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Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Titel: Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
Autoren: Scotty
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landen wir ohnehin auf dem Marco-Polo-Flughafen in Venedig«, sagte die Frau freundlich.
    Und tatsächlich, nach genau zwanzig Minuten setzte das Flugzeug auf der Landebahn auf, mitten im dicksten Gewitter. Nina öffnete ihren Sicherheitsgurt, stand auf, nahm ihre grüne Reisetasche, holte den blauen Regenschirm heraus und ging die Treppe hinunter. Auf sie wartete schon die liebenswürdige, rundliche Ljuba. Die russische Kinderfrau und Haushälterin war schon immer eine gute Freundin von Opa Mischa und Oma Espasia gewesen.
    Ljuba sah aus wie eine der russischen Schachtelpuppen, eine »Matroschka« von 90 Kilo, blond, blauäugig, mit stets roten Wangen und einem bescheidenen Lächeln auf den Lippen.
    Nina hatte ihr den Spitznamen »Sahnetorte« gegeben, weil sie sie mit ihrem rundlichen Körper so sehr an eine solche erinnerte. Sie hatte sie gern und vertraute Ljuba voll und ganz, weil sie alles über das Leben von Ninas Großvater wusste.
    »Ninotschka! Komm her, Mäuschen, komm zu Tante Ljuba!«, rief die russische Kinderfrau und breitete strahlend ihre Arme aus.
    Nina sprang ihr entgegen und gab ihr einen Kuss. »Sahnetorte! Liebe Sahnetorte! Wie lange habe ich dich nicht gesehen.«
    Sie umarmten sich minutenlang, während um sie herum die anderen Passagiere mit ihren Taschen und Koffern kamen und gingen.
    »Du bist immer noch so dünn. Spanien ist nicht gut für dich, mein liebes Kind. Aber hier wirst du schön viel Fisch essen, gute Suppen und ganz viele Pommes frites und Mais. Hattest du eine gute Reise? Bist du müde?«, fragte Ljuba besorgt, während sie Ninas dünne Arme befühlte.
    »Ja, ein bisschen müde bin ich. Aber erzähl mir von Opa. Bitte, ich will die Wahrheit wissen. Hast du mitbekommen, was genau passiert ist?«, fragte Nina und war sich doch zugleich unsicher, ob sie die Antwort wirklich hören wollte.
    »Jetzt ist nicht der passende Moment dafür. Ich bin selbst noch ganz durcheinander, und du bist bestimmt nicht in der besten Verfassung, um zuzuhören. Morgen Nachmittag um halb vier ist die Beerdigung. Zu Hause erzähle ich dir alles bei einer guten Tasse heißer Schokolade, ja?«, antwortete die Kinderfrau.
    Nina sah ihr in die Augen und nickte.
    Adonis’ wildes Bellen und Platons Miauen rissen sie vorübergehend aus ihrer Trauer.
    »Jetzt müssen wir die Koffer und die Bücherkiste holen«, sagte Nina.
    Doch an der Gepäckausgabe wartete eine böse Überraschung auf sie: Die Koffer waren zwar angekommen, aber von der Bücherkiste ... keine Spur.
    »Meine Bücher! Oh neeeiiin! Ausgerechnet die Bücher, die ich so liebe, da waren alle meine Birov-Bücher drin!«, rief Nina enttäuscht.
    Ljuba beschwerte sich sofort, aber keiner der Verantwortlichen vom Gepäcktransport konnte Ninas Bücherkiste finden. Einer vermutete sogar, dass das Paket vielleicht aus Versehen in ein Flugzeug nach New York geladen worden sein könnte.
    Nina war sehr müde und beschloss schließlich schweren Herzens, die Adresse von Villa Espasia bei der Polizei zu hinterlegen. Sie hoffte, dass die Bücherkiste auf wundersame Weise wiedergefunden würde.
    Als Nina und Ljuba den Flughafen verließen, fiel Nina auf, dass sie beobachtet wurden. Neben dem Kiosk am Haupteingang standen Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen, ungefähr in Ninas Alter. Sie waren beide gleich angezogen, trugen ein dunkellila Sweatshirt mit einem großen aufgedruckten K auf der Brust. Sobald ihnen auffiel, dass Nina sie bemerkt hatte, drehten sie sich weg und verschwanden blitzschnell im Getümmel der Bar nebenan.
    Der Anblick der zwei schockte Nina. Denn das K auf den Sweatshirts erinnerte sie sofort an das Monster, das sie im Spiegel gesehen hatte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, sodass sie plötzlich das Bedürfnis hatte, sich in das warme Fell ihres Hundes zu kuscheln.
    »Ljuba«, fragte Nina ängstlich, »hast du diese Zwillinge auch gesehen?«
    »Zwillinge? Wo? Wann?«, fragte die Kinderfrau und schaute sich etwas irritiert um.
    »Ach nichts, schon gut, Sahnetorte, vielleicht bin ich einfach nur müde. Ich muss dringend etwas essen und dann schlafen.«
    Nina hatte keine Lust, Ljuba jetzt gleich von all den eigenartigen Dingen zu erzählen, die ihr in den letzten drei Tagen passiert waren. Sie wollte zuerst noch darüber nachdenken, selbst verstehen, was sie zu bedeuten hatten.
    Wobei sie tief in sich drinnen bereits einen merkwürdigen Verdacht hegte ... Diese Zwillinge konnten etwas mit dem Verschwinden ihrer Bücherkiste zu tun haben.
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