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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele
Autoren: J. D. Robb
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und sie musterte ihn stirnrunzelnd. Kämpfte einen kurzen Augenblick mit sich. Natürlich könnte sie den neuen Wohnort der Palmers in Erfahrung bringen. Aber es würde mindestens zwei Tage dauern, bis man ihr dazu grünes Licht gab. Andererseits… Wenn sie das Problem Roarke überließ, hätte sie das Gesuchte innerhalb weniger Minuten.
    Stephanie Rings gellende Schreie hallten ihr unablässig im Ohr.
    »Dazu müsstest du einen nicht registrierten Rechner verwenden. CompuGuard hat bestimmt eine automatische Blockade auf den Daten.«
    »Lass das mal meine Sorge sein.«
    »Ich arbeite inzwischen weiter daran.« Sie deutete auf die Leinwand. »Vielleicht entdecke ich noch irgendetwas, das uns weitere Aufschlüsse über sein Versteck geben kann.«
    »In Ordnung.« Damit trat er zu ihr, umschloss mit seinen Händen ihr Gesicht. Er senkte den Kopf und küsste sie lange und zärtlich. Spürte, wie die innere Anspannung von ihr wich.
    »Ich komme damit klar, Roarke.«
    »Ganz bestimmt. Trotzdem könntest du mich für einen klitzekleinen Augenblick umarmen.«
    »Okay.« Sie schlang die Arme um seinen Hals, spürte den geliebten, vertrauten Körper, die angenehme Wärme seiner Haut. Impulsiv schmiegte sie sich an ihn. »Wieso ist er wieder draußen? Wieso konnten sie ihn nicht so wegsperren, dass er keine Gefahr mehr darstellt? Was nutzt es, wenn man vernünftig seinen Job macht, und dann fängt alles wieder von vorne an?«
    Er hielt sie fest in seiner Umarmung und schwieg.
    »Er will mir zeigen, dass er uns ausgetrickst hat. Dass ich das alles noch einmal durchexerzieren soll, genau wie damals. Nur dass es dieses Mal härter wird. ›Ich bin clever, was, Dallas?‹«
    »Diese Erkenntnis wird dir helfen, ihn ein zweites Mal zu stoppen.«
    »Ja.« Sie löste sich aus seiner Umarmung. »Also gut, besorg mir die Anschrift seiner Eltern, damit ich die löchern kann.«
    Roarkes Finger glitt sanft über ihr Kinngrübchen. »Aber ich darf dabei sein, ja? Es ist nämlich nachgerade faszinierend, mitzuverfolgen, wie du Zeugen auf den Zahn fühlst.«
    Sie lachte, genau das hatte er bezweckt. Darauf zog er sich in seinen privaten Computerraum zurück, um die erbetenen Daten herauszufiltern.
    Kaum dass sie sich ein weiteres Stück der Aufzeichnung angesehen hatte, tauchte er wieder auf.
    »War es so einfach für dich?«
    »Ja.« Grinsend schob er ihr eine neue Datendiskette zu. »Ein Kinderspiel. Thomas und Helen Palmer, die inzwischen Thomas und Helen Smith heißen - was wieder einmal die Fantasiebegabung unserer Bürokratenhengste demonstriert, leben derzeit in Leesburo, einem kleinen Ort im ländlichen Pennsylvania.«
    »Pennsylvania.« Nachdenklich spähte Eve von ihrem Link zu Roarke. »Mit einem schnellen Transportmittel kämen wir in Nullkommanichts dorthin.«
    Um Roarkes Mundwinkel zuckte es belustigt. »Was für ein schnelles Transportmittel schwebt dir denn so vor, Lieutenant?«
    »Mit deinem kleinen Jet wären wir in einer knappen Stunde da.«
    »Und wieso starten wir dann nicht gleich?«
    Hätte Eve nicht unter Höhenangst gelitten, hätte sie den schnellen, ruhigen Flug nach Süden sicher genossen. So saß sie in ihren Sitz geschmiegt und wippte nervös mit einem Fuß, während Roarke das Flugzeug über eine bestimmt malerisch anmutende Berglandschaft steuerte.
    Für sie war es indes nur eine öde Felswüste mit schauerlich tief eingeschnittenen Tälern.
    »Ich muss dir mal was sagen«, hob sie an. »Und das auch nur, weil Weihnachten ist.«
    »Fertig machen zur Landung«, warnte er, da er sich der privaten Rollbahn näherte.
    »Was musst du mir sagen?«
    »Dass deine kleinen Spielzeuge keine reine Geldverschwendung sind. Überflüssig vielleicht, aber immerhin nicht ganz unsinnig.«
    »Liebling, ich bin gerührt.«
    Auf dem Flugfeld schälten sie sich aus dem winzig kleinen Zwei-Personen-Jet und liefen zu dem Wagen, den Roarke gemietet hatte. Natürlich konnte es kein normales Auto sein, sinnierte Eve, während sie das rassige schwarze Geschoss in Augenschein nahm.
    »Ich fahre.« Sie hielt ihm die Hand hin, damit er ihr den Keycode reichte, den ihm die Autovermittlung ausgehändigt hatte. »Du navigierst.«
    Abwesend drückte Roarke ihr die Codekarte in die Hand. »Wieso?«
    »Weil ich diejenige mit der Dienstmarke bin.« Sie steckte die Codekarte ein und strahlte ihn triumphierend an.
    »Aber ich bin der bessere Fahrer.«
    »Tsts.« Sie schwang sich auf den Fahrersitz. »Bloß weil du einen heißen Reifen fährst, bist
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