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Mondkuss

Mondkuss

Titel: Mondkuss
Autoren: Astrid Martini
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Stelle jener vorgetäuschten Fröhlichkeit war mit einem Mal große Müdigkeit getreten, und Hilfe suchend umfasste sie seine Schultern.
    „Mir ist schwindelig. Kannst du bitte etwas tun, damit sich dieser verdammte Raum nicht mehr so dreht?“ „Das könnte ich“, lachte Rafael, „wenn du ein paar Gläser früher aufgehört hättest, Tequila in dich hineinzuschütten.“ Sie machte eine wegwerfende Handbewegung, um sich dann aber sehr schnell wieder an Rafael festzuklammern. Sarah legte ihren Kopf an seine Schulter. „Ich fühle mich nicht besonders gut“, flüsterte sie kaum hörbar. „Was du nicht sagst.“ Rafael umfasste ihre Hüften und führte sie in Richtung Ausgang. „Wohin gehen wir?“ „Wir verlassen die Bar. Bevor du mir hier umkippst und deinen Job als Tänzerin verlierst. Der Chef schaut schon ganz grimmig zu dir rüber.“ „Grimmig? Wo? Warum? Ich habe nichts Schlimmes getan!“ Sie schüttelte heftig den Kopf, stöhnte aber gleich darauf auf, denn ein brennender Schmerz zog sich über ihre Schläfen und breitete sich im gesamten Kopf aus. „Das kannst du ein anderes Mal klären. Jetzt bringe ich dich erst einmal mit deinem Wagen nach Hause, und dort schläfst du dich gründlich aus.“ „Ich will aber nicht nach Hause.“ „Willst du etwa auf einer Parkbank übernachten? Oder unter einer Brücke?“, neckte Rafael sie liebevoll. „Nein. Aber ich will nicht allein sein. Das geht auf gar keinen Fall. Bitte, kannst du nicht bei mir bleiben?“ „Wenn ich nicht genau wüsste, dass es dir momentan wirklich nicht gut geht, würde ich nun einen weiteren Verführungsversuch vermuten. So aber stehe ich dir freundschaftlich zur Seite und werde auf deiner Couch nächtigen. Zufrieden?“ „Und wie!“ Selig lächelte Sarah ihn an, seufzte leise auf, als sich sein Arm fester um ihre Taille legte.

Kapitel Zwei
    Leise schlich sich Rafael am nächsten Morgen aus Sarahs Wohnung. Er hatte rasch geduscht, sich angekleidet und wollte sie nicht wecken. Die Nacht auf Sarahs Couch war nicht besonders bequem gewesen, aber er hatte sein Versprechen gehalten und sie nicht allein gelassen. Nun war es Zeit, nach Hause zu gehen und sich für den Termin, der in zwei Stunden anstand, umzuziehen. Eine reiche Arztfrau – eine Stammkundin – hatte ihn für sinnliche Stunden gebucht.
    Noch rasch ein paar Croissants und dann ab nach Hause. Während er sich von seinem Lieblingsbäcker in ein Gespräch verwickeln ließ und die Tüte mit den noch warmen Croissants entgegennahm, ließ er seinen Blick durch das Schaufenster über die belebte Straße gleiten. Ohne großes Interesse beobachtete er die Menschen, die mehr oder weniger hastig vorübereilten. Und dann durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Seine Pupillen weiteten sich, sein Blick wurde wach und wie ein Magnet von einer dunkelhaarigen Frau mit schicker Hochsteckfrisur und elegantem Kostüm angezogen. Unwillkürlich stieß er einen anerkennenden Pfiff aus. Eilig schob er seinem Gesprächspartner einen Geldschein zu, murmelte: „Stimmt so“ und eilte hinaus. Rafael starrte gebannt auf die elegante Frau, die mit geschmeidigen Schritten auf der gegenüberliegenden Straßenseite entlangging. Er folgte ihr. Sie trug ein mokkafarbenes edles Designer-Kostüm, setzte graziös einen Fuß vor den anderen, und Rafael war sich fast sicher, dass sie überall dort, wo sie sich gerade bewegte, eine Wolke blumigen Parfums hinterließ. Ihr dunkles Haar war zu einem kunstvollen Knoten aufgesteckt, der die zarte Linie ihres Halses betonte. Der knielange Rock gab den Blick auf ihre schmalen Waden und Fesseln frei. Fasziniert blickte er auf ihre Füße. Sie steckten in schokoladenfarbenen Wildlederpumps mit hohem, keilförmigem Absatz. Ihre Waden strafften sich bei jedem Schritt, schienen sich nach außen zu drücken, um ihrer perfekten Form den letzten Schliff zu geben. Rafaels Augen tasteten sich dem Lauf ihrer Beine entlang, beginnend bei den Fesseln über die Knie, ignorierten den Saum des Rockes, der den Rest bedeckte und wanderten weiter hinauf bis zu der Stelle, an der sich ihr entzückend runder Po unter dem schmalen Rock abzeichnete. Er pfiff leise durch die Zähne, genoss diesen verführerischen Anblick und folgte der Kontur ihres Körpers aufwärts zu ihrem keck nach vorn gerichteten Kinn. In seinen Augen blitzte Bewunderung auf. Diese elegante Frau hatte etwas an sich, was ihn unsagbar faszinierte. Ihn nicht losließ … in den Bann zog. Mit gerader Haltung und stolz
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