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Morgen komm ich später rein

Titel: Morgen komm ich später rein
Autoren: Markus Albers
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produktiv bin. Ab Mittags mache ich es mir nett: schaue mir eine
     Folge meiner aktuellen Lieblingsfernsehserie an. Treffe Freunde zum Lunch. Gehe laufen. Lese ein Buch. Mache ein Nickerchen.
     Gegen vier bin ich zurück am Rechner, manchmal nur für eine oder zwei Stunden, manchmal – wenn es gut läuft – bis in den späten
     Abend oder auch mal am Wochenende. Feierabend mache ich, sobald ich dazu Lust habe. Einen freien Tag gönne ich mir selbst.
     Ach und natürlich bin ich so trotzdem erheblich kreativer und produktiver als vorher.
    Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie Ihren Büroalltag |235| vermutlich mit anderen Augen sehen. Sie wissen nun, dass der tägliche Weg zur Arbeit ebenso wenig unvermeidlich ist wie die
     permanente Ablenkung durch Meetings, Chefs und Kollegen. Sie haben gesehen, welche positiven Auswirkungen eine selbstbestimmte
     und mobile Arbeitsweise auf Kreativität, Work-Life-Balance und allgemein den Spaß an der Arbeit hat.
    Wenn Sie ein Angestellter sind, werden Sie sich wahrscheinlich wünschen, genauso mobil sein zu dürfen wie die Mitarbeiter
     bei IBM oder der Deutschen Bank, so eigenverantwortlich wie jene bei Google oder 3M und mit so viel Kontrolle über die eigene
     Zeit ausgestattet wie bei Best Buy oder Lorenzsoft. Wenn Sie eine Führungskraft, eine Managerin, ein Unternehmer oder eine
     Personalchefin sind, denken Sie womöglich darüber nach, wie Sie die beschriebenen Vorteile in Sachen Recruiting, Motivation,
     Produktivität und Loyalität für Ihr Unternehmen aktivieren, gleichzeitig Innovation freisetzen und Kosten für Infrastruktur
     sparen können.
    Kurz: Sie haben angefangen, über die Easy Economy nachzudenken. Über das emanzipierte Dasein als neuer Freiangestellter, über
     die veränderte Rolle des Büros in der Wissensgesellschaft – über eine neue Art, Leben und Arbeit miteinander zu verbinden:
     Ohne Anwesenheitszwang, Schreibtischfron und all die kleinen Frustrationen, die uns heute noch jeden Tag im Job begegnen.
     Es spricht viel dafür, dass Sie nun denken: Klingt ja alles toll, aber in meiner Firma, in meiner Abteilung wäre das nicht
     möglich. Wahrscheinlich fallen Ihnen viele Gründe ein, weshalb gerade bei Ihnen doch jeder Mitarbeiter jeden Tag von neun
     bis fünf oder länger im Büro sein muss.
    Dieses Gefühl ist normal. Geben Sie ihm nicht nach.
    Veränderung passiert nicht von selbst und nicht über Nacht. Vermutlich wird niemand eines schönen Tages in Ihr Unternehmen
     oder Ihre Abteilung kommen und sagen: Ab jetzt arbeitet Ihr, wann und wo Ihr wollt, viel Spaß! Diese Revolution der Arbeitsweise
     muss gewollt sein, sie einzuführen kann als durchaus schmerzhafter Prozess voller Irrtümer und Fehler ablaufen, aber sie wird
     geschehen und Menschen müssen sie einfordern. Die nicht beim ersten Hindernis |236| umkehren, beim ersten »Nein!« einknicken und so weitermachen wie bisher. Denn das »Weiter-so« ist keine Option.
    Die Fakten sind ebenso schlicht wie eindeutig: Wir leben in der Wissensgesellschaft. In einer globalisierten Wirtschaft. Und
     mit Technik, die den Einzelnen zunehmend zum mobilen und kollaborativen Zentrum aller beruflichen Aktivitäten macht. Es hat
     keinen Sinn, am Überkommenen festzuhalten, nur weil es so schön vertraut erscheint. Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern
     Freiheit, Selbstverantwortung, Mobilität und Kontrolle über Ihre Zeit einräumen, sonst werden sie im internationalen Wettbewerb
     nicht mithalten. Wer soll die nächtlichen Telefonate mit den USA oder Asien führen, wenn nicht Langschläfer, die morgens später
     reinkommen? Wer soll die Ideen für innovative neue Produkte und Dienstleistungen haben, wenn nicht die Kreativen, die auch
     mal tagsüber im Park beim Joggen über die Arbeit nachdenken? Wie soll die Gesellschaft Müttern die Berufstätigkeit ermöglichen
     ohne dramatisch flexiblere Arbeitsmodelle? Welches Unternehmen will langfristig riesige, scheinbar repräsentative Büroklötze
     finanzieren, wenn die Mitarbeiter viel lieber mit dem Laptop im Café sitzen oder sowieso irgendwo auf der Welt beim Kunden
     unterwegs sind?
    Es spielt keine Rolle, ob wir es Easy Economy nennen, Mobile Work oder ROWE – diese fundamentale Veränderung unserer Arbeitswelt
     ist nicht aufzuhalten, und nur wer ihre Regeln versteht, wird dabei mitspielen können. Wer aber die Vorteile zu nutzen weiß,
     wird mit einem konkurrenzfähigeren Unternehmen belohnt werden, mit zufriedenen,
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