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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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schnell seine Visitenkarte, dann drehte er sich um und verließ sie.
    »Machen wir, Schorsch«, rief ihm Franz hinterher.
    »Und danke«, schloss Max sich an.
    »Da schau her. Der reiche Schorsch aus Grünwald. Ja, der Wahnsinn! Unglaublich, was einem auf der Wiesn so alles passiert«, resümierte er lachend, während sie wenig später nebeneinander vor dem Urinal stehend ihr Bier wieder dem ewigen Kreislauf der Natur anvertrauten.
    »Auf jeden Fall«, stimmte ihm Franz gutgelaunt zu. »Einfach unglaublich. Was meinst du? Ob auf dem Rückweg schon einer wartet, der uns einen Tausender schenken will?«

2
    Einen Tausender hatte ihnen leider niemand aufgedrängt, doch als Max und Franz an ihren Tisch zurückkamen, saß dafür Annelieses Neuer, Giuliano, mit zwei blitzsauberen jungen Frauen neben ihr. Wie fast alle weiblichen Wiesnbesucher trugen die beiden weit ausgeschnittene Dirndl und jeweils auch noch ein großes Lebkuchenherz um den Hals. ›Ich liebe dich‹, stand darauf. Giuliano hatte zwei lustig rot blinkende Teufelshörnchen auf dem Kopf, wie sie überall im Zelt von freundlich lächelnden Mädchen, die riesige Bauchläden vor sich hertrugen, feilgeboten wurden.
    »Hallo, Max. Tschau, Franzi«, begrüßte er sie stürmisch. »Setzt euch doch hier hin, neben meine Freundinnen aus Venezia.« Franz wollte sich mit einem kurzen Seitenblick bei seiner Sandra versichern, dass sie nichts dagegen hätte. Doch die bemerkte ihn gar nicht. Sie unterhielt sich gerade einen Tisch weiter mit Monika, Jane und ein paar gut aussehenden bayrischen Burschen in prunkvoller Tracht. Also rutschte er schnell neben die umwerfende junge Frau an Giulianos Seite.
    Ob der gute Giuliano weiß, wie bescheuert er mit den Lichtern auf dem Kopf aussieht, fragte sich Max. Wahrscheinlich nicht. Auch er sah erst kurz zu seiner Monika hinüber, bevor er sich setzte. Sie bemerkte ihn aber ebenfalls nicht. Das musste ja ein sehr interessantes Gespräch sein, in das ihre drei Ladys da vertieft waren. Na dann. Er nahm direkt neben der schwarzhaarigen Schönheit gegenüber von Franz Platz. Anneliese scheint es absolut in Ordnung zu finden, dass ihr neuer Galan die beiden Hübschen mitgebracht hatte, bemerkte er. Offensichtlich unterhielt sie sich prächtig mit allen dreien. Keine Spur von ihrer sonstigen Eifersucht. Aber woher konnte sie nur auf einmal so gut Italienisch? Wahrscheinlich hatte sie einen Crashkurs besucht, gleich nachdem sie ihren galanten Giuliano kennengelernt hatte. Zuzutrauen wäre es ihr gewesen.
    »Was meinst du Franzi?«, raunte Max seinem Exkollegen und alten Schulfreund leise zu. »Sollen wir als neureiche Männer von Welt eine Runde schmeißen? Damit machen wir bestimmt Eindruck.«
    »Auf jeden Fall, Max. Aber nur eine. Den Rest hauen wir selbst auf den Kopf. Schließlich haben wir das dem guten alten Schorsch aus Grünwald versprochen.«
    »Genau. So machen wir es und nicht anders.« Max bestellte Bier für alle.
    Als die elf Maß gleich darauf von der kräftigen Kellnerin in einem Sitz angeschleppt wurden, bezahlte er mit Schorschs Hunderter und legte noch einen Zwanziger von seinem Geld drauf. Danach ließ der ganze Tisch den edlen Spender erst einmal lautstark hochleben.
    »Bellina ist eine gute Freundin aus Venezia, Max. Ihr Vater kennt meinen Vater.« Giuliano deutet auf die dunkelhaarige Frau neben Max, die sich immer noch lebhaft mit Anneliese und der anderen Italienerin unterhielt. Dann packte er ihren Arm und schüttelte ihn.
    »Hey, Bellina, sag Tschau zu Max«, forderte er sie auf.
    »Tschau, Max.« Sie drehte sich zu dem blonden Münchner Exkommissar um und lächelte ihn strahlender an, als es der schönste Sternenhimmel über Neapel samt Vollmond jemals vermocht hätte.
    »Tschau, Bellina. Und, wie gefällt dir das Oktoberfest?«
    »Gut.«
    »Und München?«
    »Auch gut.«
    »Und die Bayern?«
    »Sehr gut.« Sie lächelte noch ein bisschen strahlender.
    Nett ist sie auf jeden Fall, dachte Max. Und verdammt hübsch ist sie auch. Allein diese smaragdgrünen Augen und die vollen Lippen. Sie ist höchstens 15 Jahre jünger als ich. Vielleicht sollte ich vorsichtshalber gleich eine Blutdrucktablette nehmen. Nicht, dass mich ihr Anblick am Ende noch umhaut. Schau doch bloß mal den Franzi an. Der kriegt vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Ob ich genauso blöd aus der Wäsche schaue wie er?
    »Das freut uns aber sehr. Und wie heißt deine Freundin?«, fragte er weiter.
    »Mariella ist meine jüngere Schwester. Eine
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