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Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
Autoren: Jayne Ann Krentz
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wäre deine Pflicht gewesen, es ihm zu erzählen.“
    „Oh. Ja, das habe ich gesagt. Und?“
    „Unser Problem im vorigen Jahr hatte nichts mit irgendwelchen Lügen zu tun. Du warst einfach zu ehrlich, wenn du es genau wissen willst. Ich hätte meine Seele verkauft für ein paar Lügen von dir. Mehr als alles in der Welt wollte ich glauben, dass du nicht das Gefühl hattest, Jack Moorcroft mehr Loyalität schuldig zu sein als mir.“
    Margie schloss die Augen. Sie fühlte sich miserabel. „Wirst du mir das je verzeihen können, Rick? Ich weiß nicht, ob wir eine gemeinsame Zukunft haben, wenn du nicht verstehen kannst, warum ich das damals getan habe.“
    „Zur Hölle, ja, ich verzeihe dir.“ Rick nahm zwei Gläser aus seiner Schreibtischschublade und füllte beide mit Scotch.
    Er gab Margie ein Glas, und sie hielt es mit beiden Händen fest. „Ich gebe das ungern zu, Margie, aber ich war damals ein Idiot. Willst du noch etwas wissen?“
    „Was?“, fragte sie gedehnt.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das je über die Lippen bringen würde: Ich bewundere, was du getan hast. Du hattest recht. In jener Situation warst du Moorcroft Loyalität schuldig. Du warst seine Angestellte, hast ein Gehalt von ihm bezogen, und du hast geglaubt, du hättest ihn verraten, indem du mir zu viel erzählt hast. Du hast das Richtige getan, als du ihm alles gestanden hast. Ich wünschte, ich könnte davon ausgehen, dass alle meine Angestellten genauso anständig sind.“ Margie konnte kaum glauben, was sie hörte. Ein überwältigendes Gefühl der Erleichterung stieg in ihr auf. „Danke, Rick.“
    Rick trank einen Schluck Scotch. „Wohlgemerkt, ich hätte dich zu jener Zeit erwürgen können, und es hat Monate gedauert, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte. Aber das ändert nichts an den Tatsachen. Du hast getan, was du für richtig gehalten hast, als es dann hart auf hart kam. Du hast wirklich Mut, Margie.“
    Sie strahlte ihn an. „Und hier im Wilden Westen bewundert man mutige Frauen, richtig?“
    „Ja. Hier ist kein Platz für zart besaitete Weibsbilder.“ „Aber du hältst mich doch für weich, zu weich für die Geschäftswelt.“
    „Das ist etwas anderes. Du bist eine Frau. Dass du weich bist, bedeutet nicht, dass du keinen Mut hast.“
    Margie stand auf, stellte ihr Glas auf den Schreibtisch und setzte sich auf Ricks Schoß. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und lehnte ihre Stirn an seine. „Du bist ein hoffnungslos chauvinistischer, rückständiger Cowboy, aber ich liebe dich trotzdem.“
    „Ich weiß“, sagte er. Seine Stimme nahm den rauen Ton an, der Margie immer Schauer über den Rücken jagte. „Ich war schon vorher einigermaßen sicher, aber ich wusste es ganz genau, als du mich eben am Hemd gepackt und mich angefleht hast, dir zuzuhören.“
    „Ich habe dich nicht direkt angefleht.“
    Er lächelte.
    „Na ja, vielleicht ein bisschen.“
    Sein Lächeln wurde breiter. „Es ist okay, Margie. Ich liebe dich auch. Mehr als alles auf der Welt. Und ich weiß genau, was du durchgemacht hast, als du eben hier hereingekommen bist.“
    „Das weißt du?“
    „Schatz, ich weiß, wie es ist, wenn man seinen eigenen Stolz mit Füßen tritt.“
    „Tatsächlich ist es nicht ganz so schlimm, wie ich dachte.“ „Also, ich würde es nicht gern zu oft wiederholen. Einmal hat mir gereicht.“
    Sie schmiegte sich an ihn. „Was ist mit Hatcher?“
    Rick küsste sie auf den Hals. „Mach dir keine Sorgen. Ich habe dir ja schon erzählt, dass ich ihm falsche Informationen
    gegeben habe. Das Ellington-Geschäft ist sicher.“
    „Ja, aber, Rick, meinst du nicht, du solltest versuchen zu verstehen, warum er es getan hat?“
    „Ich verstehe schon. Er ist eine Laus.“
    „Aber, Rick ...“
    „Ich sagte, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“ Er küsste sie auf den Mund. Es war ein langer, intensiver Kuss, der sie zum Zittern brachte. „Das ist besser“, sagte Rick. „Jetzt bist du ganz bei der Sache.“
    Er stand auf und trug sie aus dem Arbeitszimmer hinaus, den Flur hinunter bis zu ihrem Schlafzimmer.

10. KAPITEL
    Lange Zeit später öffnete Margie die Augen und blinzelte in das helle Sonnenlicht, das durch die Terrassentür hereindrang. Ohne den Kopf zu heben, wusste sie, dass Rick hellwach war.
    „Du denkst über Hatcher nach, oder? Was wirst du tun, Rick?“
    „Ihn feuern.“
    Sie bewegte sich nicht. „Und das Ellington-Geschäft?“ „Es wird gelingen.“
    „Es geht nicht nur darum, Moorcroft
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