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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)
Autoren: Katherine Pancol
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zeigen wollten. Frank Cook sah sich ihre Zeichnungen an. Von jedem Stück fertigen wir zwei Versionen an, erklärte Hortense, eine für gertenschlanke Frauen und eine für nicht ganz so gertenschlanke Frauen!
    Er runzelte die Stirn. »Weiter!«, forderte er sie auf. »Weiter!«
    »Dann wird die nicht ganz so gertenschlanke Frau das Modell für gertenschlanke Frauen sehen, beide Versionen kaufen und Diät machen! Frauen lieben es, Diät zu machen und sich vorzustellen, sie seien schlank, auch wenn sie es gar nicht sind …«
    Frank war einverstanden, und es ging los.
    Ständig fiel ihr etwas Neues ein.
    Sie brauchte nur durch die Straßen von New York zu schlendern, die Sirenen der Krankenwagen zu hören, die Rufe der Fahrradkuriere, die geradewegs auf sie zurasten, den silberglänzenden Bus zu sehen, die Fahnen, die an den Hotels und Museen flatterten, die abgerundeten Parkuhren, die Glasfassaden. In dieser Stadt drang die Energie geradewegs aus dem Boden, setzte sich in den Füßen fest, stieg hinauf in den Rücken, in den Kopf und mündete in einen sprudelnden Ideengeysir.
    Sie sagte sich, dass sie nie wieder von hier fortgehen könnte.
    New York war ihre Stadt.
    Sie dachte an das, was Julian immer sagte: Eines Tages wirst du den Ort, die Dinge und den Jungen finden … Alles wird sich zusammenfügen. Und du wirst dir sagen, hier ist mein Platz.
    Und da ließ sie ihren Stift sinken und dachte an Gary.
    Eines Abends küsste sie einen Jungen. Er hieß José. Eine wundervolle Kombination aus dunkler Haut und leuchtend grünen Augen. Er trug weiße Leinenanzüge, steckte beim Gehen die Hände in die Taschen und wiegte sich in den Hüften.
    »Du gehst nicht«, sagte Hortense zu ihm, »du tanzt Rumba!«
    Er stammte aus Puerto Rico und wollte Schauspieler werden. Er erzählte ihr, wie sich die Frauen auf seiner Insel, ob alt oder jung, arm oder hässlich, stets bemühten, schöne Kleider zu tragen. Er nahm ihre Hand und fügte hinzu, dass die Kinder bunte Bänder in den Haaren trugen, dass sie auf der Straße tanzten und dass Regenbogen aufleuchteten, wenn man sie mit Wasser besprengte.
    Das inspirierte Hortense zu einem Brillenentwurf, und sie war ihm dankbar.
    Sie hatten am Broadway zu Abend gegessen und spazierten die Seventh Avenue entlang.
    Er erzählte ihr noch mehr von seiner Insel und von Barceloneta, wo seine Familie lebte. Sie mochte die Os und die As in seinem Mund und die Silben, die aus seiner Kehle strömten. Sie bekam Lust zu tanzen, und sie gingen tanzen.
    Er begleitete sie zu Fuß nach Hause. Sie schlug ihm vor, mit hochzukommen und sich die Wolkenkratzer anzusehen.
    Sie mochte nicht, wie sich seine spitze Nase an ihren Mund drängte, und setzte ihn vor die Tür. Und legte sich ins Bett, ohne sich abzuschminken. Das mochte sie auch nicht, aber sie war zu müde.
    Am frühen Morgen rief Zoé an und fragte: »Und …? Und …? Hast du Gary getroffen?«
    »Nichts und … Du gehst mir auf die Nerven!«
    »Ha, ha … Du hast Angst! Du hast Angst! Meine furchtlose Schwester kneift vor einem Jungen, der Klavier spielt und mit Eichhörnchen redet …«
    Sie legte kommentarlos auf.
    Sie schminkte sich ab. Zündete eine Duftkerze an, die sie auf einem Regal entdeckt hatte. Öffnete die Kühlschranktür und fand sich Auge in Auge mit der kleinen Indianerin von der Land O’Lakes -Butter wieder.
    »Was hältst du von der ganzen Sache?«
    Die kleine Indianerin lächelte und schwieg.
    Am nächsten Tag skizzierte sie eine psychedelische Brille und nannte sie »Barcelonita«.
    Eines Abends rief Zoé an und sagte: »Du Guesclin hat sich übergeben, was soll ich machen?«
    »Frag Maman. Ich bin kein Tierarzt … Du solltest doch längst schlafen!«
    »Maman ist nicht da … Sie ist vor zwei Tagen nach London gefahren. Sie hat gesagt, sie wolle Steinchen werfen … Findest du nicht, dass sie sich in letzter Zeit komisch benimmt?«
    »Bist du ganz allein zu Hause?«
    »Nein, Shirley ist da … Aber sie ist ausgegangen. Sie ist für eine Woche mit Oliver nach Paris gekommen. Und als Maman nach London gefahren ist, ist sie hiergeblieben, um auf mich aufzupassen, weil Maman mich nicht allein lassen wollte …«
    »Ach, Shirley ist da …«
    »Ja, und sie ist total glücklich, weil Gary sie angerufen hat … Anscheinend haben sie schon seit Monaten nicht mehr miteinander gesprochen! Und darum sieht sie das Leben gerade in Rosarot. Sie ist total witzig! Wir essen Pizza und Eis!«
    »Shirley gibt dir Pizza und Eis zu
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