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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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vorgearbeitet: A-Grav-Gleiter aller Größen und Typen lagen umgekippt und teilweise ausgebrannt als improvisierte Barrikaden auf den Straßen; ebenso viele Leichen, teilweise uniformiert, teilweise in Zivil.
    Brennende und bereits ausgebrannte Geschäfte und Gebäude.
    Dreimal sahen sie Körper an Laternenpfählen baumeln.
    Aber sie konnten ihren Weg ungehindert fortsetzen.
    Überraschenderweise gab es so etwas wie improvisierte Ordnung. Zivilisten bemühten sich, das bisschen Verkehr so gut zu regeln, wie sie es vermochten. Andere patrouillierten in den Straßen.
    Der kommandierende Sergeant in Stens Kampf-Gleiter streckte den Kopf zum Ausguck hinaus, rief einem der Zivilisten eine Frage zu, erhielt eine Antwort.
    »Kult des Imperators, Sir. Gehen uns ein bisschen zur Hand, Sir.«
    Sten war der Meinung, der Kult lehnte Gewalt ab. Vielleicht war der schwerverletzte Mann, der von drei kräftigen Frauen am Kragen abgeführt wurde, die Treppe hinuntergefallen. Oder vielleicht musste später die eine oder andere Beichte abgelegt werden.
    Als seine Truppen sich dem Hauptquartier näherten, hörte er das Geräusch von Mündungsfeuer.
    Einzelne Gestalten in der braungesprenkelten Uniform der Imperialen Garde waren zu erkennen, vor ihnen zerstörte A-Grav-Gleiter. Sten stieg aus und wurde von dem ebenso schlecht wie besorgt aussehenden Captain begrüßt, einer jungen Frau, die sich nicht entscheiden konnte, ob sie weinen oder fluchen sollte. Sie führte zum ersten Mal eine Kampfeinheit an – und gleich beim ersten Mal hatte die Einheit, die sie so sorgfältig ausgebildet hatte, Verluste erlitten.
    Schließlich beschloss sie, weder zu weinen noch zu fluchen, und lieferte statt dessen einen professionellen Lagebericht ab. Das Kabinett hatte auch innerhalb des Gebäudes Gardisten postiert. Vier Panzerabwehr-Werfer hinter einem Wall von Sandsäcken … dort, dort und da drüben. Scharfschützen und Schnellfeuergewehre im oberen Stockwerk. Den Anordnungen, sich zu ergeben, wurde keine Folge geleistet.
    Sten dankte ihr und befahl ihr, ihre Einheit zurückzuziehen und das Gebiet zu sichern – keiner durfte hinaus und, noch wichtiger, niemand durfte hinein. Insbesondere kein Lynchmob.
    Aufmerksam beobachtete der Captain, wie Sten und Kilgour ihren Söldnern und Bhor-Truppen Befehle erteilten.
    »Erst wenn man es zum vier- oder fünfhundertsten Mal macht, wird man wirklich gut«, dachte Sten. »Erst dann ist man wirklich dagegen gewappnet, die eigenen Leute sterben zu sehen.«
    Er zog eine Kompanie schwerer Kampfpanzer zusammen, ließ sie die Barrikaden niederreißen und die Gebäude rings um das Hauptquartier zertrümmern, um Feuerstellungen zu schaffen. Schweres Geschütz wurde aufgebaut und gegen die Scharfschützen und MG-Nester eingesetzt.
    »Diese elenden Panzerabwehr-Werfer«, sagte Kilgour. »Für die habe ich genau die richtige Medizin parat.«
    So war es.
    Kilgour hatte seine Scharfschützen – »Nur das Beste vom Besten, versucht bloß nicht, mir was anderes anzudrehen!« – an den Flanken postiert.
    Während Sten einem A-Grav-Gleiter Befehl gab, vorzurücken, spürte er, wie Cind sich ihm näherte. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie das Durcheinander auf verborgene Gefahren untersuchte – verborgene Gefahren, die ihm drohten.
    Die Pak-Mannschaft zielte, und wurde von den Scharfschützen ausgeschaltet. Weitere Soldaten, oder waren es Geheimpolizisten oder bezahlte Totschläger, rannten los, um sie zu ersetzen.
    Willyguns krachten, und die neuen Artilleristen schafften es nicht einmal mehr bis zu ihren Gefechtspositionen. Ein dritter Versuch … und die Freiwilligen suchten das Weite.
    »Mister Kilgour?«
    Alex brüllte seine Befehle, und Stens handverlesene Kampfeinheit stürmte im Laufschritt auf die heruntergefahrene Laderampe eines schweren Panzerwagens.
    »Ihr braucht gar nicht erst vorher anzuklopfen«, befahl Alex dem Panzerkommandanten. »Und gebt euch selbst ein bisschen Deckungsfeuer. Ab!«
    Der Panzer schob sich mit mahlendem Getöse voran, die Geschütztürme blitzten. Eine seiner Ketten schob sich über einen verwaisten Pak-Werfer, und dann krachte das mehrere Tonnen schwere Ungetüm durch das Eingangstor in das riesige Atrium des Kabinettsgebäudes.
    Dort fiel die Rampe wieder polternd herab. Sten und seine »Arresting Officers« kamen heraus. Er sah, dass die Brunnen mit einer grünen Kruste überzogen waren, und dass ein hoher, toter Baum in der Mitte des Atriums lag. Der Panzer hatte den Baum
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