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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition)
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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maulte er und verzog sich mit seiner Kamera.
    Antonella sauste auf dem Gelände von Kloster Eberbach herum, um alles ein letztes Mal zu überprüfen. Jenny, die mit Gäste- und Orgaliste neben ihr herlief, konnte kaum Schritt halten. »Mich wird Frau Holtau hoffentlich nicht rauswerfen«, piepste sie und sah unsicher an ihrem makellosen weißen Hosenanzug hinunter.
    »Keine Sorge, da besteht heute keine Gefahr!« Antonella lächelte ihr beruhigend zu. »Giovanni, nur gute Nachrichten diesmal!«, rief sie gleich darauf energisch in ihr Handy. »Ist Tim gelandet? – Wie, er ist noch nicht einmal gestartet?« Sie sah hektisch auf ihre Uhr. »Es ist jetzt kurz nach elf, wie soll das noch klappen? – So ein Quatsch! Das Wetter ist doch super! Wenn ihr das vermasselt … Versprich mir, dass du sofort anrufst, wenn es was Neues gibt!« Sie legte stöhnend auf und drehte sich zu Jenny um. »In London ist Nebel. Angeblich kann die Maschine aber in einer halben Stunde endlich starten. Hoffentlich geht das gut!«
    »Wow, wer ist denn der tolle Typ?« Jenny starrte geblendet in Richtung Eingang.
    Antonella blickte auf und entdeckte Seth, der mit federnden Schritten auf sie zukam. »Das ist Tims Trauzeuge. Der hat mir jetzt gerade noch gefehlt!«
    »Hi, Babe, schön, dich wiederzusehen! Gut siehst du aus und so unschuldig!« Er musterte sie breit grinsend. Sie trug ein schmales weißes Seidenetuikleid, Perlenkette und Perlenohrstecker, die Haare zu einem schlichten Knoten gesteckt, und aktuell noch Ballerinas. Zur Trauung würde sie auf Highheels umsteigen und einen passenden Mantel anziehen. »Gib zu, dass du mich vermisst!« Er zwinkerte ihr anzüglich zu.
    »Ja, ich weine mich immer noch jede Nacht in den Schlaf.«
    »So kratzbürstig kenne ich dich gar nicht.« Seth riss Antonella in seine Arme, ignorierte ihr Zappeln und küsste sie herzhaft auf den Mund.
    »Störe ich?« Wie aus dem Nichts war Adrian mit dem Kinderwagen und Hugo aufgetaucht, und endlich konnte sich Antonella aus dem dreisten Klammergriff befreien. Sie wischte sich angewidert über die Lippen.
    »Nicht die Spur.« Seth streckte Adrian die Hand hin und stellte sich höflich als Tims Trauzeuge vor.
    Adrian, der Seth sofort erkannt hatte, erwiderte sehr kühl: »Adrian Stern, angenehm. Würde es Ihnen etwas ausmachen, die Finger von der Mutter meiner Tochter zu lassen?«
    Seth, der gerade wieder einen Arm um Antonellas Schulter gelegt hatte, ließ sie augenblicklich los und schaute verdutzt: »Das ging ja schnell!«
    »Hör zu, Seth, ich habe jetzt keine Zeit für weiteren Smalltalk. Es gibt noch ein paar logistische Schwierigkeiten. Jenny erklärt dir das gerne genauer.« Antonella deutete auf ihre Assistentin, die das Schauspiel fasziniert beobachtet hatte. »Aber bleib anständig! Wir sehen uns kurz vor der Trauung. Ich muss mich noch um tausend Dinge kümmern.« Damit hakte sie sich bei Adrian unter und lotste ihn in Richtung Hauptgebäude. »Bitte keine Szene«, beschwor sie ihn, »dafür habe ich jetzt wirklich keinen Nerv.«
    »Keine vierundzwanzig Stunden verlobt und schon fremdküssen. Ich finde, ich habe jedes Recht auf eine Szene«, sagte er mit gespielter Empörung, drückte sie aber gleich darauf fest an sich, als er ihren alarmierten Gesichtsausdruck sah. »Alles in Ordnung?«
    »Alles bestens, wenn man davon absieht, dass der Bräutigam immer noch bei den Inselaffen im Nebel sitzt.« Sie lächelte gequält. »Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Hochzeit doch stattfindet, muss ich noch einiges erledigen. Sag bitte niemandem was«, bat sie ihn. »Bis später!« Sie drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und sah ihrer Familie im Weggehen neidvoll hinterher.
     
    Um halb zwei strömten immer mehr Gäste durch das Klostertor herein und verteilten sich schwatzend und Canapés essend im Innenhof. Die Braut saß, fertig gestylt, wunderschön und leicht aufgeregt mit einem Entspannungschampagner in der Hand zusammen mit Sophie in ihrer Suite. »Läuft alles da draußen?«, wollte sie von Antonella wissen, die kurz hereingeschneit kam.
    »Natürlich! Dein Vater hat sich schon mit Tims Porscheonkel angefreundet und will gleich zu dir kommen, und deine Mutter kümmert sich charmant um alle anderen Gäste«, antwortete sie mit einem gezwungenen Lächeln und griff sich ebenfalls ein Champagnerglas.
    »Wie geht’s Tim? Ist er sehr aufgeregt?«
    Antonella verschluckte sich fast. »Er tut ganz lässig, aber tief drin ist er ein
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