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Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett
Autoren: Carter Brown
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erstaunt. »Sie haben es
gar nicht gesagt ?«
    »Vielleicht sollten wir im Haus
eingehend darüber sprechen«, schlug ich vor.
    Wir gingen ins Wohnzimmer.
Eloise trug ein türkisgrünes langes Kleid und wieder eine makellose Frisur.
Aber irgendwie sah sie gar nicht mehr dekorativ aus sondern nur noch
verschreckt.
    »Ich habe Louise nicht
angerufen«, sagte ich.
    »Dann hat jemand Ihre Stimme
nachgeahmt. Auf jeden Fall hat es Louise geglaubt .«
    »Das ist nicht weiter
schwierig«, meinte ich. »Man kann sich immer auf schlechte Verbindung berufen,
wenn die Stimme nicht ganz klar klingt .«
    »Wollen Sie nicht endlich dort
hinausfahren und der Sache nachgehen ?«
    »In der Bar ist sie schon
längst nicht mehr«, sagte ich. »Wer sie dort hinbestellt hat, hat nach ihrer
Ankunft bestimmt keine Zeit verloren .«
    »Aber Sie waren der einzige,
der wußte, daß sie hier ist«, jammerte Eloise. »Außer mir, natürlich.«
    »Mir schwante, daß sie sich hier
aufhielt«, sagte ich. »Jemand anderer kann den gleichen Verdacht gehabt haben .«
    »Was werden sie ihr nur antun ?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich.
»Nichts Gutes, aller Voraussicht nach.«
    »Wollen Sie nicht endlich was
unternehmen ?«
    »Louise und Eloise«, überlegte
ich. »Das sind aber zwei wirklich ähnliche Namen .«
    »Na und?«
    »Schwestern«, murmelte ich.
    »Ja, Schwestern.« Sie nickte
ungeduldig. »Ist das denn wichtig ?«
    »Sie sind zu Louise in dieses
Haus gezogen, noch bevor ihr Mann starb ?«
    »Etwa drei Monate davor«,
antwortete sie. »Louise hat mich eingeladen .«
    »Was haben Sie denn vorher
gemacht ?«
    »Ein Haus in Nevada geführt.
Man hat mich verjagt .«
    »Die Behörden?«
    »Die Mafia.« Sie verzog das
Gesicht. »Fünfzig Prozent waren ihnen nicht genug. Sie wollten ihre eigene
Madam installieren, die sollte dann gegen Monatsgehalt arbeiten !«
    »Wie fanden Sie d’Avenzi ?«
    »Er war ein Narr«, sagte sie.
»Wahrscheinlich wußte er schon vor der Hochzeit, daß Louise frigid war, aber er
war so von sich eingenommen, daß er sich darüber nicht den Kopf zerbrach.
Solange alle anderen dachten, daß er daheim mit seiner jungen und hübschen Frau
den Himmel auf Erden hatte, solange kümmerte ihn alles andere nicht .«
    »Und er hat sich in Pembrokes
Sexklub dafür schadlos gehalten .«
    »Wahrscheinlich.«
    »Sie auch?«
    Eloise errötete. »Ein paarmal.
Schließlich bin ich auch nur ein Mensch wie alle anderen .«
    »Aber mit einem besonderen
Geschmack. Zum Beispiel für Frauen.«
    »Herrgott, was hat das damit zu
tun ?« fauchte sie.
    »Ich bin mir nicht ganz
sicher«, gab ich zu. »Vielleicht eine ganze Menge. Wie ich hörte, waren Sie nur
einmal allein im Keller, und zwar mit Miss Appleby .«
    »Schon gut.« Sie nickte
deprimiert. »Ich mache mir nichts aus Männern, und ich bin Masochistin. Sind
Sie jetzt endlich zufrieden ?«
    »Hat d’Avenzi Ihnen jemals
Avancen gemacht ?«
    »Einige Male«, antwortete sie.
»Aber er hat’s bald aufgegeben .«
    »Er war ein Don Juan, stimmt’s?
Jede Frau, die ihm über den Weg lief, betrachtete er als seine Beute, ja ?«
    »Kann sein .« Sie zuckte mit den Schultern. »Haben Sie eigentlich nicht vor, Louise zu retten ?«
    »Doch, gleich. Selbst Miss Appleby war für ihn eine Herausforderung, nicht wahr ?«
    Sie lachte freudlos auf. »Sogar
eine noch größere als ich. Und schon bei mir war er keinen Schritt
weitergekommen !«
    »Diese Miss Appleby «,
überlegte ich, »muß ziemlich verdreht sein, wenn man an ihre Gummiunterwäsche
und alles andere denkt. Sie ist eine Sadistin und kann es nicht ertragen, von
Mann oder Frau auch nur berührt zu werden, richtig ?«
    »Kann schon sein. Warum?«
    »Es gibt hier die Theorie, daß
Sie d’Avenzi umgebracht haben, und daß Louise Ihnen zum Dank das Haus als
Bordell überlassen hat .«
    »Glauben Sie das wirklich, Boyd ?«
    »Sein Mörder war jedenfalls ein
Amateur«, fuhr ich fort. »Ein Berufskiller hätte ihn bewußtlos geschlagen und ihn dann in seinem Auto über die Klippen gestoßen, im Vertrauen
darauf, daß die Polizei es als Unfall auffassen würde. Aber es war nur Zeit-
und Kraftverschwendung, den Unfall vorzutäuschen, wenn er drei Kugeln im Kopf
hatte. Das hat ein Amateur in blinder Panik gemacht. Daraus folgt, daß auch der
Mord selbst nicht vorausgeplant war. Es war eine Affekthandlung. Und meiner
Schätzung nach handeln Sie niemals im Affekt, Eloise .«
    »Nein«, sagte sie rauh , »das tue ich nicht .«
    »Warum ist Louise frigide
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