachen restaurieren und vor allen Dingen, wer wollte es bezahlen?
    Ich würde es tun, flüsterte eine Stimme in Annalenas Hinterkopf. Bist du irre, schrie ihre Vernunft sofort aufgebracht los. Dieser Wirtschaftsberater hat dir genau erzählt, wie es um diesen Betrieb steht. Du müsstest ein Vermögen in den Laden stecken, um ihn überhaupt zum Laufen zu bringen. Bis er Gewinne abwirft – falls er das jemals tun wird – wirst du uralt sein und graue Haare haben.
    Unsinn, widersprach das Hinterkopfstimmchen. Du bist doch sonst keine Memme. Denk nur mal an deine Pläne, die du seit Jahren hegst. Eine neue Zeitung wolltest du herausbringen und dann deine Idee mit den E-Books. Das ist der kommende Markt. Du könntest tolle Sachen herausbringen. Nicht so ein Zeug, das kein Mensch lesen will, sondern richtig spannende Unterhaltungslektüre wie Thriller, Krimis oder auch Lovestorys und Historische Romane. Erst als Elektronikware und später ein paar der Topptitel auch als Printausgaben.
    Okay, überlegte Annalena und starrte auf die blinden Scheiben, vor denen man den Tag nur ahnen konnte. Und was brauche ich dazu?
    Unverbrauchte Autoren mit tollen Ideen, gab sie sich selbst die Antwort. Dazu ein junges, dynamisches Team, das sich selbst mitreißt und Programmierer, die die Bücher für die verschiedenen Formate herrichten. Sofort meldete sich der Verstand
    Verstand: „Programmierer? Die sind teuer!“
    Hinterkopfstimme: „Ja, verdammt, aber ohne geht es nicht.“
    Verstand: „Wie willst du sie bezahlen? In Naturalien?“
    Annalena (laut): „Okay, vergessen wir es.“
    Hinterkopfstimme: „Du blöde Kuh! Jetzt hast du endlich die Chance, unabhängig zu werden und was machst du? Du kneifst, du feiges Weichei!“
    Annalena blieb vor dem altmodischen Empfangstresen stehen, hinter dem schon lange niemand mehr stand, um Gäste zu begrüßen. War es wirklich so unmöglich, den Verlag zu behalten? Und was sollte aus Onkel Gustafs Hoffnungen und Träumen werden? Er hatte Annalena diesen Verlag vererbt, weil er fest daran geglaubt hatte, dass sie ihn weiterführen und vielleicht sogar noch einmal zum Erfolg führen könnte. Durfte sie dieses in sie gesetzte Vertrauen so einfach missachten und den Betrieb um des schnöden
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