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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen
Autoren: A George
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Rest des Wassers, das ich ihm gereicht hatte.
    »Ich mag dieses Haus«, sagte er. »Ihre Kamelie fängt schon an zu blühen, wie ich sehe.«
    Schwesterherz und ich blickten uns an. Vielleicht war ja |295| alles in Ordnung. Nun wusste er, dass wir seine Brieftasche durchgesehen hatten. Na und?
    Aber es war nicht alles in Ordnung.
    »Sie wissen es, stimmt’s?«, sagte Albert Lee fast versonnen.
    »Wissen was?«, sagten Schwesterherz und ich im selben Moment.
    Albert Lee stand auf, griff in seine Tasche und zog eine kleine Pistole heraus.
    »Kommen Sie, meine Damen. Ich denke, wir sollten Mama einen Besuch abstatten.«

|296| 21
    »Verdammt, verdammt, verdammt«, raunte mir Schwesterherz ins Ohr, während ich ihr das Klebeband um die Fußgelenke wickelte. »Das ist alles deine Schuld.« Sie saß zusammengequetscht auf dem Rücksitz von Albert Lees Auto. Bei der Konstruktion von Alberts Neon hatte man offenkundig nicht Schwesterherz im Visier gehabt.
    »Halt den Mund.« Ich hatte bereits ihre Handgelenke mit dem extrastarken Klebeband zusammengeschnürt, das Albert Lee höchstwahrscheinlich verwendete, um seine Bücher versandfertig zu machen. Es hatte im Handschuhfach seines Wagens gelegen, und mit Sicherheit fuhr er nicht herum, um ständig Frauen zu verkleben.
    »Es wird alles wieder gut«, flüsterte ich Schwesterherz zu. »Der Mann ist Englischlehrer.«
    Sie haute mir mit ihrem Kinn in den Nacken. Es tat höllisch weh. Ich hatte noch nie zuvor registriert, wie spitz ihr Kinn war.
    »Au«, zuckte ich zusammen, woraufhin ich einen kleinen stählernen Ring zwischen den Schultern spürte.
    »Irgendwas nicht in Ordnung?«, fragte Albert Lee.
    »Sie hat mir wehgetan«, sagte ich und rieb mir den Kopf.«
    »Schämen Sie sich, große Schwester. Und versuchen Sie das bloß nicht bei mir.«
    Er beugte sich vor, schnitt mit dem Taschenmesser, das |297| er in der linken Hand trug, das Klebeband ab und drückte es an den Fußknöcheln von Schwesterherz fest. Dann bedeutete er mir mit der Pistole, dass ich mich auf den Vordersitz setzen sollte. Das tat ich auch, woraufhin er meine Hand- und Fußgelenke ebenfalls mit Klebeband fixierte. So viel zum Programm der Nachbarschaftsbeobachtung. Wir wurden hier gerade am helllichten Tag mit vorgehaltener Waffe entführt, und alle saßen nur vor
Der Preis ist heiß
oder irgendwelchen Seifenopern.
    »Albert Lee, warum machen Sie das?«, fragte Schwesterherz. »Sie bringen sich damit nur noch mehr in Schwierigkeiten.«
    »Nicht, wenn Sie ganz einfach von der Erdoberfläche verschwinden.« Er stieg ins Auto und fuhr vom Straßenrand.
    »Was sollten wir denn Ihrer Meinung nach wissen? Wir wissen nicht mehr, verflucht noch mal, als dass Sie gerade dabei sind, uns zu entführen«, sagte Schwesterherz.
    »Sie wissen, dass ich Susan umgebracht habe.«
    »Ich weiß nicht, dass Sie Susan umgebracht haben. Und du, Patricia Anne?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Natürlich wissen Sie das. Sie haben meine Brieftasche durchgeschaut. Sie haben all die Bilder gesehen, die Quittung.«
    »Sie ziehen voreilige Schlüsse, Albert Lee«, sagte ich.
    »Genau wie Sie. Aber Sie haben die richtigen gezogen.« Er war jetzt rechts auf die Valley Avenue abgebogen.
    »Lassen Sie uns raus«, sagte ich. Ich begann mir jetzt erst der Gefahr gegenwärtig zu werden. Wir wurden von einem bewaffneten Mörder entführt, der uns von der Erdoberfläche verschwinden lassen wollte. »Lassen Sie uns |298| raus, Albert Lee. Ich weiß nicht, was mit Susan passiert ist, aber wenn Sie uns kidnappen, wird dies Ihre Probleme nur verschlimmern.«
    »Halten Sie den Mund. Halten Sie einfach den Mund. Ich muss mit Mama reden.«
    »Der Riss im Hintern von Vulcanus wird wirklich immer breiter, Patricia Anne. Schau«, sagte Schwesterherz ganz nebenbei, »er könnte glatt hier runter auf die Valley Avenue fallen.«
    Ich war weder an einem Besichtigungsprogramm noch an Vulcanus’ marodem Zustand interessiert, sondern versuchte, dass ich meine Fußfesseln gelockert bekam. Wenn mir dies gelänge, würde ich Albert Lee ins Bein treten können und ihn einen Unfall bauen lassen. Aber wir fuhren jetzt die abschüssige und belebte Twentieth Street hinunter. Wenn er einen plötzlichen Schlenker machte, würde dies einen schlimmen Unfall verursachen. Und wir könnten frontal in ein anderes Fahrzeug fahren, ein Fahrzeug voll mit unschuldigen Menschen.
    »Warum biegen Sie nicht auf die First Avenue, Albert Lee?«, fragte Schwesterherz, als er den rechten
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