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Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett
Autoren: Carter Brown
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einreden, daß er bei Miss Appleby Chancen hatte? Aber das ist wohl ganz offensichtlich. Es war Eloises Anruf,
wonach es ihr dringend nach einer Sonderbehandlung verlangte, sie aber das Haus
nicht verlassen konnte, der Miss Appleby dazu bewog,
das Angebot d’Avenzis anzunehmen, er würde sie im
Auto hinbringen.«
    »Jedenfalls ändert das nichts
an der Situation«, gab ich zu bedenken. »Alles spricht dafür, daß Miss Appleby mit Bewährung davonkommt, und der rätselhafte Mord
an d’Avenzi ist damit geklärt. Als Gegenleistung für Eloises Schonung
unterzeichnet Louise den Kontrakt. Sie haben erreicht, was Sie von Anfang an
wollten: den neuen Country Club .«
    »Wer hatte eigentlich diese
schlaue Idee, daß Louise verschwinden und Sie sie suchen sollten, Boyd ?«
    »Das war Louise selbst«, sagte
Eloise schnell, bevor ich den Mund öffnen konnte. »Sie spinnt! Ich habe ihr
gleich gesagt, daß es nie gutgehen konnte. Aber sie glaubte ja, Sie mit der
Drohung einschüchtern zu können, daß Miss Appleby als
Mörderin und Ihr Keller als Folterkammer entlarvt werden würden. So daß Sie,
statt von Louise das Haus für den Klub zu erpressen, Ihr eigenes Haus hätten
verkaufen müssen .«
    »Sehen Sie, Boyd ?« Pembroke lächelte mich wohlwollend an. »Da haben wir noch
mehr Probleme. Sie glauben doch nicht im Ernst, daß eine so hinterhältige Frau
wie Louise jemals aufgeben würde? Während —«, er lächelte Eloise wissend zu,
»ihre Schwester viel einsichtiger ist. Wir beide könnten prächtig miteinander
auskommen. Wenn das Haus Ihnen gehörte, Eloise, hätten Sie doch nichts gegen
einen Verkauf einzuwenden ?«
    »Nein«, sagte Eloise fest.
»Zwanzig Prozent würden mir ausreichen .«
    »Und alle wären glücklich und
zufrieden«, sagte er. »Also angenommen, Louise hat ihren Mann ermordet und ist
schließlich unter der Last dieser Schuld zusammengebrochen; aus Reue hat sie
sich das Leben genommen, nicht ohne vorher in einem Abschiedsbrief alles zu
erklären. Angenommen, es käme so, dann wäre es doch allen nur recht. Stimmt’s,
Eloise ?«
    »Es stimmt«, antwortete sie.
»Das wäre jedem recht .« Sie wandte den Kopf, bis sie
mich mit ihren haßerfüllten Augen anstarren konnte.
»Jedem — außer dem da!«
    »Boyd ist ein zweitrangiges
Problem«, beruhigte er sie. »Privatdetektive gibt es wie Sand am Meer, sie
kommen und gehen. Wenn Louises Leiche und ihr Abschiedsbrief erst gefunden
sind, ist sein Auftrag erledigt. Es wird niemanden wundern, wenn Boyd nicht
mehr in der Gegend weilt. Unten bei uns wird er Miss Appleby für mindestens zwei Wochen ein ständiger Quell der Freude sein, nicht wahr. Mr.
Boyd? Danach?« Er zuckte die Schultern. »Wenn seine Leiche danach gefunden
wird, natürlich sehr weit von Santo Bahia entfernt, dann wandert seine Akte
eben auf den Berg der ungeklärten Mordfälle .«
    »Sie kriegen Louise nie dazu,
diesen Abschiedsbrief zu schreiben«, knurrte ich.
    »Oh, Miss Appleby besitzt starke Überredungskräfte«, versicherte er. »Bring Mr. Boyd in den
Keller, Carl, und sieh nach, wie die Dinge da unten inzwischen gediehen sind.
Ich möchte mich jetzt in aller Ruhe mit Eloise unterhalten, um unser Geschäft
auch im Detail zu besiegeln .«
    »Aufstehen!« Carls Revolverlauf
grub sich mir schmerzhaft in den Nacken.
    Ich hatte keine Wahl. So stand
ich auf und verließ das Zimmer, mit Carl dicht auf meinen Fersen. Als wir die
Tür zum Keller erreichten, befahl mir Carl, anzuklopfen. Wir mußten lange
warten, ehe die Tür endlich einen schmalen Spalt aufging.
    »Wer ist da ?« fragte Miss Applebys ungeduldige Stimme.
    »Carl«, antwortete er mit
seinem Eunuchentimbre. »Und ich habe Boyd dabei. Mr. Pembroke läßt fragen, welche
Fortschritte Sie bei der d’Avenzi gemacht haben .«
    »Na, kommen Sie herein .« Ihr Ton war entmutigt. »Im Augenblick komme ich mit ihr
überhaupt nicht weiter .«
    Carl stieß mich scharf mit dem
Revolverlauf, deshalb drückte ich die Tür auf und betrat den Keller. Miss Appleby stand in Gummi-BH und — hüfthalter und mit einer siebenschwänzigen Katze in der Hand da. Ihr Gesicht war vor
Anstrengung gerötet, aber die violetten Augen hinter der schwarzen Hornbrille
blickten frustriert.
    Louise d’Avenzi hing an Handschellen
am Trapez, mit dem Rücken zu uns, den Kopf auf die Brust gesunken. Von den
Schultern bis zu den Kniekehlen überzog ein scheußliches Muster roter Striemen
ihren Körper.
    »Sie ist so stur«, beklagte
sich Miss Appleby .
    Wieder holte
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