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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht
Autoren: J. D. Robb
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Erst wirkte er verblüfft, dann aber bekam der Kerl ein zornrotes Gesicht. » Nein, nein. Das ist nicht erlaubt!«
    » Wenn Ihnen das schon nicht gefällt, werden Sie wahrscheinlich hassen, was als Nächstes kommt.«
    Eve stellte den Stunner etwas höher als vielleicht erlaubt und sandte einen Laserstrahl in Richtung ihres Widersachers, der ihn wie einen Sack Mehl zu Boden gehen ließ. » Arschloch«, murmelte sie und betete, dass sie sich nicht übergeben müsste oder ohnmächtig in sich zusammensank.
    » Ich wusste, dass Sie kommen würden.« In Ariels Augen schwammen Tränen. » Ich wusste, dass jemand kommen würde, und als er Sie ins Zimmer brachte, wusste ich, jetzt wird alles gut.«
    » Ja, okay.« Eve glitt behutsam von dem kalten Tisch und brauchte einen Augenblick, bevor sie die Balance wiederfand. » Sie haben sich hervorragend geschlagen. Sie haben Ihre Sache wirklich gut gemacht, denn Sie haben ihn so lange abgelenkt, bis ich an meinen Stunner kam.«
    » Ich wollte ihn umbringen. Ich habe mir vorgestellt, wie ich ihn umbringe. Das hat mir geholfen.«
    » Davon bin ich überzeugt. Hören Sie, ich bin ein bisschen aus dem Gleichgewicht. Ich glaube nicht, dass ich versuchen sollte, Ihre Fesseln durchzuschneiden. Sie müssen noch ein bisschen durchhalten. Ich weiß, Sie haben Schmerzen, aber halten Sie noch etwas durch.«
    » Mir ist so furchtbar kalt.«
    » Okay.« Eve schaffte es mit Mühe, ihren Mantel auszuziehen, dann aber legte sie ihn über Ariels blutenden, geschundenen Leib. » Ich werde ihm Handschellen anlegen, okay? Ich werde ihn fesseln, dann rufe ich Verstärkung.«
    » Würden Sie mir, wenn Sie wiederkommen, ein bisschen Wasser mitbringen?«
    Eve legte eine Hand an Ariels Wange. » Klar.«
    » Und am besten ein ganzes Päckchen Schmerzmittel.« Während ihr die Tränen aus den Augen quollen, versuchte sie zu lächeln und fügte im Flüsterton hinzu: » Das ist ein wirklich schöner Mantel.«
    » Ja. Mir gefällt er auch.«

22
    Zwei Energiepillen und das Betäubungsmittel, dachte Eve. Infolge dieser Mischung konnte sie nur noch mit Mühe denken, zitterte wie Espenlaub und hätte sich am liebsten die Seele aus dem Leib gekotzt. Doch sie musste sich nicht nur weiter auf den Beinen halten, sondern ihren Job zu Ende bringen, ehe Lowell wieder zu sich kam.
    Sie schob eine Hand in ihren Rücken und tastete dort nach ihren Handschellen. Entweder die Dinger waren nicht da oder ihre linke Hand war taub. » Mist. Ich muss diesen Bastard fesseln, aber meine Handschellen… ich muss sie oben fallen gelassen haben, als er mich betäubt hat. Lassen Sie mich… okay.«
    Sie sah sich suchend um, bis ihr Blick auf die durch die Löcher links und rechts des Tischs geführten Seile fiel. » Na also. So geht’s auch.«
    » Sie sehen nicht besonders gut aus«, stellte Ariel fest. » Ich sehe wahrscheinlich noch viel schlimmer aus, aber trotzdem sehen auch Sie ganz schön fertig aus.«
    » Ich suche Sie seit Tagen.« Fluchend kämpfte Eve mit den Knoten eines Seils. Ihre Finger fühlten sich so schlaff wie Sojawürstchen an.
    » Danke.«
    » Kein Problem. Verflixt und zugenäht! War dieser Hurensohn ein Pfadfinder?«
    » Ich fand schon immer, dass das lauter kleine Psychopathen sind.«
    Mit zitternden, schweißnassen Fingern zerrte Eve weiter an dem Seil. » Gleich müsste ich es haben. Warten Sie.«
    » Ich gehe bestimmt nirgendwo hin.«
    Endlich hatte Eve den Knoten auf, beugte sich vornüber und atmete pfeifend aus. » Mir ist ein bisschen schlecht. Machen Sie sich keine Gedanken, falls ich mich gleich übergebe.«
    Obwohl Ariel die Zähne aufeinanderbiss, schaffte sie es zu lächeln. » Wenn Sie sich übergeben müssen, dann am besten über ihm. Dieses verdammte Schwein.«
    Eve stieß ein anerkennendes, etwas betäubtes Lachen aus, hockte sich neben Lowell und legte ihm die Fessel an. » Sie sind eine echte Komikerin, Ariel. Und gleichzeitig eine gottverdammte Amazone. Ich kann verstehen, weshalb Erik Sie liebt.«
    » Was? Erik? Erik liebt mich?«
    Eve fuhr sich mit der Hand über die schweißbedeckten Brauen, hob den Kopf und sah in Ariels kreidiges Gesicht. » Wahrscheinlich hätte ich das für mich behalten sollen. Stand mir nicht zu, es Ihnen zu erzählen. Liegt wahrscheinlich an dem Betäubungsmittel, dass ich meinen Mund nicht halten konnte. Aber hören Sie«, fuhr sie fort, während sie das Seil ein bisschen fester als erforderlich um Lowells Handgelenke band. » Falls Sie ihn nicht lieben, ich meine,
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