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Mordsucht

Mordsucht

Titel: Mordsucht
Autoren: Moe Teratos
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Teufel?«
    Es kam keine Antwort.
    Er spürte kalten Stahl am Rücken und versuchte vergebens sich aufzurichten. Mit einiger Mühe hob er den Kopf und ließ den Blick über seinen Körper schweifen. Jemand hatte ihn mit Gurten an Händen und Füßen fixiert.
    Gottverdammt! Was ist hier los?
    Er zerrte an seinen Fesseln, schnitt sich das Blut ab, rieb sich die Haut vom Fleisch und zuckte bei einem brennenden Schmerz im rechten Bein zusammen.
    Der Typ! Ja, natürlich!
    Der Mann am Toeppersee hatte ihn angeschossen und, während Mark am Boden lag, ihn mit Schlägen gegen den Schädel ruhiggestellt, bevor er ihn in den Kofferraum steckte. Jetzt fiel ihm alles wieder ein. Wohin hatte der Kerl ihn gebracht? In ein Krankenhaus? Wurde dem Irren klar, was er angerichtet hatte und brachte ihn in eine Klinik?
    Und wieso sollten die Ärzte dich fesseln?
    Mark ließ den Blick durch den Raum schweifen. Keine Fenster, keine Heizungen. Tische aus Edelstahl dominierten das Gesamtbild. Was lag auf den Tischen? Er reckte den Hals, versuchte etwas zu erkennen, scheiterte aber kläglich durch einen Krampf im Nacken. Er ließ den Kopf zurück auf die Liege fallen. Tanzende Punkte schwebten vor seinen Augen. Ob er eine Gehirnerschütterung erlitten hatte? Uninteressant. Er musste verschwinden, sofort!
    Mark ignorierte den Schmerz in seinem Bein und riss an den Gurten. Er hörte, wie Scharniere quietschten und Leder auf Metall schabte. Keine Chance. Unmöglich. Er konnte sich nicht befreien.
    Hinter sich vernahm er ein Poltern. Was auch immer es verursacht hatte lag außerhalb seines Sichtfeldes. Schwere Schritte, ein Nieser, leises Gemurmel. Es kam jemand eine Treppe herunter.
    Gott sei Dank oder … ist er das etwa? Der Irre?
    Er hielt den Atem an, als eine Tür geöffnet wurde. Es quietschte, als sie langsam zuglitt. Mark zitterte am ganzen Leib.
    »Was geht hier vor?« Seine Stimme klang kläglich und kümmerlich in seinen Ohren.
    Der Mann trat in sein Sichtfeld, bekleidet mit einer Plastikschürze, einem Haarnetz und gelben Gummihandschuhen. Sein Gesicht war verzerrt zu einer Maske des Wahnsinns.
    Sein Kidnapper ging zu einem der Stahltische. Etwas klirrte wie Besteck in einer Schublade. Mark unternahm einen erneuten Versuch, sich zu befreien. Er biss die Zähne zusammen, strampelte und zappelte mit der letzten Kraft, die er noch besaß. Der Mann drehte sich um, seine Augen weiteten sich. Mit einem Satz stand er neben Mark und hielt ihm einen scharfen Gegenstand an den Hals.
    Mark spürte, wie seine Haut leicht einriss und ein kleines Rinnsal Blut herunterlief.
    »Wirst du wohl aufhören!«, schrie der Geisteskranke. Speichelfäden flogen aus seinem Mund und landeten auf Marks Gesicht. »Du ruinierst alles!«
    »Was ist bei dir nicht richtig im Hirn? Lass mich gehen, verdammt noch mal!« Er rieb sich weiter wund an den Gurten und sah dem Mann an, dass es ihm missfiel. Es schien ihn regelrecht in Rage zu versetzen.
    »Hör sofort auf! Du zerstörst deine Haut!«
    Der Irre hob die Faust und ließ sie auf Marks Stirn niedersausen. Gehirnerschütterung Nummer zwei  …
    Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen, in seinem Kopf entstand ein Gedankenwirrwarr, das er nicht entknoten konnte. Sein Leben raste in Schallgeschwindigkeit an ihm vorbei. Die schöne Kindheit, seine Freundin, die anschließende Hochzeit und das unerklärliche Verschwinden seiner Frau vor einer Woche, der Grund, weshalb er heute beim Anwalt war.
    »Patti … wo bist du …«, hauchte er.
    Würde er lebend aus der Sache herauskommen, um sie zu finden?
    Er hob zitternd die Lider, als er ein leichtes Ziehen spürte. Verschwommen sah er seinen braunen Bauch und noch etwas anderes, höher … rot und dickflüssig … Blut? War das etwa sein Blut, das ihm da über die Brust lief?
    Der Irre schnitt ihn, zog an etwas und Mark schrie auf. Schmerzen gleich eines Erdbebens durchfuhren ihn.
    »Nummer eins«, hörte er den Irren wie aus weiter Ferne.
    Mark nahm seine letzten Kraftreserven zusammen, riss die Augen auf und versuchte das Geschehen in ein klares Bild zu verwandeln. Was hatte der Mann da in der Hand? Ein viereckiges, labbriges Stück Stoff? Blutdurchtränkt schwebte es in der Luft und Mark konnte nicht begreifen, was er da vor sich sah.
    Er schloss die Lider. Erinnerungen an seine Eltern und Patti liefen vor seinen Augen ab, ehe er in Ohnmacht fiel und nie wieder aufwachte.
     
     

Kapitel 8
     
    »Was ist los, Tomas?« Diana legte einen Stapel Papiere zur Seite und
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