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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition)
Autoren: Andrea Habeney
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staunte Logo. „Da fragst du den erstbesten Kumpel und der kennt unsere Leiche.“
    „ Ja, Glück gehabt. Wolln wir gleich mal zu dem Herrn Künstler fahren? Der müsste uns doch sagen können, wer sein Model ist, vielmehr war.“
    „ Klar, Sascha kann ja hier die Stellung halten. Bis nachher.“
    Durch den beginnenden Nachmittagsverkehr fuhren sie über die Untermainbrücke nach Sachsenhausen zurück. Das Städel, Frankfurts berühmtes Kunstmuseum, befand sich am Museumsufer, direkt am Main. Am Empfang erkundigten sie sich.
    „ Der Herr Gascon befindet sich im Kuratorium, da darf ich sie aber nicht alleine hinlassen. Ich rufe ihn an, dann kann er sie hier abholen.“
    „ Na hoffentlich dauert das nicht so lange“, brummelte Logo und fing sich einen mahnenden Blick von Jenny ein.
    „ Der Herr Gascon kommt gleich.“
    Sie dankten dem Angestellten und liefen im Foyer des Museums herum, um sich die Wartezeit zu vertreiben.
    „ Echt eindrucksvoll, warst du schon mal drin, Jenny?“
    „ Na klar, schon oft, als Kind mit meinen Eltern und dann auch mit der Schule. Und vor ein paar Jahren hab ich mir die Rembrandtausstellung angeschaut. Da mussten wir Schlange stehen bis zur nächsten Straßenecke. Furchtbar. Dabei ist das gar nicht so mein Geschmack. Ich mag die Impressionisten lieber.“
    „ Ähm, aha, also ich habs gar nicht so mit Malerei.“
    Bevor Jenny sich eine Antwort überlegen musste, kam ein etwa vierzigjähriger, äußerst gutgekleideter Mann auf sie zu. „Sind Sie die Herrschaften von der Polizei? Sie wollten zu mir?“
    „ Wenn Sie Herr Gascon sind? Das ist mein Kollege Stein, ich bin Kommissarin Becker.“
    „ Sehr erfreut, worum geht es denn?“
    „ Sollen wir nicht irgendwo hingehen, wo es etwas privater ist?“
    „ Oh ja, natürlich, bitte kommen Sie mit in mein Arbeitszimmer.“
    Mit elastischen Schritten lief er vor ihnen die Treppe hinauf und Jenny konnte nicht umhin, den einen oder anderen Blick auf seinen straffen Hintern und seine breiten Schultern zu werfen. Nachdem sie einem langen Gang gefolgt und noch ein paar Stufen hinaufgestiegen waren, öffnete er eine Tür zur Linken und ließ sie in ein konservativ eingerichtetes Arbeitszimmer vorangehen. Er selbst ließ sich in einem Sessel hinter einem Schreibtisch aus dunklem Holz nieder und bot ihnen die Plätze davor an.
    „ Also ich muss zugeben, dass ich äußerst neugierig und gespannt bin, was die Polizei von mir möchte.“
    „ Nun Herr Gascon, dann komme ich gleich zur Sache. Könnten Sie sich bitte dieses Foto hier anschauen. Kennen Sie die junge Frau darauf?“
    Sie reichte es ihm über den Schreibtisch, er nahm es und blickte kurz darauf.
    „ Natürlich kenne ich sie. Das ist Manuela, Manuela Wagner, sie ist in meiner Kunstvorlesung. Mein Gott, ist sie… ist sie tot?“
    „ Ja, ich muss Ihnen leider mitteilen, dass ihre Leiche gestern Morgen im Stadtwald gefunden wurde.“
    „ Das ist ja furchtbar. Ich habe sie letzte Woche noch gesehen. Sie war noch so jung, gerade zweiundzwanzig. Was ist denn passiert?“
    „ Genaues können wir noch nicht sagen, sicher ist jedoch, dass sie ermordet wurde.“
    „ Wie furchtbar, wer tut nur so etwas?“
    Er fuhr sich mit einer wohlgeformten Hand über die Augen.
    „ Entschuldigen Sie bitte, das nimmt mich doch sehr mit.“
    „ Das verstehen wir natürlich. Sagen Sie, in welcher Beziehung standen Sie zu Manuela Wagner?“
    „ Ach, das wissen Sie gar nicht? Vielleicht wissen Sie ja, dass ich auch an der Uni Gastdozent bin. Ich lese über Kunst, speziell über den Vergleich zwischen klassischer und moderner Kunst. Sie war in meiner Vorlesung. Sie müssen außerdem wissen, dass ich auch male. Wie Sie sehen, ist, oh, war Manuela eine außergewöhnliche Schönheit. Sie erwies mir die Ehre, sie malen zu dürfen.“
    Jenny wechselte einen Blick mit Logo.
    „ Ja, es ist tatsächlich so, dass wir eben erst den richtigen Namen von Frau Wagner von Ihnen erfahren haben. Und ich hoffe, dass Sie uns auch mit ihrer Adresse dienen können.“
    „ Ach, Sie wussten gar nicht, wer sie ist? Und wie kamen Sie an das Bild?“
    „ Tja das ist eine lange Geschichte. Können Sie uns vielleicht noch etwas mehr über Frau Wagner sagen?“
    „ Gerne, ein wenig. Ich kannte sie ja nicht näher, aber beim Modell stehen haben wir uns manchmal unterhalten. Sie kommt ursprünglich aus dem Rheingau, aus Kiedrich und ist zum Studieren nach Frankfurt gekommen. Das ist jetzt ihr zweites Studienjahr und sie wohnt mit
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