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Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Titel: Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?
Autoren: A Moss
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die Stirn. »Komm«, drängte er. »Wir sind fast da. Du darfst jetzt nicht aufgeben.«
    Liz holte noch mal tief Luft und nickte. »Gut.« Sie richtete sich auf. »Weiter.«
    Sie rannten wieder los, dem Tor des Bergwerks entgegen.
    *
    Alexei Koskay wälzte sich im Schlaf. In dieser Nacht war er unruhig, während er sonst tief schlummerte. In der Regel gab es auch nur wenig, worüber er sich Sorgen machen musste. Von Kind auf hatte er Geld genug gehabt, um zu tun, wonach ihm der Sinn stand. Dank der Ölquellen, die sein Vater sich gesichert hatte, als es in Russland noch drunter und drüber ging. Hier in Silver Cross war er auf jeden Fall König. Und sobald er Mercy Morrows Söhne ihrer unsterblichen Lebenskraft beraubt hatte, wäre er unverwundbar. Niemand könnte ihn dann noch aufhalten.
    Und doch … machte er sich in dieser Nacht Sorgen.
    Die Verzögerung, die das blöde Mädchen bewirkt hatte, beunruhigte ihn. Normalerweise liefen Koskays Pläne wie am Schnürchen. Niemand wagte, ihm in die Quere zu kommen. Sie aber hatte ihm die Stirn geboten.
    Und obwohl ihm das faktisch in die Hände gespielt hatte, ärgerte es ihn. Er hätte jetzt schon unsterblich sein sollen. Es wurmte ihn, dass eine einfache Sterbliche seine Pläne durcheinanderbringen konnte, wenn auch nur für einen Tag.
    Koskay richtete sich auf, schwang die Beine aus dem Bett, ging zu seinem Schreibtisch, nahm Stift und Notizblock, setzte sich und skizzierte einen neuen Plan. Als er fertig war, besah er sein Gekritzel und lächelte. Ja, das würde funktionieren. Warum hatte er nicht früher daran gedacht? Er hatte die Ausrüstung. Mit ein paar Veränderungen würde der Stuhl genügen. Dieser Sitz war für Menschen ja absolut geeignet. Es bedurfte bloß einer kleinen Nachrüstung, um ihn so leistungsstark zu machen wie die Kammer. Er konnte die beiden Halb-Unsterblichen daran anschließen und ihnen, solange sie sich nicht zu wehren vermochten, das Leben aussaugen.
    Und statt zu warten, bis dieser Prozess abgeschlossen war, hatte Koskay eine Möglichkeit gefunden, sich selbst in die Gleichung einzubringen.
    Er konnte die Kraft der Jungen direkt in sich überfließen lassen, und zwar sofort!
    Koskay verließ den Raum und ging ins Behandlungszimmer.
    *
    Finn fühlte sich schwach. Er wusste, dass er seit Langem nichts gegessen hatte, war aber nicht hungrig. Ob das am Silber lag, das letztlich doch durch die schützenden Wände drang? Es war ihm ziemlich egal.
    Er war aus einem Traum erwacht, in dem er Fayes Gesicht erblickt hatte. Erst nach einem Moment hatte er sich erinnert, was geschehen war. Dann war alles wieder auf ihn eingestürzt, und seine Welt war erneut in sich zusammengefallen.
    »Finn? Bist du … bist du wach?«
    Das war Lucas. Finn drehte den Kopf. Sein Halbbruder starrte ihn mit blassem, ausgemergeltem Gesicht an. Finn war widerwillig beeindruckt. Lucas musste von Sekunde zu Sekunde schwächer werden, hatte sich aber zum Aufwachen und Sprechen ermannt und wollte Finn noch immer dazu bewegen, sich für ihr gemeinsames Problem zu interessieren.
    »Finn«, sagte Lucas erneut. In dem nackten Raum war seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. »Los. Sie würde nicht wollen, dass du einfach aufgibst.«
    »Sie ist tot«, erwiderte Finn. »Nichts anderes zählt. Verstehst du das nicht?«
    Lucas schwieg. »Bist du sicher?«, fragte er schließlich. »Sicher, dass sie tot ist? Ich habe noch immer diesen Traum. Wenigstens glaube ich, dass es ein Traum ist … Faye ist da und versucht, mir etwas zu sagen.«
    Finn dachte über seinen Traum nach. Wie wirklich er sich angefühlt hatte. Als hätte sie sich in diesem Raum aufgehalten und vor ihm gekniet. Er schüttelte den Kopf. »Träume sind Schäume.«
    Erst klickte, dann knarrte es. Die Tür öffnete sich, und Koskay tauchte mit zwei seiner Zombie-Bergleute auf. Als er sah, dass beide Gefangenen wach waren, strahlte er.
    »Ah, Jungs, meine Jungs«, begann er, und sein starker russischer Akzent hallte von den Wänden. »Ihr seid wach. Wunderbar. Wir haben zu arbeiten, ihr und ich.«
    *
    Als Liz, Jimmy und die Wölfe das Bergwerkstor erreichten, waren Koskays Horden so nah aufgerückt, dass sie zu riechen waren. Die Geschöpfe stanken nach Verwesung und Zerfall, nach traurigem, einsamem Lebensende. An der Schulter spürte Liz Jimmys Hand, mit der er sie durch das schwache Licht bugsierte, das von dem silbernen Mond zur Erde fiel.
    Die Wölfe eilten durch das offene Tor und steuerten den schwarzen Stollen
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