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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande
Autoren: Anne George
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dieser Liebesromanze zu werten.
    Unser Sohn Alan und seine Frau Lisa blieben auf einen kurzen Plausch bei uns stehen. Sie übernachteten bei uns, so dass wir später ein richtiges Schwätzchen würden haken können. Im Moment plapperte Lisa etwas über den Kuchen und Debbies Kleid und ob wir gesehen hätten, wie gut Haley und Philip Nachman miteinander auszukommen schienen.
    „Er ist HNO-Arzt“, sagte Fred. „Betet, Kinder, betet.“
    „Er ist mindestens zwanzig Jahre älter als sie“, sagte Alan.
    „Auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Betet, Kinder.“
    Sie verließen uns lachend. Statt ihrer kam Bonnie Blue auf uns zu mit der Ankündigung, dass sie ihre Füße nicht mehr spüre und wir sie deshalb, wenn wir gehen wollten, ohne ihre Schuhe auf der Terrasse finden würden.
    Ein lautes Geräusch draußen ließ den ohnehin bereits
     
    kaum beachteten Trommelwirbel der Band gänzlich verpuffen.
    „Was um Himmels willen ist das?“, fragte Fred.
    Ich wusste, welche Überraschung sich Schwesterherz ausgedacht hatte, weshalb ich Freds Hand ergriff und auf die Terrasse zusteuerte. „Komm, Bonnie Blue!“
    Wir eilten nach draußen und sahen einen Helikopter über dem Club schweben und schließlich auf dem Dach landen.
    „Ist das der Rettungshubschrauber vom Carraway Hospital?“, fragte Bonnie Blue.
    „Natürlich nicht“, sagte ich. Aber ihre Frage wurde bereits von dem Brautpaar beantwortet, das zusammen mit den Freunden und Verwandten, die an der Zeremonie mitgewirkt hatten, und dem größten Teil der Gäste aus dem Tanzsaal kam. Debbie hatte sich umgezogen und trug nun ein hellblaues Kleid, während Henry nach wie vor in seinem Hochzeitsanzug steckte.
    „Wiedersehen!“, riefen alle, als die Frischvermählten die gewundene Treppe zu dem Helikopter hinaufstiegen. „Viel Glück! Und schöne Flitterwochen!“
    Debbie drehte sich um und warf ihren Brautstrauß direkt in Haleys Arme. Dann verschwanden sie aufs Hausdach, und kurz darauf erhob sich der Hubschrauber in die Luft. Wir sahen ihm nach, wie er über das Tal hinweg in Richtung Flughafen davonschwebte.
    „Wow“, war alles, was Bonnie Blue herausbrachte.
    „Haley hat den Brautstrauß gefangen“, sagte Fred mit glücklicher Stimme.
    Ich sagte gar nichts. Ich war zu sehr damit beschäftigt, mir die Tränen aus den Augen zu wischen, damit ich den in der Entfernung immer kleiner werdenden Hubschrauber noch sehen konnte. Werdet glücklich, Kinder! Werdet glücklich!
     
    Wir setzten Bonnie Blue an der Kirche ab und fuhren dann nach Hause. Ich war müde, aber auf angenehme Weise. „Du siehst gut aus“, sagte ich zu Fred und tätschelte sein Bein.
    „Danke, Ma'am. Wie kommst du denn jetzt darauf?“
    „Einfach so. Und du solltest gefälligst sagen: >Du siehst selber ziemlich gut aus.<„
    Fred umfasste meine Hand. „Das tust du auch. Du weißt, dass ich das ernst meine.“
    „Ich will nicht, dass dir irgendeine Wasserstoffblondine namens Kelly dein Essen bringt.“ Ich bewegte die Hand auf seinem Bein weiter nach oben und drückte fester zu.
    „Nein. Tut sie auch nicht. Großes Pfadfinderehrenwort. „
    „Oder dir verkauft, was der Handwerker an Handfestem so braucht.“ Meine Finger rückten noch höher und drückten noch fester.
    „Muttern und Schrauben sind gestrichen.“
    „Nicht mal anlächeln darf sie dich.“
    „Kein Lächeln! Kein Lächeln!“ Fred prustete und versuchte meine Hand beiseite zu schieben, die mittlerweile ins Schwarze getroffen hatte. „Himmel, Patricia Anne, du schaffst es noch, dass ich gleich einen Unfall baue.“
    „Du sollst es ja nur nicht vergessen“, sagte ich und drückte noch einmal ordentlich zu.
    „Versprochen!“
    „In die Hand!“
    „Nimm die erst mal weg, Frau. Der Typ in dem Lieferwagen da kann alles sehen.“
    „Wir sind so alt, der denkt bestimmt, er unterliegt einer optischen Täuschung.“ Ich zwickte ihn ein weiteres Mal. „Hab nicht solche Hemmungen, Fred!“
    „Hemmungen? Mein Gott, Patricia Anne, du befummelst mich auf dem Red Mountain Expressway!“
     
    „Wenn du später darüber nachdenkst, und das wirst du, mach's gnädig.“ Ich nahm meine Hand mit einer langsamen Bewegung weg. „Und jetzt erzähl mal, was das soll, dass du deine Familiengeschichte erforschen willst?“
    „Was?“ Fred blickte verwirrt drein.
    „Du hast zu Meg Bryan gesagt, du wolltest dich mit deinem Stammbaum befassen.“
    „Ach so.“ Fred blinkte rechts. „Ich dachte, es wäre doch nett, etwas über meine Familie
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