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Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Titel: Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits
Autoren: Peter O'Donnell
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nicht vorzutäuschen, daß sie ihn nicht verstanden hätte. «Dann wissen Sie also auch darüber Bescheid.»
    «Ja. Ein paar Amerikaner aus Karz’ Armee sind jetzt wieder daheim. Ich sah die Protokolle von ihren Verhören.»
    Langsam gingen sie an das Ende des großen Beckens.
    «Wollen Sie mein Angebot annehmen?» fragte Dall.
    «Da sind die beiden Ranches in Texas in der Nähe von Amarillo. Da ist das Haus auf Long Island in East Hampton, und dann gibt es noch ein sehr nettes Häuschen an einem See in Sun Valley in Idaho. Wählen Sie selbst.»
    Er faßte sie leicht am Arm, während sie dahingingen. «Sie sind wieder herrlich in Form, das weiß ich, aber ich glaube, ein Tapetenwechsel und eine kleine Ruhepause täten Ihnen sehr gut.»
    Sie antwortete nicht.
    Er fuhr fort: «Ich weiß, Sie wollen sich nicht binden. Sie können hingehen, wohin Sie wollen, und auch tun, was Sie wollen. Ich bitte Sie nur, mein Gast zu sein. Es wäre mir eine Ehre.» Sie blieb stehen und blickte hinab auf den Reflex des Mondlichts, das im Becken glitzerte. «Ich möchte so gerne eine Weile einfach mir selbst gehören. Können Sie das verstehen?»
    «Sehr gut sogar. Deshalb halte ich mich selbst ja ganz heraus. Ich möchte, daß Sie dort, wo Sie wollen, mein Gast sind. Ich selbst werde ganz woanders sein.»
    Sie lachte leise. Ihr Gesicht war von einem Leuchten erhellt, das tief aus ihrem Innern kam. Sie tätschelte seine Hand, die ihren Arm hielt.
    «Auch das nützt nichts. Warten Sie bis zum Frühling. Dann werde ich kommen und Ihr Gast sein, und dann brauchen Sie nicht irgendwo anders zu sein.»
    «Lassen Sie es mich wissen, wenn es soweit ist.» Eine warme Freude sprach aus seiner Stimme. Er warf den Zigarrenstummel in die Dunkelheit des Gartens. Gemeinsam schritten sie auf den Patio zu.
    Dall machte sich keine Illusionen. Wenn sie gab, dann würde sie voll und ganz geben. Aber ganz gleich, wieviel sie ihm gab, sie würde dennoch niemals jemandem anderen gehören als nur sich selbst.
    Und obwohl er das wußte, blickte er dem Frühling mit einer Erregung entgegen, wie er sie seit vielen Jahren nicht empfunden hatte.
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