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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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dieses Systems anzusteuern. Die Waffenstationen bleiben unbemannt. Ihr werdet euch, nach Ablauf der Frist, meinen Einheiten ergeben.
    Ihr seid Soldaten und Raumfahrer des Imperiums. Ihr dient dem Imperium – und ihr dient mir.
    Zwei Stunden.
    Alle Männer, Kampfeinheiten oder Schiffe, die meinen Befehlen nicht Folge leisten, werden zu Abtrünnigen und Gesetzlosen erklärt und bis an ihr Ende gejagt. Das Strafmaß für Verrat ist genau festgelegt. Es wird ohne Einschränkungen angewandt werden.
    Ergebt euch. Rettet euer Leben. Rettet eure Ehre. Rettet das Imperium.«
    Das Bild erlosch. Eine Durchsage ertönte, man hörte auf einem anderen Kanal etwas über die körperlichen Merkmale des Mannes, der gerade gesprochen hatte – der Ewige Imperator. Skeptiker wurden aufgefordert, sie mit offiziellen Dokumenten zu vergleichen, die überall erhältlich waren.
    Fräser achtete nicht darauf. Sie diente dem Imperium – und nun, zu ihrer großen Erleichterung, endlich wieder dem Imperator selbst.
    »Stabsoffizier! Ich will eine Verbindung zu allen Schiffen. Captain! Auf mein Kommando bereitmachen zum Sekundärantrieb.«
    »Wir werden …«, sagte jemand auf der Kommandobrücke.
    »Dem Ewigen Imperator dienen«, fiel ihm Fraser ins Wort.
    Der Nachrichtenoffizier erschoss sie.
    Er starb zwei Sekunden später, als Frasers Adjutant ihm den schweren Admiralsstab seiner Chefin über den Nacken zog.
    Weitere Gewehre und Messer wurden gezogen. Eine unüberlegt abgefeuerte Salve brachte die Kontrollfunktionen der Steuerung zum Erliegen. Auf der Kommandobrücke war eine lautstarke Meuterei im Gange – falls es eine Meuterei war.
    Nachgeordnete Kommandozentralen kamen nicht mehr dazu, das Kommando zu übernehmen – auch bei ihnen herrschte das reinste Chaos.
    Die Chou Kung war immer noch auf Kurs – in voller Fahrt.
    Sie war ein Abbild der gesamten Imperialen Flotte, die dabei war, sich hysterisch und unerbittlich selbst zu zerstören.
    Einige Schiffe, die dem Befehl Folge leisteten, wurden von anderen angegriffen, die noch treu zum Kabinett standen. Andere Schiffe versuchten, ihren Auftrag auszuführen und zum Jura-System zu fliegen. Anderen gelang es, in den normalen Raum und den Yukawa-Drive zu »entschwinden«. Divisionskommandanten schnarrten, auf der Suche nach Führung und Ordnung, auf sämtlichen Kommunikationskanälen.
    Dann griff Sten an.
    Der Ewige Imperator hatte gelogen, was die zwei Stunden Wartezeit betraf.
    Der verstorbene Admiral Fräser hatte Stens Taktik anhand des Überfalls auf den AM 2 Begleitzug richtig analysiert. Bhor, Roma und Söldner bevorzugten den Angriff in Einzelschiffen oder in der Viererformation. Zutreffend war auch ihre Schlussfolgerung, dass die Flotte des Tribunals nicht zur konventionellen Verteidigung im Fall einer konventionellen Attacke in der Lage war.
    Sten fand einen dritten Ausweg. Er ließ sein gesamtes Geschwader als rücksichtlose, blitzschnelle Formation über den Imperialen Einheiten niedergehen. Seine Anweisungen waren sehr einfach: jedes Schiff, das Anzeichen von Gegenwehr machte, sofort angreifen. Einmal volle Breitseite geben und die Höchstgeschwindigkeit halten. Neu formieren, erneut angreifen. Wenn sie sich in den normalen Raum zurückziehen, dann verfolgen. Angreifen, bis sie über Funk das Signal zum Aufgeben senden oder bis die Hauptsteuerung zerstört ist.
    »Nicht entern. Nicht auf Nahkämpfe einlassen und nicht zerstören. Alle Schiffe, die den Imperialen Befehlen gehorchen, nicht beachten.
    Bei diesem Kampf geht es nicht um die völlige Vernichtung des Gegners. Otho, erinnere deine Leute daran, dass sie nicht durchdrehen sollen.«
    »Was passiert, wenn wir sie besiegt haben?« fragte ein Captain der Söldner.
    »Sorry, Captain. Keine Zeit zum Plündern. Ich wiederhole – die Schiffe werden nicht geentert. Jetzt ist der ganze verdammte Ärger fast vorbei. Es soll kein unnötiges Blut mehr fließen.«
    »Was ist mit den Überlebenden der Imperialen Flotte?«
    »Wir werden Rettungsschiffe schicken. Bei Gelegenheit.«
    Genauso spielte sich dann der Kampf ab. Hindurchjagen, neu formieren, wieder zuschlagen.
    Sten kämpfte gegen ein Schiff, einen Kreuzer, und gegen drei weitere. Er verlor jegliches Zeitgefühl. Jeder Kampf war neu und doch immer wieder derselbe. Voll klarer, kalter Wut gab er seine Befehle.
    Der Imperator war zurückgekehrt.
    Sehr gut. Lasst es uns jetzt zu Ende bringen.
    Irgendwann gab es kein Ziel mehr, auf das es sich noch zu schießen lohnte. Sten
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