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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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mit Giuliano getrunken hatten, bevor sie zu ihnen gestoßen waren.
    »Danke für die Blumen. Du siehst auch sehr gut aus für dein Alter«, scherzte er. »Aber willst du ehrlich Geisterbahn fahren? Das ist doch eigentlich ziemlich kindisch. Oder?«
    »Das ist mir piepegal, ob das kindisch ist, Frechdachs. Ich will Geisterbahn fahren. Und zwar auf der Stelle. Mit dir.« Sie sah ihm, so weit es ihr zunehmender Silberblick zuließ, geradewegs in seine stahlblauen Augen und ergriff entschlossen seine Hand.
    Auf dem Weg zum Kassenhäuschen begegneten ihnen neben den zahlreichen anderen internationalen Gästen, die sich überall aneinander vorbeidrängten, eine grölende Gruppe männlicher Jugendlicher, von denen zwei besonders dreiste Exemplare Bellina ein Bussi gaben, eine gackernde Horde Mädchen, von denen ein besonders hübsches Max ein Bussi auf die Wange drückte, ein Paar im mittleren Alter, das nicht mehr geradeaus gehen konnte und eine kleine alte Frau, die sie völlig betrunken, aber immens fröhlich angrinste und ihnen viel Glück für ihr weiteres Leben wünschte.
    Sobald sich das Tor zur Gruselwelt hinter ihnen geschlossen hatte, rutschte Bellina auf dem schmalen Wägelchen ganz nah an Max heran. Er ließ es sich nur allzu gern gefallen. Beschützend legte er den Arm um sie. Trotzdem zuckte sie bei jedem Geist, der vor ihnen auftauchte, zusammen und schrie laut auf.
    »Du musst keine Angst haben, Bellina«, beruhigte er sie grinsend. »Es sind zwar schon Leute in der Geisterbahn verschwunden. Aber das ist bisher nur ganz selten passiert.«
    »Du bist ganz fies und gemein, Max«, erwiderte sie mit zitternder Stimme. »Ich habe wirklich Angst. Halt mich lieber noch etwas fester.«
    Er tat, wie ihm geheißen. In der nächsten Kurve kamen sich ihre Gesichter dabei so nahe, dass sich ihre Wangen kurz berührten. Keinen von beiden wunderte es großartig, dass sie sich bei der Gelegenheit küssten. Und dann noch einmal und noch einmal. Genau genommen ließen sie erst wieder voneinander ab, als sie durch den Ausgang ins Getümmel zurückfuhren.
    »Noch mal?«, fragte Max.
    »Was noch mal?«, hauchte sie atemlos und schenkte ihm einen verschleierten Blick.
    »Eine Runde fahren.« Er lachte. Die Sache mit der Geisterbahn begann ihm nun doch Spaß zu machen.
    »Nein. Ist mir zu gefährlich«, erwiderte sie und lachte ebenfalls. »Ich würde lieber wieder ins Bierzelt gehen. Die anderen warten sicher schon auf uns.«
    »Das wäre zwar das erste Mal, dass jemand, der in einem Bierzelt sitzt, merkt, wie die Zeit vergeht, aber gut, wie du meinst. Gehen wir zurück und trinken noch was. Die Geister haben mich ganz durstig gemacht. Außerdem müssen wir auf deine kleine Schwester aufpassen.«
    »Wir?«
    »Du.«
    »Eben.«
    Er bot ihr seinen Arm an, und sie hängte sich ein. Sie erreichten den Haupteingang ihres Zeltes, vor dem sich eine große Traube Menschen versammelt hatte, gegen halb neun. Sanitäter und Polizisten wuselten eilig dazwischen herum.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Max einen der uniformierten Beamten.
    »Nichts. Gehen Sie bitte weiter«, blaffte der nur genervt.
    »Erst wenn Sie mir sagen, was geschehen ist. Nach 20 Jahren Dienst bei der Kripo habe ich wohl wenigstens eine Antwort verdient.« Max band ihm natürlich nicht auf die Nase, dass er seinen Dienst vor gut zwei Jahren beendet hatte. Bellina sah ihn nur erstaunt an. Einen echten Kriminalbeamten habe ich da also kennengelernt, dachte sie. Na, schau mal an. Der wird ja immer interessanter, dieser Max Raintaler.
    »Entschuldigung, Herr Hauptkommissar. Ich habe Sie nicht erkannt«, lenkte der Beamte eilfertig ein. Natürlich erkannte er Max immer noch nicht und wusste auch nicht, ob der wirklich ein Hauptkommissar war oder nicht. Aber dem Alter nach konnte es hinkommen. Und dann, was sollte es? Wenn es sich um Vorgesetzte handeln könnte, ging man am besten auf Nummer sicher. »Hinter dem Bierzelt hat jemand anscheinend einen Maßkrug auf den Kopf bekommen«, fuhr er fort. »Er wird gerade da vorn von den Sanis versorgt.« Er zeigte auf den Breznstand auf der anderen Seite des Eingangsbereiches.
    »Habt ihr den Tatort gesichert?«
    »Ja, zwei Beamte passen auf, dass dort niemand herumtrampelt und Spuren verwischt.«
    Max ließ Bellina stehen, wo sie stand, und eilte zu den Sanitätern hinüber. Dort warf er einen Blick auf den Verletzten, der neben ihnen auf dem Boden lag und erschrak. Es war Schorsch Huber, der großzügige Immobilienwirt aus
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