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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)
Autoren: Marah Woolf
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eher rhetorisch gemeint, sodass ich über Calums erschrockenen Gesichtsausdruck schmunzeln musste.
    »Wage es ja nicht, mir heimlich nachzuschwimmen«, fuhr er mich mit wütender Stimme an.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Bei dir kann man ja nie wissen«, setzte er versöhnlicher hinzu und ich war sicher, dass er sich daran erinnerte, wie ich ihm gefolgt war, um ihn auf Skye beim Vollmondtanz zu beobachten. Meiner Mutter war ein ähnlicher Ausflug zum Verhängnis geworden. Calum und ich hatten mehr Glück gehabt. Ich konnte nur hoffen, dass das anhielt.
    »Ich verspreche dir, dass ich das nie tun werde. Vorausgesetzt, du kommst zu mir zurück.«
    Calum legte seine Arme um mich und zog mich näher zu sich heran.
    »Darauf kannst du wetten«, flüsterte er mir ins Ohr und seine Lippen schmiegten sich an meine.
    Ich ließ Mysterien Mysterien sein und überließ mich seinen Zärtlichkeiten.
    Später lagen wir eng aneinander gekuschelt unter seiner Decke und ich spürte, wie die Müdigkeit mich übermannte. Ich wusste, dass ich nicht die ganze Nacht bei Calum verbringen sollte, doch ich konnte mich nicht losreißen. Seine Finger glitten über meine Haut und ich presste mich fester an ihn. Es würde wohl niemand kommen und mich holen, überlegte ich, während ich einschlief. Schließlich musste ich mich auf eine zweitägige Trennung vorbereiten.
     
    Ein Klopfen riss mich aus dem Schlaf. Ich zog mir die Decke über den Kopf. Es musste mitten in der Nacht sein. Ich tastete nach Calum, doch die Seite war leer. Wo war er hin? Dann fiel es mir wieder ein. War er tatsächlich losgeschwommen, ohne sich von mir zu verabschieden?
    »Emma«, hörte ich Ravens Stimme durch die Tür. »Wach auf. Wir müssen los.«
    Los? Wovon redete sie?
    »Komm rein«, rief ich. Ich hatte die zwei Worte nicht einmal ausgesprochen, da stand sie im Zimmer. Zielstrebig ging Raven zum Fenster und zog die Vorhänge auf.
    Selbst durch die Decke sah ich das Sonnenlicht, das ins Zimmer flutete. Also nicht mitten in der Nacht.
    »Ich gebe dir zehn Minuten, sonst fahren wir ohne dich.«
    Ich verstand nach wie vor nur Bahnhof. »Äh, Raven. Bist du dir sicher, dass du zu mir wolltest?«
    Sie wandte sich zu mir um. »Hat Calum nicht mit dir gesprochen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Worüber?«
    »Dass du Peter und mich nach Inverness begleitest. Zu Sophie. Und jetzt los, beeile dich.« Damit war sie aus dem Zimmer.
     
    Während ich mich anzog, schimpfte ich leise vor mich hin. Natürlich freute ich mich, Sophie zu besuchen. Aber ich ärgerte mich über Calum, dass er mir nichts von dem Ausflug gesagt hatte. Schließlich sollte ich bei so etwas ein Wörtchen mitzureden haben.
    Da entdeckte ich einen Zettel, den Calum auf den Tisch gelegt hatte.
    Die Elfen haben ein Gegenmittel für Sophie entwickelt. Raven wird es ihr heute bringen. Wir dachten, Du würdest gern dabei sein, wenn sie aufwacht. Sei aber nicht enttäuscht, wenn es nicht wirkt. Peter und Raven fahren halb zehn los. Ich liebe Dich.
    Ich lächelte, während ich die Zeilen noch einmal las. Hektisch sammelte ich meine Sachen zusammen, lief die Flure entlang und die Treppe hinunter.
    Raven und Peter standen am Auto und waren in ein Gespräch vertieft. Wann hatte Calum die Fahrt mit den beiden geplant? So konnte das nicht weitergehen. Ich würde, wenn er zurückkam, ein ernstes Wörtchen mit ihm reden müssen.
    Peter und Raven hörten mich nicht kommen. Raven strich eine von Peters widerspenstigen Haarsträhnen hinter sein Ohr. Es machte einen sehr vertrauten Eindruck.
    »Wann bist du angekommen, Peter?«, unterbrach ich ihre Zweisamkeit und umarmte ihn zur Begrüßung.
    »Ich war sozusagen auf der Durchreise«, antwortete er. Jetzt war ich noch verwunderter. Avallach lag eigentlich nicht auf der Strecke Edinburgh – Inverness.
    »Ich dachte, wir könnten Sophie zusammen besuchen«, setzte er erklärend hinzu.
    Ich verkniff mir eine Bemerkung und wandte mich zu Raven. Die hatte ihren Kopf ins Auto gesteckt und kramte in ihrer Tasche.
    »Ist es okay, wenn ich vorn sitze?«, fragte sie ohne aufzuschauen.
    »Ja klar«, sagte ich und setzte mich auf die Rückbank.
    »Du hättest mir ruhig selbst sagen können, dass das Gegenmittel für Sophie fertig ist«, warf ich Raven vor, kaum dass wir losgefahren waren. Ich staunte über Peters ungewöhnlich rasanten Fahrstil und fragte mich, ob er Raven damit beeindrucken wollte. Ich musste mich festhalten, um nicht durchs Auto zu kullern.
    »Ich wollte erst Calum
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