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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor
Autoren: Robin Cook
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leer, stieg hinein und klappte den Deckel zu. Obwohl er vor Angst und Kälte am ganzen Leibe zitterte, standen ihm Schweißperlen auf der Stirn. Er atmete schwer, doch er mußte sich zusammenreißen. Wenn er nicht entdeckt werden wollte, durfte er keinen Mucks mehr von sich geben. Es dauerte nicht lange, und er hörte, wie mit einem lauten Knarren die Scheunentür geöffnet wurde. Kurz darauf hörte er gedämpfte Stimmen und durch den Raum stapfende Schritte. Irgendein Gegenstand schepperte auf den Boden, ein anderer fiel mit einem dumpfen Krachen um. Zwei Männer fluchten. Wieder krachte es.
    »Hast du die Knarre schußbereit?« flüsterte einer der Männer. »Natürlich«, erwiderte der andere. »Glaubst du, ich bin blöd?« Die Schritte kamen immer näher. Jack hielt die Luft an und bemühte sich verzweifelt, sein Zittern unter Kontrolle zu halten. Vor allem durfte er nicht husten. Für einen Augenblick war es mucksmäuschenstill. Erst als sich die Schritte wieder entfernten, wagte er auszuatmen.
    »Irgend jemand versteckt sich hier, da bin ich mir ganz sicher«, hörte er den ersten Mann sagen.
    »Sei still, und halt die Augen auf!« kommandierte der andere. Ohne jegliche Vorwarnung wurde der Deckel seines Verstecks aufgerissen. Jack stieß vor Schreck einen erstickten Schrei aus.
    Der schwarze Mann, der auf ihn herabblickte, erschrak ebenso und ließ den Deckel wieder zufallen.
    Im nächsten Moment riß er ihn wieder auf. Jack sah, daß der Mann in seiner freien Hand eine Maschinenpistole hielt. Auf dem Kopf trug er eine schwarze Kappe.
    Für ein paar Sekunden starrten sie einander in die Augen, dann wandte sich der Mann an seinen Partner. »Alles klar«, rief er. »Es ist der Doc. Er hat sich in einer Truhe verkrochen.«
    Jack wagte nicht, sich vom Fleck zu rühren. Dann hörte er den zweiten Mann näher kommen und machte sich darauf gefaßt, gleich in die grinsende Visage von Twin zu blicken. Er hatte mit seinem Leben abgeschlossen. Doch es war nicht Twin, der da auf ihn herabblickte, sondern sein Freund Warren!
    »Ach du Scheiße, Doc!« sagte Warren. »Du siehst ja aus, als wärst du ganz allein in den Vietnamkrieg gezogen und gerade erst zurückgekehrt.«
    Jack schluckte und sah sich den anderen Mann etwas genauer an. Tatsächlich - das war ja auch einer von seinem Basketballplatz! Er war völlig verwirrt und fürchtete, daß er Halluzinationen hatte.
    »Na los, Doc«, sagte Warren und reichte ihm die Hand. »Komm doch mal raus aus der Truhe, damit wir sehen können, ob der Rest von dir auch so übel zugerichtet ist.« Jack ließ sich auf die Beine helfen und klopfte sich den Dreck ab. Er war durchnäßt bis auf die Haut.
    »Sieht so aus, als wäre noch alles dran«, stellte Warren fest. »Aber du stinkst wie ein alter Köter. Jetzt müssen wir erst mal sehen, wie wir dich von den Handschellen befreien.«
    »Wie bist du hergekommen?« brachte Jack schließlich hervor. »Mit dem Auto«, erwiderte Warren. »Oder was dachtest du? Hast du vielleicht geglaubt, wir wären mit der U-Bahn gekommen?«
    »Eigentlich müßten die Black Kings jeden Moment hier aufkreuzen«, sagte Jack. »Ein Typ namens Twin.«
    »Da muß ich dich leider enttäuschen«, entgegnete Warren. »Du wirst wohl mit uns zufrieden sein müssen.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, stammelte Jack.
    »Twin und ich haben einen Deal gemacht«, erklärte Warren. »Wir haben Waffenruhe beschlossen, damit wir uns nicht länger gegenseitig umbringen. Außerdem hat Twin mir versprochen, die Finger von dir zu lassen. Und dann hat er mich plötzlich angerufen und mir erzählt, daß du hier oben gefangen gehalten wirst. Wenn ich deinen Arsch retten wolle, hat er gesagt, müsse ich schleunigst rauffahren in die Berge. Und jetzt sind wir da, um dich nach Hause zu holen.«
    »Oh, mein Gott!« war alles, was Jack hervorbrachte. Was für ein Gefühl, daß man sich auf seine Freunde verlassen konnte. Und wie ernüchternd die Erkenntnis, daß man ohne ihre Hilfe verloren sein konnte.
    »Die Leute drüben im Haus sehen ja nicht besonders gut aus«, sagte Warren. »Und sie stinken noch übler als du. Hast du eine Ahnung, woran sie gestorben sind?«
    »Sie hatten die Virusgrippe«, sagte Jack.
    »Das gibt’s doch nicht!« rief Warren. »Dann geht die also hier oben auch um. Ich hab’ gestern abend in den Nachrichten davon gehört. In der City herrscht wegen dieser Krankheit das totale Chaos.«
    »Aus gutem Grunde«, entgegnete Jack. »Erzähl’ mir, was du gehört
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