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Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett
Autoren: Carter Brown
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auch die angeblich unmittelbar bevorstehende Entlarvung des Mörders
war, würde das die Gegner vollends einschüchtem . Im
psychologisch richtigen Moment konnten Sie dann Pembroke damit drohen, der
Polizei Miss Appleby als d’Avenzis Mörderin auszuliefem und als Dreingabe eine
Schilderung davon zugeben, was seit Jahren in seinem Keller vorging. Pembroke
könne das nur verhindern, wenn er Ihnen sein Haus zu einem Spottpreis verkaufte .«
    »Sie sind verrückt geworden !«
    »Aufstehen!«
    »Was?«
    »Wir suchen jetzt Louise«,
erläuterte ich. »Und Sie sollen dabei sein, wenn ich sie tatsächlich finde .«
    Widerstrebend erhob sie sich
und sah mich fragend an. »Wo wollen wir denn suchen ?«
    »In Pembrokes Keller
natürlich«, sagte ich. »Wo sonst könnte Louise sein ?«
    Langsam schüttelte sie den
Kopf. »Dort bringen mich keine zehn Pferde hin .«
    »Ich brauche Sie, Eloise«,
drängte ich. »Als Köder. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf sich, damit ich
ungesehen ins Haus eindringen kann .«
    »Ich komme aber nicht mit !« schrie sie mich an.
    »Doch, Sie klopfen an die Tür
und behaupten, außer sich vor Angst um Louise zu sein. Gewiß, Louise sei
während ihres angeblichen Verschwindens die ganze Zeit bei Ihnen gewesen, aber
jetzt sei sie wirklich verschollen. Sie hätte vor zwei Stunden einen seltsamen
Anruf bekommen und das Haus in höchster Eile verlassen. Sie wüßten nicht, wer
da angerufen hätte, aber wohl, daß es für Louise nichts Gutes bedeuten konnte.
Deshalb seien Sie zu Pembroke um Hilfe gelaufen .«
    »Das glaubt er mir nie«, wandte
sie ein.
    »Stimmt«, nickte ich. »Aber
zunächst wird er mitspielen. Gerade lange genug, damit ich heimlich ins Haus
gelangen und Louise finden kann .«
    »Ich will dort nicht hin !«
    »Wenn wir sie nicht bald
bremsen, werden sie Louise töten«, sagte ich. »Und das wissen Sie. Die
Begleitumstände sind geradezu ideal dafür. Louise gilt seit einer Woche als
vermißt, ich habe die ganze Zeit nach ihr gefahndet. Wenn also irgendwann in
der nächsten Woche ihre Leiche an einem hundert Meilen entfernten Strand angeschwemmt
wird, besteht überhaupt keine Verbindung zwischen Pembroke und ihrem Tod. Er
traut sich zu, mich zum Schweigen zu bringen, und er weiß, daß er Sie
einschüchtern kann. Nach Louises Tod fällt das Haus hier an Sie, und Pembroke
weiß, daß er Sie so lange unter Druck setzen kann, bis Sie einem Verkauf
zustimmen .«
    »Ich gehe nicht !« wiederholte sie trotzig.
    »Auch nicht, um das Leben Ihrer
Schwester zu retten ?«
    Sie begann am ganzen Körper zu
zittern. »Ich habe schon mehr als genug für Louise getan. Dieser ganze Plan war
von Anfang an reiner Wahnsinn. Das habe ich ihr auch gesagt. Ich habe sie
angefleht, ihn aufzugeben, aber sie wollte ja nicht hören! Was jetzt geschieht,
kann ich nicht mehr ändern !«
    »Sie ist Ihre leibliche
Schwester«, erinnerte ich sie.
    »Ist mir egal !« Sie spuckte mir die Worte förmlich ins Gesicht. » Sie hatte es sich ja in den Kopf gesetzt, d’Avenzi für
immer loszuwerden. Ihr Haß war so groß, daß sie ihn umbringen und dafür ins
Gefängnis gehen wollte, aber das habe ich nicht zugelassen. Ich habe ihr
geholfen, habe d’Avenzi erzählt, er könnte diese perverse Appleby schon kleinkriegen, wenn er wollte. Ja!« Sie funkelte mich an. »Ich habe ihm
geraten, sie aus Pembrokes Haus zu locken und an einen stillen Ort zu bringen,
wo er sie vergewaltigen sollte. Das würde ihr noch Spaß machen, sagte ich. Und
der Idiot hat mir geglaubt. Ich habe ihm auch empfohlen, eine Pistole
mitzunehmen, weil ich wußte, daß die Appleby sich
draußen fürchten würde; die sollte er ihr zur Beruhigung vorher zeigen. Ich war
nicht sicher, daß es klappen würde, aber die Chancen dafür standen gut. Wenn es
beim ersten Versuch fehlschlug, konnte ich mir später etwas anderes ausdenken .«
    »Es wollte mir gleich nicht in
den Kopf«, sagte ich. »Keine Indizien, kein Motiv — nur ein Haufen
Sexbesessener, die stets im Kreis herumliefen.«
    Aber sie hörte mir gar nicht
zu. »Und wenn schon«, sagte sie leise. »Und wenn ich auch das Haus verliere,
das macht mir nichts aus. Wir hatten ein paar gute Jahre damit, ich habe mir
ein schönes Bankkonto zulegen können. Pembroke hat Louise zwanzig Prozent
Beteiligung angeboten, und damit kann ich mich durchaus zufriedengeben .«
    »Aber was wird aus Louise ?«
    »Zum Teufel mit Louise !« schrie sie. »Ich habe genug von diesem ehrgeizigen
kleinen Biest! Soll sie sterben
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