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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition)
Autoren: Andrea Habeney
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einer Freundin zusammen in Bockenheim. Soviel ich weiß, hat sie keinen Freund, zumindest hat sie nie von einem erzählt. Tja, viel mehr fällt mir momentan gar nicht ein.“
    „ Wo hat sie Ihnen denn eigentlich Modell gestanden?“ „Normalerweise bei mir zu Hause. Ich habe da ein kleines Atelier eingerichtet. Da male ich meine Bilder.“
    „ Waren Sie jemals in der Wohnung von Frau Wagner?“
    „ Nein, ich habe sie nur einmal nach Hause gefahren, weil ich sowieso in ihre Richtung musste.“
    „ Gut, das ist ja schon eine ganze Menge. Bitte schreiben Sie uns jetzt die Adresse auf, dann lassen wir Sie auch schon in Ruhe, Es kann aber sein, dass wir noch weitere Fragen an Sie haben.“
    „ Natürlich, jederzeit gerne, wenn ich helfen kann.“
    Er kramte in einem Taschenkalender.
    „ Hier, hier habe ich sie. Florastraße 10, ich schreibe Ihnen auch die Telefonnummer auf.“
    „ Danke vielmals. Ach, wissen Sie vielleicht, ob sie ein Auto hatte?“
    „ Ich bin sicher, sie hatte keines. Sie kam immer mit der Bahn. Nach dem Modellsitzen hab ich sie dann oft zur S-Bahn gefahren.“
    „ Wie nett von Ihnen. Dann entschuldigen Sie bitte die Störung und vielen Dank, das war sehr hilfreich.“
    „ Aber ich bitte Sie. Warten sie, ich bringe Sie noch hinaus.“
    Nachdem sie sich von Herrn Gascon verabschiedet hatten, standen sie noch kurz vorm Städel, um sich zu beratschlagen.
    „ Was machen wir nun, solln wir gleich in die Wohnung fahren? Und ruf doch mal im Kommissariat an. Die sollen die Eltern in Kiedrich ausfindig machen und einen Beamten hinschicken, um sie zu informieren. Dann müssen sie herkommen und ihre Tochter identifizieren. Mann, ich möchte nicht in ihrer Haut stecken.“
    Jenny seufzte. „Zumindest müssen wir es ihnen diesmal nicht sagen.“ Sie setzte sich auf eine niedrige Mauer und starrte auf den Main hinaus, während Logo mit der Dienststelle telefonierte.
    „ He, träum nicht. So gut sah er auch wieder nicht aus!“ grinste Logo.
    „ Spinner! Komm wir fahren los.“
    Männer … natürlich hatte er so gut ausgesehen, der Herr Gascon. So ein kleines bisschen wie George Clooney. Und charmant war er auch noch. Und er trug keinen Ehering. Träumen durfte man ja wohl noch.
    Es ging schon auf den Nachmittag zu, als sie die angegebene Adresse im Studentenstadtteil Bockenheim erreichten.
    „ Ob wir nochmal irgendwo hinkommen, wo man gut parken kann…“
    „ Komm, fahr da vorne in das kleine Parkhaus. Die paar Meter können wir laufen. Schließlich regnets ja mal nicht.“
    Florastraße Nummer 10 war ein älteres Haus, an dem die Farbe abblätterte und bei dem an den meisten Briefkästen mehrere Namen standen.
    „ Da, Wagner und Riedel, dritter Stock.“
    Logo stöhnte.
    „ Komm, ein bissl Sport tut dir gut.“
    „ Ja, Bierglas stemmen vielleicht“, grummelte er.
    Sie klingelten, doch es tat sich nichts.
    „ Hm, Frau Riedel scheint nicht da zu sein. Vielleicht ist sie verreist. Das würde auch erklären, warum sie Manuela Wagner nicht vermisst hat.“
    „ Ich klingel mal nebenan.“
    Hier hatten sie mehr Erfolg, der Türöffner summte fast unmittelbar, nachdem sie geklingelt hatten. Zügig stiegen sie die ausgetretenen Stufen in den dritten Stock hinauf. Der strubbelige, noch vom Waschen feuchte Kopf einer jungen Frau spähte durch die Tür auf der linken Seite des Treppenabsatzes.
    „ Ach Bullen, was wollen Sie denn?“
    Jenny wechselte einen Blick mit Logo. Beide waren immer wieder begeistert von der freundlichen Anrede. Aber der Ausdruck war ja mittlerweile fast gesellschaftsfähig. „Guten Tag Frau, äh“, Jenny spähte auf das fast unleserliche Namensschild über der Klingel.
    „ Nennen Sie mich Clyde“, verlangte die Blondine, ohne sie hereinzubitten und rubbelte mit ihrem Handtuch in ihren Haaren.
    „ Was liegt an?“
    „ Nun, äh, Clyde, es geht um Ihre Nachbarin, genauer gesagt um Manuela Wagner. Kennen Sie sie?“
    „ Ach naja, kennen wäre zu viel gesagt. Wir sagen uns im Treppenhaus halt mal Hallo.“
    „ Wissen Sie vielleicht, wann Sie sie das letzte Mal gesehen haben?“
    „ Nee, das muss irgendwann letzte Woche gewesen sein.“
    „ Sie hat doch eine Mitbewohnerin, oder?“
    „ Ja, aber die ist fast nie da. Die wohnt die meiste Zeit bei ihrem Freund. Ich hab sie schon Wochen nicht gesehen.“
    „ Gut, danke, Sie haben uns sehr geholfen.“
    „ Kein Ding. Wars das dann?“
    „ Ja sicher, schönen Tag noch.“
    Der behandtuchte Kopf nickte nur und verschwand in der
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