Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)
Autoren: T. Aaron Payton
Vom Netzwerk:
kann, aber ich muss es wohl versuchen.“
    „Leider geht mit der Ritterwürde keine lebenslange Pension einher“, sagte Pimm. „Sie werden weiterhin von Ihrer Feder leben müssen. Uns Lesern kommt diese Notwendigkeit nur zugute.“
    „Ich frage mich“, meinte Ellie, „was der arme Ben wohl tun wird? Nun, da er Sir Ben ist, kann er wohl kaum weiterhin ein harter Bursche von der Straße sein. Wie werden seine alten Freunde ihn jetzt behandeln?“
    „Es ist seinem neuen Status nicht ganz angemessen“, meinte Pimm, „aber ich habe darüber nachgedacht, ihn zu einem Mitglied meines Haushalts zu machen. Tatsächlich war er früher in Stellung, als er ein Junge war, ehe unglückliche Umstände ihn zwangen, nach London zu gehen, um dort sein Glück zu suchen. Ich brauche wirklich dringend einen Kammerdiener. Natürlich werde ich ihn ‚Hauptmann der Garde‘ oder ähnlich nennen müssen, um seine ritterliche Würde nicht zu verletzen, aber ich kann mir kaum einen besseren Mann vorstellen, den ich in meinem Rücken wissen wollte.“
    „Dann werden sie alle gemeinsam in diesem schönen Haus wohnen“, sagte Ellie. „Sie, Winnie und Ben.“
    Pimm räusperte sich. „Ich, ähm, Ellie … Ich möchte … nun, das heißt …“
    „Ich weiß“, meinte Ellie. „Es ist schwierig. Wissen Sie, was Winnie zu mir sagte, nachdem wir das letzte Monster getötet hatten? Sie sagte, wir hätten alles verdorben. Wenn Oswalds Plan aufgegangen wäre, hätte sich vieles geändert, die ganze Gesellschaft hätte sich verändert. All die alten Regeln wären überholt worden, und Sie und ich, wir hätten …“
    Pimm nahm ihre Hand. „Unsere Königin ist nun ein Mann, doch so oder so ist sie immer noch Königin. Wir haben Monster in die Flucht geschlagen, die von einem Ort kamen, der seltsamer ist als die Sterne. Sie sind zum Ritter ernannt worden. Ich würde sagen, es ändert sich gerade einiges. Ich weiß, dass die Dinge nicht einfach sind, aber vielleicht werden wir ja auch mit komplizierten Dingen fertig?“
    „Ich …“
    Winnie tauchte auf. Sie hielt ein Glas Sekt in der Hand, das sie wer weiß woher bekommen hatte. „Ellie! Da bist du ja. Ich habe einen Vorschlag für dich. Wie würde es dir gefallen, mir dabei zu helfen, ein Buch zu schreiben?“
    Ellie blinzelte. „Was meinst du?“
    „Ich meine, dass ich zwar eine gute Geschichtenerzählerin bin, aber sagen wir einfach, ich war noch nie gut darin, die Worte zu Papier zu bringen. Ich möchte, dass du mir hilfst, aus meiner Lebensgeschichte etwas zu machen, das die Leute tatsächlich lesen wollen. Meine unbedeutenden Jugendjahre brauchen wir nur kurz abzuhandeln, denke ich, dann ein Kapitel meiner Krankheit widmen, ein weiteres meiner darauffolgenden Verzweiflung. Eines meiner merkwürdigen Vereinbarung mit Pimm, eines meinen Salonbesuchen und dem Aufenthalt in Künstlerkreisen, vielleicht mit einem Hauch von Skandal, sehr dezent angedeutet. Den Höhepunkt bilden natürlich meine Heldentaten bei der Rettung der Königin, wie ich schreckliche Monster erschlagen habe, und so weiter und so fort.“
    „Winnie, das kannst du nicht ernst meinen!“, meinte Ellie.
    „Nein, ich bin niemals ernst“, sagte Winnie. „Aber ich kann berüchtigt sein und Vorträge halten und mit meinem Ruhm sehr reich werden, aus eigener Kraft. Wir müssten uns allerdings beeilen, Ellie-Schatz, denn die Verwandlung der Königin wird es zu einer Cause célèbre machen, das Geschlecht gewechselt zu haben. Ohne Zweifel werden die Betroffenen in Scharen anfangen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Aber ich bin mir sicher, dass ich die beste Geschichte habe. Was sagst du dazu?“
    „Aber deine Heirat mit Pimm? Wenn du die Wahrheit sagst, dann …“
    „Ich wage zu behaupten, dass unsere Ehe als Scheinehe enthüllt werden wird“, sagte Winnie. „Man wird sie wohl aus den Akten tilgen. Die Königin hat mir versprochen, ihren Einfluss geltend zu machen, um mögliche kleine Schwierigkeiten mit der Kirche beizulegen.“ Sie legte eine Hand auf Pimms Schulter und lächelte auf Ellie herab. „Armer Pimm! Er sieht aus, als habe ihm jemand mit einem Hammer auf die Stirn geschlagen. Siehst du, Mylord? Ich habe dir gesagt, ich würde mir etwas einfallen lassen. Aber nun scheint es, als bräuchte ich nicht meinen eigenen Tod vorzutäuschen, um dich zu befreien. Stattdessen kann ich mein eigenes, ehrliches Leben leben. Falls ich die Lage doch falsch eingeschätzt habe und die Leute zu ablehnend reagieren, ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher