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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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an. So kräftig wie sie aussah, schien sie durchaus in der Lage dazu, ihre Drohung wahr zu machen.
    »Du willst mir eine aufs Maul hauen, Sabine? Ausgerechnet du? Dass ich nicht lache. Woher willst du denn die ganzen Arbeitslosen nehmen?« Ihr Widersacher war anscheinend ganz anderer Meinung. »Sag mir das doch einmal. Aber erst wenn ich mit dem sibirischen Zigarettenbürscherl hier fertig bin.« Sepp hob die Faust zum Schlag. Im selben Moment packten ihn zwei kräftige Schwarzuniformierte des Sicherheitsdienstes von hinten und drehten ihm flugs die Arme auf den Rücken. Er schrie vor Schmerz auf. Dann schleppten sie ihn mit vereinten Kräften hinaus, während er sie lauthals als miese Drecksbullen und feige Schweine beschimpfte.
    Igor und Sabine setzten sich, und die allgemeine Lage beruhigte sich wieder.
    »Wie kann man nur so schlecht gelaunt sein, bei so einem herrlichen Bier?«, fragte Franz aufatmend in die Runde. »Ich sage immer, Appetit holen darf man sich unterwegs. Und ruhig auch einmal ein Bussi. Aber gegessen wird zu Hause. Stimmt’s, Sandra?«
    »Stimmt, Franzi«, antwortete seine Frau, die inzwischen wieder neben ihm saß. »Auch wenn es bloß eine kleine Vorspeise gibt.«
    »Ja, klar. Äh«, stammelte er daraufhin errötend. »Also dann. Prost, Herrschaften!« Wieso muss sie mich nur immer runtermachen?, fragte er sich kurz, schob den Gedanken aber gleich wieder weg.
    Schließlich waren jetzt und hier nichts als fröhlich sein und feiern angesagt. Streiten konnten sie immer noch ausführlich genug, wenn sie wieder daheim waren.
    »Prost, Franzi«, rief Max durch den gerade wieder aufbrandenden Lärm der Kapelle. »Gott sei Dank mussten wir nicht eingreifen. Nach unseren drei Maß hätten wir uns dabei bestimmt bloß eine Watschen eingefangen. Stimmt’s?«
    »Stimmt auffallend, Max. Und wahrscheinlich nicht nur eine.«
    Alle lachten erleichtert. Eine Rauferei brauchte heute wirklich niemand. Selbst wenn sie nur nebenan stattfand. So ein Maßkrug sauste nämlich ganz schnell auch mal in die falsche Richtung durch die Luft. Und dann gnade Gott jedem, der in der Flugbahn saß. Das war dann überhaupt nicht mehr lustig. Gott sei Dank kam das jedoch nur in den allerseltensten Fällen vor.
    Nachdem die Biere geleert waren, wollten die zwei halben Italienerinnen unbedingt Karussell fahren. Ganz Kavaliere alter Schule erklärten sich Max und Josef bereit, sie zu begleiten. Monika, die immer noch mit Jane am Nebentisch saß, blickte ihnen einen Moment lang neugierig nach, drehte sich dann aber gleich wieder zu ihren feschen männlichen Gesprächspartnern um und unterhielt sich weiter. Er wird schon wieder zurückkommen, der Max, dachte sie.

3
    »Ich will unbedingt den Fünferlooping fahren. Du auch, Bellina?«
    Mariella blickte genau wie ihre Begleiter ehrfürchtig zu dem riesigen, beleuchteten Metallgestänge vor ihnen auf.
    »Na klar«, erwiderte ihre ältere Schwester. »Max? Josef? Wie sieht es aus? Kommt ihr auch mit?«
    »Wisst ihr, Kinder. Es ist so«, meinte Max und richtete seinen Fokus schnell wieder auf den festen Boden vor seinen Füßen. »Mir wird schlecht dabei. Nach drei Maß Wiesnbier erst recht. Und mit meinem erhöhten Blutdruck darf ich schon gar nicht. Auch wenn ich Medikamente dagegen nehme. Gegen den Blutdruck, meine ich. Aber Josef hat bestimmt Lust.«
    »Ja, logisch fahr ich mit euch beiden«, versicherte der durchtrainierte, trotz seiner 50 plus immer noch sehr jugendlich aussehende Torwart des FC Kneipenluft den beiden bildhübschen Frauen. »Und unserem Weichei Max kaufen wir nachher ein Ticket für das Kinderkarussell oder für die Geisterbahn.«
    »Ich finde es gar nicht schlimm, wenn jemand nicht da hinauf will«, sagte Bellina und lächelte Max an. »Und ich will auch Geisterbahn fahren.«
    »Darfst du auch. Aber erst fahren wir Fünferlooping«, krähte Mariella. Sie nahm Bellina an der Hand und zog sie eilig durch die umstehenden Menschenmassen in Richtung Kassenhäuschen. Josef trottete den beiden, so schnell es sein bisheriger Bierkonsum zuließ, hinterher.
    Max blieb stehen, wo er war, und sah sich um. Er bemerkte die zunehmende Dämmerung und stellte mit einem kurzen Blick auf seine Armbanduhr erstaunt fest, wie schnell die Zeit im Bierzelt wieder einmal vergangen war. Halb acht, vor knapp drei Stunden hatte die Sonne noch alles in ihr spätsommerliches sanftes Licht getaucht. Jetzt begannen bereits die bunten Glühlampen und Scheinwerfer der Bierzelte, Fahrgeschäfte
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