Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Titel: Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)
Autoren: Christian Biesenbach
Vom Netzwerk:
riss ihn an die Oberfläche. „Jetzt nicht mehr ertrinken, Harry Romdahl. Jetzt nicht mehr.“
    Danach bekam Harry für sehr lange Zeit gar nichts mehr mit.
     
    ***
     
     

Epilog
     
    „Achtung! Achtung! Hier spricht die Kustwacht. “
    Immerfort waren die Worte zu hören, verschwammen, wurden mal lauter, dann mal leiser. Irgendwo durch die Dunkelheit blitzten Lichtpunkte, vergrößerten sich und verkümmerten zu winzigen Flecken, verschwanden und tauchten wieder auf. Dann nur noch Schwärze und nichts.
    …
    Nichts.
    …
    Nichts.
    …
    Und wieder nichts.
    …
    Das Erste, das Harry Romdahl nach langer Ohnmacht wahrnahm, war helles, in seinen Augen brennendes Licht. Dann spürte er, dass er weich gebettet lag und lauschte dem beruhigenden monotonen Piepen einer dieser Maschinerien, die sie in Krankenzimmern mitunter einsetzten, um die Körperfunktionen von Patienten im Auge zu behalten.
    Er hatte keinen Anlass , die Augen zu öffnen und tat es doch. Er mochte diesen Moment nicht sonderlich, der sich ergab, wenn man nach langer Zeit die Augen wieder öffnete, ohne genau zu wissen, was einen erwartete. Das letzte Mal, als ihm dies passiert war, hatte Viktor Kulac und Konsorten in seinem Zimmer auf ihn gewartet.
    Dass sich dieser Moment nicht wiederholte, dafür sorgte der erste Seheindruck, den Harry aufschnappte. Es war ein roter gelockter Haarschopf , in dessen Mitte sich das bezauberndste Lächeln breitmachte, das er je gesehen hatte.
    „Hallo, Harry Romdahl“, flötete Monica.
    „Guten Morgen“, erwiderte Harry, obgleich er nicht wusste, welche Tageszeit gerade vorherrschte. „Ist es … ist es vorbei?“, fragte er hinterher und setzte sich auf.
    „Beinahe“, sagte eine raue Männerstimme am Fußende seines Bettes, die Harry sogleich zurück in seine Kissen sinken ließ.
    Herrje, Petr Stojic. Ich bin geliefert.
    „Nur nicht so griesgrämig, Harry“, forderte Stojic, erhob sich und stellte sich neben das Bett. „Mir sind einige sehr verrückte Dinge erzählt worden, was die letzte Woche anbetrifft.“
    „Ist das so? Kann mich an nichts Außergewöhnliches erinnern.“
    Stojic lächelte, den sarkastischen Kommentar weg.
    „Ich würde beizeiten gerne deine Version dieser Geschichte hören.“
    „Warum das?“
    „Na, weil mir keiner sagen kann, wo Ari Sklaaten ist und ich hatte gehofft, du könntest das ändern“, sagte er streng.
    Oh, klass e! Natürlich, jetzt ist es wahrlich vorbei. Woher soll ausgerechnet ich wissen, wo Ari Sklaaten ist? Ich weiß nicht mal, welcher Tag heute ist.
    Missmutig verzog Harry das Gesicht.
    Petr lachte leise.
    „Ich sehe schon. Ic h komme ungelegen. Du bist nicht zum Scherzen aufgelegt.“
    „Zum Scherzen? Du bist … ich meine … Sie sind Petr Stojic. Das Wort Scherz oder Witz gibt es in ihrem Wortschatz überhaupt nicht.“
    Stojic hob eine Hand. „Ertappt. Wie auch immer. Reden wir ein anderes Mal darüber. Ich muss jetzt los. Einen schönen Tag noch. Es ist gut zu wissen, dass du weiter unter den Lebenden weilst.“
    Und dann ging Petr Stojic. Er ging und er kam nicht zurück.
    Harry brauchte eine ganze Weile, um sich zu sammeln. Und verstand eigentlich doch nur Bahnhof.
    Es war Monica, die im auf die Sprünge half.
    „Du träumst Harry Romdahl. Du hast die ganze Zeit nur geträumt. Selbst jetzt bist du nicht wach.“
    „Soll das heißen, das s …“
    Monica nickte, ihr Gesicht verblasste zusehends. Zuletzt verschwand die widerspenstige Locke über ihrer Stirn. Danach löste sich nach und nach der gesamte Raum auf. Und dann endete Harry Romdahls Ohnmacht endgültig , so glaubte er.
    Sie endete in einem Krankenbett, mit einer schwarzhaarigen Krankenpflegerin, die seine Hand hielt und auf deren Namensschild Rita stand. Keine Spur von einer Monica oder Ari Sklaaten.
    Tagelang habe er in einem komatösen Zustand verbracht, berichtete man ihm, nachdem man ihn mit einer schweren Schädelverletzung aus dem Wasser gefischt hatte. Er war verwirrt und ebenso verwirrt reagierte man auf seine Fragen zu Inga Heemstedde und einer Frau namens Margareta van Buuren. Weder mit letzterem Namen noch mit Ersterem konnte die Krankenpflegerin etwas anfangen.
    „Tut mir leid, Herr Romdahl. Ich fürchte, ich kann ihnen da nicht helfen“, sagte sie.
    Was mit dem Strandrestaurant Het Meeuwennest sei, wollte Harry erfahren. Diesmal bekam er eine ordentliche Antwort.
    „Das Gebäude ist während des Sturms zerstört worden, in dem Sie in Seenot geraten sind“, berichtete die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher