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Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Titel: Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
Autoren: Scotty
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mein Gott. Wann? Und wie ist das passiert? Oh mein Gott... was machen wir denn jetzt? Wissen Vera und Giacomo Bescheid? ... Ah, gut. Dann rede ich jetzt mit Nina.«
    Carmen begann zu stammeln, in ihren Augen sammelten sich Tränen, bevor sie schließlich mit zitternder Hand auflegte. Dann ging sie auf Nina zu und nahm sie fest in den Arm. Mit tränenerstickter Stimme flüsterte sie in ihr Haar hinein, was sie so bedrückte.
    »Liebes, hör mal, es ist etwas Furchtbares passiert. Dein Großvater ...«
    Carmen gelang es nicht, den Satz zu Ende zu sprechen, ehe Nina schrie: »Nein, nein ... Opa Mischa, nein! Bitte sag nicht, dass ihm etwas zugestoßen ist!«
    »Doch, Schatz. Ein Herzinfarkt, weißt du ... Aber er hat nicht gelitten. Es ist vor ein paar Stunden passiert. Die liebe Ljuba hat ihn leblos auf dem Boden liegend gefunden. Sie steht noch unter Schock, die arme Frau. Du weißt ja, dass sich unsere alte Haushälterin schon seit über dreißig Jahren um Mischa gekümmert hat, nachdem Oma Espasia gestorben war«, erklärte ihr Carmen schluchzend.
    Nina sprang auf, warf dabei klirrend die Tasse mit dem Tee um und stürzte schluchzend in ihr Zimmer. Hund, Katze und Großtante ließ sie ausgesperrt vor der Tür zurück. Es tat ihr leid, aber sie brauchte jetzt unbedingt etwas Zeit für sich allein, um die schrecklichen Neuigkeiten zu verdauen.
    Das durfte einfach nicht wahr sein, hoffentlich würde sie gleich aus diesem Albtraum erwachen!
    Draußen vor dem Fenster erstreckte sich wie immer der weite Himmel, aber in dieser Nacht waren dort weder Mond noch Sterne zu erkennen. Stockdunkel war es. Eine Dunkelheit, die sich leer anfühlte. Als würde Nina ins Nichts schauen.
    In dieser schwarzen Nacht schaffte sie es nicht, auch nur eine Minute zu schlafen, stattdessen blieb sie auf dem Bett sitzen und starrte auf den Schrank und ihre noch offenen Koffer. Sie dachte über ihren Großvater und seinen Tod nach. Dann kam ihr wieder diese fürchterliche Fratze in den Kopf, die sie im Badezimmerspiegel gesehen hatte. Das weiche Gesicht des Großvaters schob sich immer wieder über das des Monsters, das ständig aufs Neue aufblitzte und dann wieder verschwand. Nina bekam es mehr und mehr mit der Angst zu tun.
    »Warum hat er nicht auf mich gewartet? Warum ist er gegangen, ohne sich zu verabschieden ... ? Opa, warum hast du das gemacht? Opa, wer ist dieses Monster? Ooooooooopaaaaaaaa, antworte mir!«
    Die Verzweiflung drückte auf ihre Augen und schließlich konnte sie nicht mehr dagegen anhalten. Sie weinte und weinte, bis sie keine Träne mehr übrig hatte.
    Die Morgenröte leuchtete über Madrid, während Nina, die schon in die Küche hinuntergegangen war, das Futter für ihre Tiere in die Näpfe füllte. Auch Carmen hatte kein Auge zugetan und trank gerade einen sehr starken Kaffee. Bedrückt gestand sie Nina, dass sie es noch nicht geschafft hatte, Vera und Giacomo die traurige Nachricht zu überbringen.
    »Ich habe in Moskau beim FERK angerufen, aber man hat mir erklärt, dass ich im Moment nicht mit deinen Eltern sprechen kann, weil sie sich gerade in einer völlig abgeschirmten Hochsicherheitszone befinden. Keine Funkverbindung, kein Internetanschluss. Sie arbeiten an einem streng geheimen Projekt und dürfen in den nächsten Tagen keinen Kontakt zur Außenwelt aufnehmen. Die Gefahr, dass sonst heikle Informationen in die falschen Hände geraten könnten, ist zu groß. Das Einzige, was wir tun können, ist, einen Brief oder ein Telegramm zu schreiben und zu hoffen, dass unsere Nachricht ankommt.« Die Großtante sah Nina liebevoll an und fügte hinzu: »Ich weiß, es gibt Momente, in denen der Schmerz so groß ist, dass man ihn nicht einmal mit Worten beschreiben kann. Aber du musst trotzdem stark sein. Dein Großvater war immer so stolz auf dich und deinen Mut.«
    Um halb vier waren die Koffer bereits fertig gepackt. In einer alten Truhe auf dem Speicher hatte Carmen das Handy gefunden, das Tante Andora versteckt hatte, und sie ließ es nun in das Außenfach von Ninas grüner Reisetasche gleiten, zu den Reisepapieren. Auch alle Bücher lagen schon bereit (ungefähr hundert, darunter Alchimie- Lehrbücher, Atlanten und dicke Bücher über Geschichte, Literatur und Malerei), und Carmen stapelte sie in einem großen Karton, den sie dann mit Klebeband verschloss. Selbst die Adressanhänger waren schon am Gepäck befestigt, in Druckbuchstaben stand darauf: Nina de Nobili - bei Michail Mesinski - Giudecca - Villa Espasia 88 -
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