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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor
Autoren: Robin Cook
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Manhattan General und für seinen verrückten Drang, sich selbst etwas zu beweisen. Er hatte sich wie ein Teenager benommen.
    Es vergingen zwei Stunden, ohne daß etwas passierte. Dann vernahm er plötzlich das gefürchtete Geräusch, das ihm den Tod bringen würde. Autoreifen knirschten über den Kiesweg. Die Black Kings waren da.
    Noch einmal trat er in einem Anfall von Panik mit voller Wucht gegen das Abflußrohr. Vergebens.
    Als er die Spüle erneut in Augenschein nahm, kam ihm plötzlich eine Idee. Das riesige alte Monstrum bestand aus einem großen Waschbecken und einer breiten Abtropffläche. Vermutlich wog die Spüle einen Zentner oder mehr. Sie wurde von den stabilen Rohrleitungen gestützt und war darüber hinaus fest in der Wand verankert.
    Jack ging in die Hocke, stellte seine Füße fest auf den Boden und richtete sich so weit auf, daß die Spüle auf seinen Schultern lag. Dann versuchte er sie hochzustemmen. Sie ließ sich tatsächlich ein paar Millimeter bewegen; an der Stelle, wo sie in der Wand verankert war, lösten sich ein paar Brocken Mörtel und fielen ins Becken.
    Schnell ließ er sich auf den Boden fallen und stemmte den rechten Fuß gegen die Unterseite des Spülbeckens. Bevor er das erste Mal zutrat, hörte er, wie draußen der Motor ausgemacht wurde. Plötzlich krachte es in der Wand. Hastig veränderte er seine Position so, daß er mit beiden Füßen gleichzeitig zutreten konnte. Dann bot er seine letzten Kraftreserven auf. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen und Knirschen brach die Spüle aus der Wand. Eine Ladung Putz rieselte ihm über das Gesicht. Da das monströse Waschbecken nun nicht mehr genügend Halt hatte, schlingerte es auf dem Abflußrohr hin und her. Nach dem ersten Tritt kippte die Spüle vornüber. Im gleichen Augenblick zerbarsten die Leitungen an den Lötstellen. Wasser spritzte in alle Himmelsrichtungen. Das Abflußrohr hielt noch ein paar Sekunden stand, doch dann brach auch der Plombenverschluß auseinander. Mit lautem Getöse krachte die Spüle auf den Holzfußboden.
    Jack war klatschnaß, aber er war frei! Als er schwere Schritte über die Veranda stapfen hörte, sprang er auf. Er wußte, daß die vordere Tür nicht abgeschlossen war. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis die Black Kings im Haus waren. Mit Sicherheit hatten sie das Gepolter gehört.
    Da er keine Zeit mehr hatte, nach der Pistole zu suchen, stürmte er zur Hintertür. Vollkommen in Panik hantierte er an dem Sicherungsriegel herum und bekam ihn schließlich auf. Endlich. Er stolperte ein paar Stufen hinab und landete auf einer vom Morgentau feuchten Wiese.
    Um nicht gesehen zu werden, duckte er sich und rannte, so schnell er konnte; da seine Hände noch immer in Handschellen steckten, war er allerdings ziemlich gehandikapt. Er erblickte einen Teich; den hatte er bei seiner Ankunft in der Dunkelheit für ein Feld gehalten. Links davon, gut dreißig Meter vom Haus entfernt, sah er eine Scheune. Wenn es hier irgendwo ein Versteck für ihn gab, dann dort. Der Wald kam nicht in Frage; zwischen den kahlen Bäumen konnte man meilenweit hindurchsehen. Mit pochendem Herzen erreichte er die Scheunentür, die zu seiner großen Erleichterung nicht abgeschlossen war. Er riß sie auf, stürmte hinein und knallte sie hinter sich wieder zu. Es war dunkel, feucht und muffig. Ein einziges, nach Westen gehendes Fenster ließ einen schwachen Lichtstrahl herein. Undeutlich erkannte Jack die Umrisse eines verrosteten Traktors. Völlig aufgelöst stolperte er durch die Dunkelheit und suchte nach einem geeigneten Versteck. Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Düsternis. Er riß mehrere Stalltüren auf, doch die verlassenen Boxen boten ihm keinen Schlupfwinkel. Es gab zwar einen Dachboden, aber dort lagerte kein Heu. In der Hoffnung, eine Falltür zu entdecken, nahm er auch die Holzbohlen am Boden genau unter die Lupe, doch vergeblich. Ganz hinten in der Scheune gab es einen kleinen Verschlag, in dem Gartengeräte aufbewahrt wurden, doch auch dort entdeckte er kein geeignetes Versteck. Gerade als er aufgeben wollte, fiel sein Blick auf eine flache Holztruhe, etwa so groß wie ein Sarg. Er stürzte sich darauf und klappte den Deckel hoch. Zu seinem Entsetzen war die Kiste mit stinkenden Düngemittelbehältern vollgepackt.
    Plötzlich erstarrte ihm das Blut in den Adern. Draußen schrie jemand: »Hey, komm mal her! Hier sind Spuren im Gras!« Da ihm nichts anderes übrigblieb, räumte er hastig die Truhe
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