Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
Autoren: Jayne Ann Krentz
Vom Netzwerk:
ist der Typ, der seinen eigenen Boss verkauft. Was soll ich mit ihm?“
    „Ich dachte mir, dass Sie das sagen würden.“
    Moorcroft sah auf die Ellington-Akte hinunter. „Aber es scheint, als hätte Hatcher Sie zu früh abgeschrieben. Er hat mir von Anfang an falsche Informationen geliefert, was?“ „Ja.“
    „Und besonders in der letzten Woche. Jetzt ist es zu spät für mich? Gratuliere, Cassidy. Es sieht so aus, als hätten Sie diesmal gewonnen.“ Moorcroft öffnete eine kleine Bar hinter seinem Stuhl. „Laut Hatcher trinken Sie Scotch. Kann ich Ihnen einen anbieten?“
    „Sicher.“
    Moorcroft goss Scotch in zwei Gläser und schob eins über den Schreibtisch zu Rick. Dann hob er sein eigenes. „Auf die Aufregung des Sieges. Ich nehme an, jetzt sind wir quitt. Ich habe im letzten Jahr Spencer bekommen, Sie dieses Jahr Ellington.“
    „Es ist nicht ganz so einfach, Moorcroft. Sehen Sie sich den Ausdruck ganz hinten in der Akte an.“
    Moorcroft blätterte bis zur letzten Seite und studierte die Aufstellung, die er dort fand. Dann sah er wieder auf. „Also?“ „Ellington war nur der Anfang“, erläuterte Rick.
    „Das sehe ich. Brisken kommt als Nächstes?“
    „Und dann Carlisle.“
    Moorcroft schluckte. „Was wollen Sie mit Carlisle?“ „Raten Sie mal.“
    Moorcroft klappte langsam die Akte wieder zu. „Carlisle besitzt zurzeit einen großen Anteil an meiner Firma. Wenn Sie Carlisle übernehmen, gehört Ihnen ein Stück von mir.“ Moorcroft trank den Rest seines Scotchs in einem Schluck aus. Er umklammerte krampfhaft das Glas, als er es sehr vorsichtig abstellte. „Ich hatte recht“, sagte er leise. „Sie haben es auf mich abgesehen.“
    „Das war der Plan“, stimmte Rick zu. Er studierte die Skyline von San Diego vor dem Fenster. „Ellington, Brisken, Carlisle und dann Moorcroft. Dominosteine in einer hübschen kleinen Reihe.“
    „Warum erzählen Sie mir das? Sie geben mir Zeit, etwas zu unternehmen. Warum?“
    „Weil ich es mir anders überlegt habe. Ich wollte nur, dass Sie wissen, was beinahe geschehen wäre.“ Rick lächelte schwach. „Das ist so ziemlich die einzige Genugtuung, die ich bekomme.“
    „Und womit habe ich diese unerwartete Großzügigkeit verdient?“ Moorcroft wirkte noch wachsamer als vorher.
    „Meine Frau will nicht die Ursache für das Zusammenbrechen Ihres Imperiums sein. Sie ist in mancher Hinsicht ziemlich weich.“ Rick lächelte. „Aber sie ist sehr energisch. Es gibt nichts Schlimmeres als eine Hochzeitsnacht mit einer Braut, die einem Vorträge über anständiges Verhalten im Geschäftsleben hält.“
    „Wir reden von Margie Lark? Sie haben sie geheiratet?“ Moorcroft sah etwas verwirrt aus.
    „Vorgestern.“
    „Gratuliere“, sagte Moorcroft trocken. „Sie haben Glück. Ich denke, ich auch, wenn Sie ihretwegen Ihre Rachepläne aufgeben. Es sieht so aus, als hätte sie meine Haut gerettet. Interessant, dass sie sich genug Sorgen um mich macht, um Sie dazu zu bringen, Ihren ganzen Schlachtplan umzuwerfen.“
    „Freuen Sie sich nicht zu sehr“, riet Rick. „Sie hat sich nicht um Sie Sorgen gemacht, sondern um die unschuldigen Leute, die mit Ihnen untergehen würden. Die unfreundliche Übernahme einer Firma kostet immer eine ganze Menge Blut.“
    „Sie hätte das nicht gern auf dem Gewissen. Sie ist wirklich eine Dame.“
    „Ja, das ist sie. Sie haben das allerdings im vorigen Jahr vergessen.“
    Moorcroft nickte. „Ich hätte einiges damals nicht sagen sollen.“
    „Nein“, stimmte Rick ihm zu. Er sah immer noch aus dem Fenster.
    „Wissen Sie, warum ich es gesagt habe?“
    „Sicher. Sie wollten sie und wussten, dass Sie sie nie kriegen würden.“
    „Sie hat jeden Annäherungsversuch völlig ignoriert. Dann erschienen Sie, und sie ist direkt in Ihre Arme gefallen.“
    „Nun, ich hatte einen Pluspunkt, der Ihnen fehlte.“
    „Welchen?“ Moorcroft blickte angewidert auf Ricks handgearbeitete Stiefel.
    „Ich war der Mann ihrer Träume, genau wie in einem ihrer Bücher.“
    „Frauen!“
    „Ja.“ Rick stellte sein Glas weg und lächelte flüchtig. „Margie sagt, die Frauen werden demnächst die Geschäftswelt übernehmen und uns zeigen, wie man es richtig macht.“
    „Ich kann’s kaum abwarten.“ Moorcroft sah auf die Ellington-Akte hinunter und dann zu Rick hinüber. „Ist diese Sache zwischen uns wirklich erledigt, Cassidy?“
    „Fast.“ Rick nahm die Füße vom Schreibtisch, stand auf und zog seine Jacke aus. Dann fing er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher