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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)
Autoren: Katherine Pancol
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essen?«
    »Ich sag doch, die schwebt im Moment auf Wolke sieben … Sie hat Gary erzählt, dass du in New York bist! Jetzt musst du ihn anrufen. Sonst wird es ganz schrecklich, Hortense, dann glaubt er noch, dass du ihn nicht liebst …«
    »Kannst du mal lockerlassen, Zoélinchen? Du gehst mir ganz schön auf den Keks, weißt du das?«
    »Das ist doch nur, weil … ich fände es gut, wenn ihr zusammen wärt … dann hätten wir Gaétan und Zoé und Gary und Hortense. Ist dir schon aufgefallen, dass die Namen unserer Freunde beide mit G anfangen? Das ist doch ein Zeichen …«
    »Hör auf! Hör auf! Oder ich geh dir gleich an die Gurgel!«
    »Kannst du nicht! Kannst du nicht! Und ich kann sagen, was ich will! Sag, Hortense, glaubst du, Maman ist nach London gefahren, um Steinchen an Philippes Fenster zu werfen?«
    Als Hortense am nächsten Morgen ins Büro kam, wartete Frank Cook schon auf sie. Er bat sie, ihn zu begleiten. Er wollte mit ihr die verschiedenen Banana-Republic-Läden besuchen. Sie solle ihm sagen, was sie von den Schaufenstern, der Anordnung der Artikel und der Atmosphäre in den Geschäften hielt. Hortense folgte ihm und stieg mit ihm in die große, klimatisierte Limousine.
    »Damit kenne ich mich aber nicht aus, wissen Sie …«
    »Mag sein, aber Sie haben ein gutes Gespür und Ideen … Ich brauche den Blick von außen. Sie haben für Harrods gearbeitet. Ich habe mich erkundigt, ihre Schaufenster waren fantastisch, Sie haben ein Konzept vorgeschlagen und es umgesetzt, und ich möchte, dass Sie hier genau das Gleiche machen …«
    »Aber da hatte ich auch reichlich Zeit, mir Gedanken zu machen, jetzt bin ich ein bisschen überrumpelt …«
    »Ich verlange ja keinen ausgefeilten Bericht von Ihnen, Sie sollen mir nur sagen, was Ihnen spontan dazu einfällt …«
    Sie besuchten alle Läden. Hortense sagte ihm ihre Meinung.
    Er lud sie auf einen Kaffee ein und hörte ihr zu. Dann fuhr er sie zurück ins Büro.
    »Und? Und?«, wollte Sylvana wissen. »Was hat er gesagt?«
    »Nichts. Er hat überhaupt nichts gesagt. Er hat zugehört. Wir waren überall, und ich habe ihm genau das gesagt, was ich dachte … Diese Läden sind tot! Da drin herrscht kein Leben, keine Bewegung, man hat das Gefühl, in ein Museum zu kommen. Die Verkäuferinnen sehen aus wie Wachsfiguren und sind so furchtbar gediegen. Man hat Angst, sie zu stören. Die Kleider hängen an Bügeln, die T-Shirts und Pullover schön gefaltet, die Jacken alle in einer Reihe … Man muss Leben da hineinbringen, den Leuten Lust darauf machen, alles zu kaufen, ihnen fertige Outfits präsentieren, die ein ganz kleines bisschen verrückt sind, gerade genug, um sie träumen zu lassen. Die Amerikaner lieben es, wenn man sie von Kopf bis Fuß einkleidet … In Europa kreiert jedes Mädchen seinen eigenen Look, aber hier wollen die Mädchen eine Uniform, um genauso auszusehen wie ihre Freundin oder ihre Vorgesetzte. In Europa willst du dich von den anderen abheben, hier willst du aussehen wie sie …«
    »Wow!«, sagte Sylvana. »Wie kommst du nur immer auf diese Ideen?«
    »Keine Ahnung, aber was ich weiß, ist, dass ich meine Preise erhöhen werde … Was ich ihm heute Morgen erzählt habe, ist Gold wert …«
    Eines Sonntagmorgens ging sie in den Central Park.
    Das Wetter war schön. Die Grasflächen waren übersät mit Menschen auf Picknickdecken. Sie telefonierten, aßen Wassermelonen, spielten Computerspiele auf ihren Laptops. Die Pärchen saßen Rücken an Rücken. Mädchen feilten sich die Nägel und erzählten einander Geschichten aus dem Büro, ein Stück weiter hatte eine ihre Jeans hochgekrempelt, machte Bauchgymnastik und lackierte sich dabei die Zehennägel.
    Kinder spielten Ball …
    Andere Baseball …
    Eines von ihnen trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck »Eltern (gebraucht) abzugeben«.
    Hortense sah von Kopf bis Fuß weiß gekleidete Boulespieler. Sie warfen große Kugeln aus dunklem Holz auf ein makellos gepflegtes Rasenstück und redeten mit gedämpfter Stimme, unter ihren weißen Hüten vor der Sonne geschützt. Sie bückten sich elegant nach ihren Kugeln und warfen sie so beiläufig, als gäbe es keinen Einsatz und keinen Wettbewerb.
    So british …, dachte sie und bewunderte ihre nonchalante Art.
    Und dann dachte sie an Gary. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber sie hielt nach der kleinen grauen Holzbrücke und dem weißen Kiesweg Ausschau.
    Als die Sonne über dem Park zu sinken begann, ging sie nach Hause. Sie duschte. Bestellte
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