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Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Titel: Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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kurzärmliges Oberhemd.
    Hinreißend sah er aus. Die Arme waren mit gut trainierten Muskeln bepackt und ebenso braun gebrannt wie die leicht behaarte Brust, die aus dem geöffneten Hemd hervorschaute. Seine rabenschwarzen Haare hatte er glatt nach hinten gekämmt und die scharfen grauen Augen hinter einer Designer-Sonnenbrille versteckt. Ein Ausbund von männlicher Vollkommenheit saß da vor ihr, während sie wahrscheinlich ein unordentliches Bild konservativer Zurückhaltung abgab in ihrem faden, dunkelblauen Kleid und mit dem zerzausten Dutt am Hinterkopf.
    Und wenn schon. Sie war ja nicht hier, um Jack mit ihrem Aussehen zu beeindrucken. Ihre Aufgabe bestand darin, ihn und den Mandanten mit ihrer brillanten Intelligenz in Erstaunen zu versetzen. Wenn es ihr nur endlich gelingen wollte, die unerhörte Attraktivität ihres Kollegen zu vergessen und sich auf ihr gemeinsames Ziel zu konzentrieren! Die vergangene Nacht hatte sie in ihrem Zimmer, gleich gegenüber dem seinen, wach gelegen und sich von einer Seite auf die andere gedreht. Ständig hatte sie an den Duft seines Aftershaves denken müssen und an den wundervollen Klang seiner tiefen Stimme.
    „Ich freue mich, dass Sie es einrichten konnten, mich hier aufzusuchen“, dröhnte plötzlich eine Männerstimme los, die ihr unbekannt war, und störte sie damit in ihren ungehörigen Gedanken. „Wie finden Sie mein Wochenendhäuschen?“
    „Ein wunderschönes Anwesen, aber ich schätze, das ist Ihnen ohnehin klar.“ Jack erhob sich mit diesen Worten, und Mallory tat es ihm nach. Er setzte lachend hinzu: „Wenn ich diesen Palast hier betrachte, fange ich an zu überlegen, ob ich nicht vielleicht doch den Beruf wechseln sollte.“
    „Oh, Sie sind mir jederzeit ein gern gesehener Gast“, sagte der stämmige Mann gut gelaunt. „Helfen Sie mir, den Albatros loszuwerden, den ich da geheiratet habe, und ich benenne eine ganze Suite nach Ihnen und ihrer Kollegin hier.“
    Mallory musste sich sehr beherrschen, um nicht zusammenzuzucken bei der gefühllosen Art, mit der dieser Mann von seiner Frau sprach. Es war immerhin die Frau, die er einst geheiratet hatte, mochte er das inzwischen bedauern oder nicht. Irgendwann einmal, so vermutete Mallory, musste er sie also geliebt haben.
    „Paul Leatherman, darf ich Ihnen Mallory Sinclair vorstellen? Eine unserer besten Anwältinnen. Mallory, Paul Leatherman.“
    Jack gestikulierte zwischen Mallory und Mr. Leatherman, der noch weniger Sorgfalt auf seine Kleidung verwandt hatte als Jack: Mr. Leatherman trug weite Badeshorts. Ihn als eigenwillig zu beschreiben, war noch milde ausgedrückt, fand Mallory.
    Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Schön, dass wir uns endlich kennen lernen, Mr. Leatherman.“
    „Nennen Sie mich einfach Paul.“ Er schüttelte begeistert ihre Hand. „Man kann doch nicht so förmlich bleiben, wenn man am Strand sitzt und eine so großartige Aussicht genießt!“
    Mallory sah kurz an ihm vorbei, wo sich im Hintergrund der strahlend blaue Himmel über das sonnenglitzernde Meer spannte. Er hatte Recht. Sie war die ganze Zeit so damit beschäftigt gewesen, Jack bloß nicht aus Versehen anzusehen, dass sie die wunderschöne Umgebung gleich mit ignoriert hatte.
    „Ja, Sie sind wirklich ein Glückspilz, Mr. Leatherman.“ Er schüttelte den Kopf.
    „Paul, natürlich“, verbesserte sie sich. „Jack hat völlig Recht. Hier ist es herrlich.“
    „Na, dann hoffe ich, dass Sie nach dem Gespräch etwas lockerer werden und den Aufenthalt hier ein wenig genießen. Ich habe es nämlich gern, wenn meine Anwälte mit mir auf derselben Wellenlänge liegen.“
    Paul zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu seinen beiden Gästen unter den großen Sonnenschirm. „Die Ehe“, sagte er dann, „ist ein Geschäft der riskanteren Art.“
    Mallory nahm Schreibblock und Stift zur Hand, während Jack sich zurücklehnte und sagte: „Ihre besteht immerhin schon fünfundzwanzig Jahre. Es muss also etwas geben, was Sie und Ihre Frau ver bindet.“
    Es gefiel Mallory, dass Jack Pauls Worte hinterfragte, auch wenn er dessen Meinung womöglich sogar teilte.
    „Na, mein Geld“, brummte Leatherman.
    „Und Kinder“, fügte Jack hinzu.
    „Die sind längst aus dem Haus.“
    „Was ist Ihnen wichtiger?“ fragte Mallory. „Dass Sie die Scheidung schnell hinter sich haben oder …“
    Er ließ sie ihren Satz nicht beenden. „Wie schnell oder wie langsam es geht, ist mir völlig egal. Ich will nur nicht ausgenommen werden
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