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Mondschein, Kuesse Und Amore

Mondschein, Kuesse Und Amore

Titel: Mondschein, Kuesse Und Amore
Autoren: Kate Hardy
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brechen, sich jetzt von ihm zu trennen. Ihr blieb nichts anderes übrig, als es mit ihm zu versuchen. Ihm beizubringen, wie man liebte. Er würde sein Bestes geben. So viel wusste sie. Aber würde das ausreichen?
    „Dann ziehst du also zu mir?“, fragte sie.
    „Habe ich eine Wahl?“
    „Natürlich hast du das. Du kannst dich auch weiter in deinem Elfenbeinturm verkriechen.“
    Darüber musste er lachen. „Ella. Das wird für keinen von uns leicht. Ich bin es nicht gewohnt, mit jemandem zusammenzuwohnen. Schon gar nicht in einer Besenkammer.“
    „Glaubst du, du kannst dich für eine Weile auf mein Niveau herabbegeben?“
    „Darauf werde ich lieber nicht antworten.“ Zu ihrer Erleichterung klang er amüsiert. „Bis später dann, bellezza . Ich bringe meinen Koffer mit.“
    „Danke.“ Es gelang ihr gerade noch aufzulegen, bevor sie in Tränen ausbrach.

13. KAPITEL
    Wie versprochen zog Rico noch am selben Abend bei Ella ein. Er beschwerte sich kein einziges Mal darüber, wie klein ihre Wohnung war, und wiederholte auch nicht seinen Vorschlag, ins Hotel zu ziehen.
    Es fühlte sich komisch an, ihre Wohnung wieder mit einem Mann zu teilen. Neben ihm aufzuwachen. Seinen Rasierer neben ihrer Creme liegen zu sehen, seine Zahnbürste neben ihrer auf dem Waschbecken, seine Anzüge neben ihren Kleidern im Schrank.
    Doch im Lauf der nächsten Wochen fiel Ella auf, dass Rico sich trotz der räumlichen Nähe zusehends verschloss. Bildete sie sich das nur ein oder hatte er den Ausdruck eines in die Enge getriebenen Tieres in den Augen?
    Er kaufte ihr Blumen. Er fragte sie immer, wie ihr Tag gewesen war. Er erkundigte sich, ob sie müde oder ob ihr übel war. Er war der perfekte, besorgte Partner. Doch wenn sie ihn etwas Persönliches fragte, wich er aus und wechselte das Thema.
    „Ich muss nach Rom zurück“, sagte er eines Tages unvermittelt.
    Ella erstarrte. Meinte er für immer oder nur für eine Geschäftsreise? Er hatte ihr einmal erzählt, dass er nie irgendwo anders als in Rom leben wollte. Und sie hatte nicht daran gedacht, dass er vielleicht nach Rom zurückziehen wollte, wenn das Baby da war, oder sogar schon vorher, falls er geschäftlich nichts mehr in London zu tun hatte. „Okay“, sagte sie vorsichtig.
    „Ich werde drei oder vier Tage fort sein.“
    Also nicht für immer. Eine Welle der Erleichterung erfasste sie. „Gut“, erwiderte sie. Würde er sie fragen, ob sie ihn begleitete?
    „Kommst du allein zurecht, während ich weg bin?“, fragte er.
    Das beantwortete ihre Frage. Offenbar wollte er sie nicht dabeihaben. Sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie gekränkt sie war. „Klar. Ich bin ein großes Mädchen. Ich kann auf mich selbst aufpassen“, sagte sie aufgeräumt.
    Zu Hause. Er war zu Hause . Rico wusste, er hätte sich freuen müssen, wieder in Rom zu sein, doch stattdessen fühlte er sich fremd. Irgendwie gehörte er nicht mehr in diese Stadt. Hinzu kam das komische Gefühl, dass ihm etwas fehlte – dasselbe Gefühl wie damals, als Ella abgereist war. In London hatte er dieses Gefühl nicht gehabt, doch jetzt kam es mit aller Wucht zurück.
    Und er wusste warum. Weil Ella nicht bei ihm war. Überall sah er Familien. Babys. Frauen mit Neugeborenen vor dem Bauch, Männer mit Kleinkindern auf den Schultern. Junge Eltern, die ihre Freude an den Kindern teilten. Ein verlockender Gedanke schlich sich in seinen Kopf. So könnte das Leben mit Ella sein. Er musste nur den Mut aufbringen, sich ihr zu öffnen. Ihr zu sagen, dass er sie liebte und dass er schreckliche Angst hatte, alles kaputt zu machen, weil er nicht wusste, wie man liebte.
    Er wollte es. Er wollte es so sehr. Doch er fand nicht die richtigen Worte.
    Am ersten Tag seiner Abwesenheit schickte er Ella Blumen. Einen herrlich duftenden Sommerstrauß: Levkojen, Margeriten und Rosen. Weil Ella ihn nicht bei einem Meeting stören wollte, machte sie mit dem Handy ein Foto und schickte es ihm, mit der Nachricht: Danke, sie sind wunderschön.
    Seine Antwort ein paar Stunden später war kurz und knapp. Bitte sehr. Offenbar war er zu beschäftigt, um sie kurz anzurufen.
    Am zweiten Tag schickte er ihr Pralinen. Als sie sich dafür bedankte, antwortete er wieder nur mit einer kurzen SMS: Hoffe, es geht dir gut.
    Am dritten Tag kam eine Blue-Ray-DVD, ein Film, von dem sie einmal nebenbei erwähnt hatte, dass sie ihn sehen wollte. Ella lächelte säuerlich. Sie besaß keinen Blue-Ray-Player, auch wenn sie es nicht übers Herz brachte,
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