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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition)
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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ungebremst den Altar rammen konnte. Georgia streichelte tief bewegt ihrem kleinen Liebling den Kopf, während Seth wie abgesprochen die Ringe löste. Als Tim den Hund absetzte, rollte er sich zwischen dem Brautpaar zusammen und ignorierte stur alle Lockversuche von Antonella.
    Tim nahm den Ring und sprach als Erster sein Ehegelübde: »Ich will dich lieben, achten und ehren und dir stets die Treue halten. Du bist mein Glück, meine Liebe, mein Leben. Ich will für dich da sein, wenn du mich brauchst, dir Halt geben, wenn du fällst, mit dir lachen, wenn du fröhlich bist, dir den Weg zeigen, wenn du nicht mehr weiter weißt, dir zuhören, wenn du Sorgen hast, dich umsorgen, wenn du krank bist. Sei meine Frau, meine Geliebte, meine Freundin und meine Seele. Ich gehöre nur dir.«
    Er steckte seiner Frau den Ring an, die so ergriffen war, dass sie kaum ihren Treueschwur über die Lippen brachte: »Ich will dich lieben, achten und dir treu sein, solange ich lebe. Ich möchte mein ganzes weiteres Leben mit dir teilen. Ich will zu dir stehen – nicht nur in Zeiten, in denen dies leichtfällt. Ich will dir täglich zeigen, wie stark unsere Beziehung ist. Ich will sie pflegen, will Geduld und Nachsicht üben, sie festigen, Vertrauen und Liebe schenken.«
    Mit zitternden Fingern streifte Georgia Tim den Ring über seinen Finger, und er wischte ihr zärtlich eine Träne aus dem Augenwinkel.
    »Hiermit erkläre ich Sie zu Mann und Frau. Sie dürfen nun die Braut küssen.«
     
    Was für ein Tag, dachte Georgia glücklich und lächelte, als sie am späten Abend ihren Blick über die Gästeschar schweifen und die letzten Stunden Revue passieren ließ. Sie war von ihrer Hochzeit ergriffener, als sie es sich je vorgestellt hatte. Nicht nur hatten ihre Eheversprechen die Hälfte der Anwesenden zum Weinen gebracht, auch sie selbst war immer noch gerührt. Es war schon etwas ganz Besonderes, solch intime Worte in der Öffentlichkeit laut auszusprechen. Irgendwie fühlte sie sich Tim jetzt noch enger verbunden. Ihr Mann unterhielt sich gerade mit seinem Schlagzeuger. Stardust würden gleich die Bühne für einen kurzen Auftritt übernehmen, und danach war das Bankett für das Brautpaar vorbei. Georgia freute sich darauf, endlich mit Tim alleine zu sein. Nach der Trauung hatte es einen Champagnerempfang gegeben, der sich länger als geplant hingezogen hatte. So viele Hände wollten geschüttelt, Freunde und Verwandte umarmt und Glückwünsche entgegengenommen werden. Sie hatte sich ein wenig gewundert, als Adrian nur mit T-Shirt unterm Jackett vor ihr stand, um zu gratulieren. Er hatte irgendwas von »kleinem Malheur« gemurmelt und dabei auf seine Tochter im Kinderwagen gedeutet. Tim hatte sie später über den wahren Grund aufgeklärt. Jetzt, wo alles geklappt hatte und sie sicher unter der Haube waren, fand er alles wahnsinnig komisch. Georgia hingegen bekam immer noch eine Gänsehaut, wenn sie an die haarsträubende Geschichte dachte. Unglaublich, dass es Antonella gelungen war, ihr das alles zu verheimlichen und die Nerven zu bewahren. Es war ohnehin fantastisch, was ihre Freundin in den letzten Wochen geleistet hatte. Sich so kurz nach der Geburt voller Elan in die heiße Phase der Hochzeitsvorbereitungen zu stürzen und alles so großartig zu managen! Auch der Saal war wunderschön dekoriert: Die blutroten Rosen akzentuierten das sonst strikt weiße Farbkonzept und passten außerdem perfekt zu dem rotem Satinkleid mit dem tiefen Rückenausschnitt, das sie für den Abend gewählt hatte. Auch die Gäste waren inzwischen vom Zwang der Kleidervorschrift »ganz in Weiß« befreit und trugen Smoking und Abendkleider.
    Georgia schmunzelte amüsiert, als sie sah, wie engagiert Seth mit Sophie flirtete. Ihre alte Freundin, hochelegant in einem silbergrauen Kleid und glitzernd ausstaffiert mit der halben Familienschatzkammer, wehrte sich inzwischen nicht einmal mehr, sondern luchste ihm offenbar gerade eine üppige Spende für ihr nächstes New Yorker Charityprojekt ab. Die Tatsache, dass ihr Co-Trauzeuge ein schwerreicher Eishockeyprofi war, ließ Sophie alle Vorurteile vergessen. Vielleicht fasste sie ihn sogar als Ehemann-Material ins Auge? Schließlich war sie schon fast ein halbes Jahr von Maxim geschieden, und bei Sophie konnte man nie wissen, wenn viel Geld im Spiel war. Diese Oberflächlichkeit war Georgia an ihrer besten Freundin früher kaum aufgefallen. Aber sie selbst hatte sich inzwischen in eine ganz andere Richtung
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