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Mordsucht

Mordsucht

Titel: Mordsucht
Autoren: Moe Teratos
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gelohnt.
    »Ich bin Mark. Haben Sie ein Problem?«
    Seine Sprechweise gefiel David überhaupt nicht. Niemand war perfekt, das wusste er. Wenn es bei einem die Stimme war, so war es beim nächsten die Intelligenz, der andere besaß eine krumme Nase. Den absolut tadellosen Mann schien es nirgends auf der Welt zu geben.
    »Ich hab kein Problem, aber du.« David zog die Pistole aus der Jackentasche und richtete die Mündung auf Marks Kopf.
    »Hey, kommen Sie runter!« Das Exemplar hob die Hände. »Was wollen Sie? Meine Brieftasche? Mein Handy?«
    »Steig in mein Auto«, sagte David unbeeindruckt von seinen Angeboten.
    »Was? Das denke ich nicht.« Mark ließ die Hände langsam sinken, griff an seinen Gürtel und zog ein Messer.
    David hatte nur ein müdes Lächeln für die Versuche seines Gegenübers. Was glaubte der Mann? Dass David so naiv wäre und mit einer Schreckschusspistole auf ihn zielte?
    »Lass das Messer fallen!«, befahl David und seine Stimme geriet in zu hohe Sphären vor Aufregung. Er hasste es. Wie sollte er Angst einflößend wirken, wenn seine Stimme sich anhörte wie die von Mickey Mouse?
    Dem Exemplar entging nicht, wie David um Fassung rang. »Nein, das werde ich nicht!«
    David fackelte nicht lange und schoss auf sein Bein. Volltreffer! Die Kugel durchschlug den Oberschenkel und Blut spritzte aus der Wunde.
    Mark sackte zusammen und stöhnte mit schmerzverzerrtem Gesicht: »Du verfluchtes Arschloch!«
    David zögerte nicht. Er öffnete den Kofferraum, holte Kabelbinder aus seiner Kiste und rannte zurück zu dem sich am Boden wie ein Wurm windenden Mark. Es bedurfte ein paar Schläge auf den Kopf, ehe David die Arme und Beine zusammenbinden konnte. Er zog ihn über den Asphalt, wobei er versuchte, weiteren Schaden am Opfer zu vermeiden.
    David zerrte ihn in den mit Folie ausgelegten Kofferraum und machte es ihm so gemütlich wie möglich. Zwecklos. Mark schrie wie ein Schwein auf der Schlachtbank und wollte sich mit den zusammengebundenen Händen an das verletzte Bein fassen.
    David war kurz unschlüssig, ob er das Richtige tat, und seufzte, während er den Kofferraumdeckel zuschlug und ins Auto stieg.
    Er warf noch einen Blick auf Marks Fahrzeug. »Darum muss ich mich nachher kümmern  …«
     
    Eine Viertelstunde später hielt David den Wagen vor einem alten, zerfallenen Haus an, stieg aus und öffnete manuell das Garagentor. Es gab nicht viele Nachbarn, die seine Machenschaften beobachten konnten. Er wusste, dass sich ein betagtes Ehepaar gegen einen Auszug sträubte. Ebenso eine verbitterte Witwe drei Häuser weiter, die angeblich ihren Ehemann eigenhändig umgebracht hatte. Niemand interessierte sich für das, was die anderen in dieser Straße trieben, und David konnte ungehindert seinem Ziel folgen. Mann um Mann fand den Weg in seinen Unterschlupf und wurden dem Tod übergeben. Einen echten Nutzen konnte er noch nicht aus seinen Experimenten ziehen, aber er spürte, dass er nahe dran war … sehr nahe sogar.
    Er schloss das Garagentor und öffnete die Tür zum Haupthaus. Woher er die verfallene Immobilie hatte? Er war hier aufgewachsen, als der Jüngste von acht Kindern. Seine Eltern starben vor geraumer Zeit und vermachten den Nachkommen das Haus. Seine Geschwister wollten nicht mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden und überließen es David, das Grundstück zu verwalten oder es bei Bedarf zu verkaufen. David hatte sich dazu entschlossen, es zu behalten und es zu seinen Zwecken zu verwenden.
    Er hob den mittlerweile bewusstlosen Mark aus dem Kofferraum und zog ihn über den dreckigen Boden, dann die Stufen hinauf in die Küche. Fahle Sonnenstrahlen schienen durch die vernagelten Fenster und er schaltete das Licht ein.
    Er besah sich Mark, wie er da so reglos zu seinen Füßen lag und langsam das Blut aus der Wunde sickerte. Viel Zeit durfte er sich nicht mehr lassen. Das Exemplar wirkte blass und die Lippen zeigten die ersten von Trockenheit hervorgerufenen Risse.
    Er darf unter keinen Umständen vorher sterben! Sonst war alles umsonst und du musst eine Leiche entsorgen, von der du nicht einen Teil nehmen konntest.
    David ging ins Wohnzimmer, band sich seine Schürze um, setzte sich ein Haarnetz auf und stülpte sich gelbe Gummihandschuhe über.
    Er überkreuzte die Finger und ließ sie knacken. »Dann wollen wir mal.«
     
    Mark öffnete die Augen und was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Weiß gekachelte, fensterlose Wände erfüllten sein Blickfeld.
    »Wo bin ich, zum
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