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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor
Autoren: Robin Cook
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hast.«

 
     
    Epilog
     
    Donnerstag, 25. April 1996,7.45 Uhr
    New York City
    Der Ausgang des Spiels war noch nicht entschieden. Wer zuerst elf Punkte hatte, hatte gewonnen, doch im Moment stand es unentschieden bei zehn Punkten. Da die Regeln vorschrieben, daß die Siegermannschaft mit zwei Punkten führen mußte, würde ein einfacher Korbleger, für den es einen Punkt gab, nicht reichen; ein Distanztreffer hingegen brachte zwei Punkte und konnte das Spiel entscheiden. Diese Regeln im Kopf, dribbelte Jack auf den gegnerischen Korb zu. Er wurde erbarmungslos von einem aggressiven Spieler namens Flash verfolgt, von dem er wußte, daß er schneller war als er selbst. Beide Mannschaften gaben ihr Äußerstes. Anders als sonst vergaßen die am Spielfeldrand wartenden Kumpels ihre Zurückhaltung und unterstützten lauthals das gegnerische Team. Diese offene Parteinahme ging darauf zurück, daß Jacks Mannschaft an diesem Abend einen Sieg nach dem anderen eingefahren hatte; er spielte in einem hervorragenden Team, dem auch Warren und Spit angehörten.
    Normalerweise war es Warrens Aufgabe, den Ball vor den gegnerischen Korb zu dribbeln, doch nach dem letzten Gegentreffer, mit dem Flash - sehr zu Jacks Verdruß - den Zehn-zu-Zehn-Ausgleich erzielt hatte, war der Ball direkt in Jacks Händen gelandet. Um ihn so schnell wie möglich wieder in die gegnerische Spielfeldhälfte zu befördern, hatte Spit ihm sofort den Weg freigemacht. Nachdem Jack ihm den Ball zugespielt hatte, hatte Spit ihn sofort an ihn zurückgegeben. Während Jack durchstartete, versuchte Warren den Mann, der ihn deckte, auszutricksen und preschte dann ebenfalls zum gegnerischen Korb vor. Jack erfaßte das Manöver aus dem Augenwinkel und setzte dazu an, Warren den Ball zuzuspielen. Flash erkannte das sofort und ließ sich ein Stück zurückfallen, um den Ball abzufangen. Als Jack nun plötzlich frei stand, verwarf er die geplante Abgabe an Warren und setzte zu einem Distanzwurf an. Normalerweise konnte er sich auf seine Treffsicherheit verlassen, doch diesmal landete der Ball auf dem Korbrand, prallte ab und landete direkt in den Händen von Flash. Sofort jagten die Spieler, von den schadenfrohen Zuschauern lauthals angefeuert, wieder in die andere Richtung. In Windeseile dribbelte Flash mit dem Ball über das Spielfeld. Durch eine winzige Unaufmerksamkeit ließ Jack ihm für einen Augenblick zu viel Bewegungsspielraum. Flash war eigentlich kein Mann für Distanztreffer, doch nun hielt er mitten auf dem Spielfeld inne und zielte auf den Korb. Jack war entsetzt. Der Ball ging glatt durchs Netz. Die Zuschauer brüllten vor Freude. Die Schwächeren hatten das Spiel gewonnen.
    Flash stolzierte mit steif angewinkelten Armen und ausgestreckten Handflächen über das Spielfeld. Zur Gratulation und zum Zeichen des Triumphes klatschten ihm alle seine Mannschaftskollegen sowie einige der Zuschauer einmal kurz auf die Hände. Warren schlenderte zu Jack hinüber und warf ihm einen mißbilligenden Blick zu. »Du hättest den verdammten Ball abgeben sollen«, sagte er.
    »Ich weiß«, erwiderte Jack. »Ich hab’s verpatzt.« Es war ihm äußerst peinlich.
    »So eine Scheiße!« fluchte Warren. »Dabei dachte ich, daß ich mit meinen neuen Schuhen nie mehr verlieren würde.« Jack musterte die funkelnagelneuen Nikes an Warrens Füßen und sah sich dann seine eigenen ausgelatschten Turnschuhe an. »Vielleicht sollte ich mir auch mal ein paar neue Treter zulegen.«
    »Hallo, Jack!« hörte er plötzlich eine weibliche Stimme rufen. »Hallo!«
    Jack blickte hinüber zum Maschendrahtzaun. Draußen auf dem Bürgersteig stand Laurie und winkte ihm zu. »Hey, Kumpel!« sagte Warren. »Sieht so aus, als ob dein Shortie dem Basketballplatz einen kleinen Besuch abstatten will.«
    Das Siegerteam unterbrach auf der Stelle seine Freudenzeremonie. Alle Augen waren auf Laurie gerichtet. Freundinnen und Ehefrauen erschienen grundsätzlich nie auf dem Basketballplatz. Er hatte immer penibel darauf geachtet, sich an die unzähligen ungeschriebenen Gesetze, die auf dem Platz herrschten, zu halten.
    »Ich glaube, sie will was von dir«, sagte Warren. Laurie winkte Jack immer noch zu.
    »Nicht daß du denkst, ich hätte sie eingeladen«, sagte Jack. »Wir wollten uns eigentlich erst später treffen.«
    »Ist doch kein Problem«, erwiderte Warren. »Sieht wirklich klasse aus, deine Kleine. Hoffentlich bist du als Lover besser als auf dem Basketballplatz.«
    Jack lachte und ging hinüber
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