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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)
Autoren: Katherine Pancol
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Jungen und Mädchen vorgestellt hatte, die genau wie sie Entwürfe zeichneten und Farbkombinationen ausprobierten.
    Da war Sally, eine freundliche Lesbe, die Accessoires entwarf und sie mit Blicken verschlang. Am ersten Tag bot sie ihr an, zusammen zu Mittag zu essen. Dann für sie einkaufen zu gehen und ihre Wohnung zu putzen. Hortense antwortete ihr sehr freundlich, dass sie nicht auf Frauen stehe, besser gesagt, ergänzte sie, als sie den Schatten bemerkte, der sich über Sallys blaue Augen legte, ich möchte nicht mit einer Frau schlafen, ich wüsste nicht, was ich mit ihrem Körper anstellen, wie herum ich ihn drehen sollte! Das werde ich alles übernehmen!, entgegnete Sally. Ich bringe dich schon dazu, deine Meinung zu ändern. Sie dankte ihr sehr höflich und fügte hinzu, dass das nichts zwischen ihnen ändere und sie immer noch zusammen zu Mittag essen könnten.
    »Ich habe nichts gegen Lesben«, fuhr sie fort, um ihrer Abfuhr die Schärfe zu nehmen. »Und ich finde, die Leute sollten Männer oder Frauen heiraten können, wie es ihnen gefällt. Die Liebe sollte alles erlauben. Und wenn sich jemand in eine gewöhnliche Straßenkatze verliebt, mein Gott! Dann soll er sie eben heiraten … Mich würde das nicht stören.«
    Das Beispiel schien schlecht gewählt zu sein, denn Sally wurde wütend.
    »Oh, ich verstehe, du glaubst wohl, du wärst was Besseres … Die Leute wollen ja immer jemanden, mit dem sie sich vergleichen können, um sich überlegen zu fühlen … Das beruhigt sie, dann fühlen sie sich wichtiger.«
    Hortense gab es auf, sich zu rechtfertigen, und griff wieder zu ihren Buntstiften.
    Hiroshi, ein Japaner, der unter der Hitze litt. Er verbrachte seine gesamte Freizeit unter der Dusche. Er ertrug nicht den geringsten Körpergeruch. Er enthaarte sich die Brust und die Schultern und fragte Hortense, was sie von seiner Körperbehaarung und seiner Reinlichkeit hielt. Hortense erklärte, sie möge es, wenn Männer einen ganz leichten Körpergeruch hätten. Einen ganz zarten, ganz persönlichen Geruch, damit du, wenn du mit geschlossenen Augen die Nase an ihrem Hals vergräbst, sofort weißt, mit wem du es zu tun hast … Einen ganz schwachen, sauberen Geruch, fügte sie hastig hinzu, als er sie angewidert musterte.
    Er wandte den Kopf ab.
    Paul, ein bleicher, weizenblonder Belgier, der die ganze Zeit aß und sich dabei anhörte wie ein Abfallzerkleinerer. Sein Schreibtisch war mit Thunfischbröckchen, Baconkrümeln, Tomaten- und Gurkenscheiben übersät. Er hatte immer eine riesige Popcornbox in Reichweite und griff mit beiden Händen hinein, als wollte er sie waschen. Er schnitt sich mit seinem Teppichmesser in die Finger, wischte sich anschließend über die Stirn und hatte breite rote Striemen im ganzen Gesicht …
    Sie beschloss, sich von ihm fernzuhalten.
    Sylvana, eine Rumänin mit langem, glänzend schwarzem Haar, die von den anderen Pocahontas genannt wurde. Sie stand nur auf alte Männer, sehr alte, sehr nette Männer.
    »Wer gefällt dir besser«, fragte sie, während sie ein perlenbesetztes T-Shirt zeichnete, »Robert Redford oder Clint Eastwood?«
    »Keiner von beiden!«, antwortete Hortense.
    »Mein Traummann war Lincoln«, fuhr Sylvana fort, »aber der ist tot …«
    »Also, wenn schon tot«, schaltete sich Sally ein, »dann würde ich die Garbo nehmen …«
    Julian, ein großer, melancholischer, dunkler Typ, der Bücher schrieb. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er Designer oder Schriftsteller werden sollte, und wollte unbedingt, dass Hortense seine Erzählungen las.
    »Hast du schon mal mit einem Schriftsteller geschlafen?«, fragte er und saugte an der Spitze seines Stifts.
    »Ich hasse neugierige Leute …«
    »Nun! Du solltest mit mir schlafen, und wenn ich dann später berühmt bin, kannst du damit angeben, dass du mich gekannt hast und mich vielleicht sogar zu einer meiner Erzählungen inspiriert hast … Du könntest sogar behaupten, du seist meine Muse gewesen!«
    »Ist schon mal was von dir veröffentlich worden?«, fragte Hortense.
    »Einmal … in einer Literaturzeitschrift …«
    »Und hat dir das Geld gebracht?«
    »Ja. Ein bisschen … Aber nicht genug, um davon zu leben … deshalb entwerfe ich Kleider.«
    »Ich gehe nur mit erfolgreichen Männern aus«, sagte Hortense, um seinen Fragen ein Ende zu machen. »Also, vergiss mich lieber!«
    »Wie du meinst …«
    Am nächsten Morgen versuchte er es erneut.
    »Hast du einen Freund? Einen richtigen Freund, meine ich
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