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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut
Autoren: Mary Higgins Clark
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Warteraum des Polizeireviers. Von Zeit zu Zeit gesellte sich Detective Haggerty zu ihnen. »Der Mensch lehnt einen Anwalt ab; er beantwortet alle Fragen. Er besteht darauf, daß er letzte Nacht in Providence war, und kann es mit Telefonanrufen beweisen, die er abends von seiner Wohnung aus gemacht hat. Beim Stand der Dinge können wir ihn einfach nicht dabehalten.«
    »Aber wir wissen, daß er irgendwas mit Maggie angestellt hat«, protestierte Neil. »Er muß uns helfen, sie zu finden!«
    Haggerty schüttelte den Kopf. »Der macht sich mehr Sorgen um seinen Sarg und den Schmutz in diesem alten Leichenwagen als um Miss Holloway. Seine Version sieht so aus, daß sie jemand mitgebracht hat, um den Sarg und die Glocken zu stehlen, jemand, der dann den Sarg in dem Leichenwagen weggefahren hat. Der Zündschlüssel hing deutlich sichtbar an einem Haken im Büro. In ein paar Minuten fährt ihn sein Vetter wieder zum Museum zurück, damit er seinen Wagen abholen kann.«
    »Sie können ihn nicht gehen lassen«, protestierte Neil. »Wir können ihn nicht daran hindern«, entgegnete Haggerty.
    Der Detective zögerte, bevor er hinzufügte: »Das kommt sowieso heraus und ist bestimmt etwas, was Sie gerne wissen würden. Sie wissen ja, daß wir auch Beschwerden über Unregelmäßigkeiten im Latham Manor nachgehen, auf Grund des Schreibens, das dieser Anwalt, der sich umgebracht hat, hinterlassen hat. Während wir unterwegs waren, hat der Chief eine Nachricht bekommen. Es hatte für ihn oberste Priorität, herauszufinden, wem das Latham Manor wirklich gehört. Raten Sie mal, wem? Niemand anders als Batemans Vetter, Mr. Liam Moore Payne.«
    Haggerty schaute sich vorsichtig um, als fürchte er, hinter seinem Rücken könne Payne auftauchen. »Er ist vermutlich noch da drin. Er wollte während des Verhörs unbedingt bei seinem Vetter bleiben. Wir haben ihn gefragt, ob er der Besitzer des Latham Manor sei. Hat er bereitwillig zugegeben. Sagt, es sei eine vernünftige Investition. Aber anscheinend will er nicht, daß es bekannt wird, daß ihm der Laden gehört. Wüßten es die Leute nämlich, so behauptet er, dann würden ihn die Bewohner mit Beschwerden und Bitten um Vergünstigungen belästigen. Das klingt irgendwie glaubwürdig, finden Sie nicht?«
    Es war fast acht Uhr, als Robert Stephens sich an seinen Sohn wandte. »Komm schon, Neil, wir fahren jetzt lieber nach Hause«, drängte er.
    Der Wagen war gegenüber vom Polizeirevier geparkt. Als Stephens den Motor anließ, klingelte das Telefon. Neil griff danach.
    Es war Dolores Stephens. Sie war nach Hause gefahren, als die beiden Männer sich auf den Weg zum Museum gemacht hatten. »Irgendwas von Maggie?« fragte sie besorgt.
    »Nein, Mom. Wir sind bald zu Hause, denke ich.« »Neil, ich hab gerade einen Anruf von einer gewissen Mrs. Sarah Cushing gekriegt. Sie hat gesagt, daß ihre
    Mutter, Mrs. Bainbridge, im Latham Manor wohnt und daß du heute mit ihr geredet hast.«
    »Das stimmt.« Neil spürte, wie sein Interesse wach wurde.
»Mrs. Cushings Mutter ist wieder etwas eingefallen, von dem sie glaubt, daß es wichtig sein könnte, und sie hat ihre Tochter angerufen, die dann unsre Nummer nachgeschaut hat, um dich irgendwie zu erreichen. Mrs. Bainbridge hat erzählt, Maggie hätte was von einer Glocke erwähnt, die sie auf dem Grab ihrer Stiefmutter gefunden hat. Sie hätte gefragt, ob das vielleicht ein besonderer Brauch sei, eine Glocke auf ein Grab zu legen. Mrs. Bainbridge hat gesagt, sie sei gerade auf die Idee gekommen, daß Maggie damit eine dieser viktorianischen Glocken von Professor Bateman gemeint haben könnte. Ich weiß nicht, was das alles bedeuten soll, aber ich wollte, daß ihr sofort Bescheid wißt«, sagte sie. »Also bis nachher dann.«
Neil weihte seinen Vater in die Einzelheiten der Botschaft ein, die seine Mutter durchgegeben hatte. »Was schließt du daraus?« fragte Robert Stephens seinen Sohn, während er den Schalthebel auf Drive stellte.
»Warte einen Moment, Dad. Fahr noch nicht los«, sagte Neil dringlich. »Was ich daraus schließe? Eine Menge. Die Glocken, die wir in Maggies Atelier gefunden haben, müssen vom Grab ihrer Stiefmutter und von dem einer anderen Person stammen, wahrscheinlich einer der Frauen aus dem Wohnheim. Warum hätte sie sonst diese Frage stellen sollen? Falls sie tatsächlich gestern abend in das Museum zurückgegangen ist, was mir immer noch schwerfällt zu glauben, dann deshalb, weil sie nachschauen wollte, ob von den Glocken,
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