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Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Titel: Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
Autoren: Scotty
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verbergen.
    Zur Mittagsstunde saßen die beiden immer noch am Wohnzimmertisch. Nina konnte keine klaren Gedanken mehr fassen, so sehr rauchte ihr Kopf. Sie war gerade dabei, eine chemische Formel für einen alchimistischen Zaubertrank auf Basis von Blei und Kobalt aufzuschreiben. Eine knifflige Angelegenheit.
    »Sehr schön hast du das gemacht, Nina«, sagte Professor José am Ende trotzdem zufrieden. »Du scheinst mir gut in Form zu sein. Übe schön so weiter und bereite für das nächste Mal bitte die Formeln mit Kupfer und Kobalt vor, das schaffst du jetzt schon allein. Ich werde deinem Großvater schreiben und erzählen, wie toll du dich machst. Du wirst sicher eine sehr gute Alchimistin werden. Aber vergiss nicht, auch Erdkunde und Geschichte zu lernen. Du weißt, dass du in drei Wochen die Prüfung für Privatschüler machst und Alchimie leider nicht zum Prüfungsstoff gehört. Das heißt jedoch nicht, dass die Alchimie dir nicht noch von großem Nutzen sein wird, liebe Nina.«
    Ja, die Prüfungen! Nina wusste, dass sie vorerst keine weitere Privatstunde bei Professor José haben würde und deshalb allein zu Hause lernen musste. Das war der Nachteil, wenn man wie Nina nicht zur Schule ging. Denn Professor José zwangen ein paar dringende Geschäfte ins Ausland. Genaueres wollte der eher schweigsame Mann nicht erzählen. Doch in diesem Moment waren Nina die Kolonnen von Zahlen und Informationen in ihren Büchern und Heften sowieso völlig gleichgültig. Sie musste nach Venedig, und zwar dringend.
    Sie begleitete Professor José zur Haustür, drückte ihm zum Abschied herzlich die Hand und wünschte ihm eine gute Reise. Als er hinter der nächsten Hausecke verschwunden war, lief Nina zurück in die Küche. Dort war Carmen schon dabei, ein köstliches Nudelgericht zu zaubern. Es roch verlockend nach frischen Tomaten und Gewürzen.
    »Ich kann dir leider nicht viel verraten, liebe Tante Carmen, aber ich muss unbedingt zu Opa Mischa fliegen und brauche dafür deine Hilfe. Das Flugzeug geht am 3. Juni um 18 Uhr. Wir müssen alles heimlich organisieren, sonst schließt Andora mich in meinem Zimmer ein und lässt mich nicht weg. Du weißt ja, sie will nicht, dass ich Opa sehe oder spreche«, sagte Nina besorgt.
    Carmen schlug sich feierlich die Hand aufs Herz und schwor, alles nur Mögliche zu tun, um Nina zu helfen. Gleich als Erstes würde sie Andora davon überzeugen, eine Freundin in der Stadt Toledo zu besuchen, denn es würde ihr sicher Freude machen, ein paar Tage aus Madrid herauszukommen. Und so geschah es auch.
    Am nächsten Tag reiste Tante Andora völlig ahnungslos ab, und wie immer waren ihre letzten an Nina gerichteten Worte nicht nett: »Wenn ich zurückkomme, will ich dein Zimmer in perfekter Ordnung vorfinden. Und ich will, dass du dir die Haare schneiden lässt, sonst kommst du diesmal nicht heil davon und ich vergifte dir Hund und Katze. Ich ertrage euch drei einfach nicht mehr! Du bist ein kleines Tier, genau wie die beiden.«
    Nina seufzte, war jedoch froh, Tante Andora vorerst los zu sein. Sie hatte auch so schon genug Probleme, denn der schwarze Stern auf ihrer Hand wuchs und wuchs, nicht einmal die blaue Salbe bewirkte mehr etwas. Wie gern hätte sie jetzt Mischas Stimme gehört, aber es ging nicht. Und ihre Eltern konnte sie auch nicht anrufen - Großvater Mischa hatte sie schließlich davor gewarnt. Sie fühlte sich in ihrem Schicksal gefangen. Tief in ihr drinnen spürte sie, dass gerade etwas Schlimmes vor sich ging. Aber was? Was?
    Es war genau 22 Uhr am 2. Juni, als Nina aus dem Bett hochschreckte und dabei wie immer Platon auf den Boden purzeln ließ. Beleidigt zog er sich hinter die Kommode zurück und maunzte vorwurfsvoll. Doch Nina war zu aufgeregt, um ihren Freund zu beachten. Irgendetwas an ihrer Hand fühlte sich nicht richtig an, nein, es fühlte sich ganz und gar nicht richtig an, und so rannte sie, so schnell sie konnte, ins Bad. Während sie ihre Hand unter den laufenden Wasserhahn hielt und das kalte Wasser an ihrer Haut hinabperlte, erschrak sie, weil der schwarze Stern riesig geworden war, so groß, dass er sich über die ganze Handfläche ausdehnte. Pechschwarz ... das war ihr noch nie passiert.
    Der schwarze Stern ... das Zeichen der Gefahr. Oje, was muss ich jetzt tun?, fragte sie sich panisch. In ihrer Verzweiflung beschloss sie, sich Tante Carmen anzuvertrauen, auch wenn sie nicht wusste, wie viel ihr Opa Mischa vor ein paar Tagen am Telefon verraten hatte.
    Sie rannte
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