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Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Titel: Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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dieser Mann eine Ahnung hätte, wovor ich ihn bewahre – er würde mir auf Knien dafür danken.“
    „Ich jedenfalls hätte nichts dagegen, wenn er vor mir den Kniefall machen würde“, entgegnete Paula und seufzte übertrieben. Dann sah sie auf ihre Armbanduhr. „Sie sollten sich jetzt lieber auf den Weg machen. Er sagte was von schnellstens.“
    „Danke.“ Den Schreibblock unter ihrem Arm, verließ Mallory ihr Büro und ging den Gang hinunter.
    Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und stellte dabei fest, dass sieschwitzte. Meine Güte, sie kam sich vor wie ein Teenager, der zum ersten Mal verknallt war! Das war ganz und gar unzulässig. Immerhin hatte sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um sich in dem eingeschworenen Team der Kanzlei zu etablieren und in absehbarer Zeit in ihren illustren Kreis aufgenommen zu werden.
    Unter anderem hatte sie nach außen hin ihre Weiblichkeit unterdrückt. Sie versteckte die Reizwäsche, die sie so gern trug, unter streng konservativen Kostümen, verbarg die sorgfältig pedikürten Füße mit den grellfarbigen Zehennägeln in schmucklosen Pumps und achtete darauf, nie mit lackierten Fingernägeln in der Kanzlei zu erscheinen. Selbst ihr Sinn für Humor und ihre Warmherzigkeit waren hier unerwünscht. Mallory trug eine Maske aus kühler Sachlichkeit und erkannte sich meist selbst kaum wieder, wenn sie in den Spiegel sah.
    Dafür würde sie nächstes Jahr endlich die ersehnten Früchte dieser Selbstverleugnung ernten können: Sie würde die erste Teilhaberin dieser Kanzlei sein, und ihr Vater würde ihr endlich die Anerkennung gewähren, die sie sich so von ihm wünschte. Er hatte sich damals einen Sohn gewünscht und stattdessen Mallory bekommen. Nun endlich würde er einsehen, dass auch sie etwas wert war.
    Sie holte tief Luft. „Bald habe ich es geschafft“, sagte sie absichtlich laut, um sich daran zu erinnern, wie hart sie für all das gearbeitet hatte und wie unglaublich weit sie schon gekommen war.
    Auf gar keinen Fall würde sie alles kaputtmachen, was sie acht Jahre lang aufgebaut hatte, nur weil Jack Latham, ihr heimlicher Schwarm, sie zu sich rufen ließ! Oh ja, sie würde schon klarkommen mit Jack Latham.
    Einen Moment noch zögerte sie vor der Tür zu seinem Büro, um sich die feuchten Handflächen am Rock abzuwischen und dieHaare glatt nach hinten zu streichen. Dann klopfte sie dreimal, kräftig und schnell hintereinander.
    „Kommen Sie nur herein.“ Die tiefe Stimme klang wie fernes Donnergrollen durch die geschlossene Tür.
    Mallory empfand eine seltsame Mischung aus Wärme und freudiger Erwartung. Sie griff nach dem Türknauf und trat ein, allerdings nicht ohne vorher noch einmal einen prüfenden Blick auf ihren Busen geworfen zu haben, ob auch ja alle Perlmuttknöpfe an ihrer Bluse geschlossen waren und nirgendwo ein freches Stück Spitze hervorschaute. Dann trat sie ein und schloss die Tür hinter sich.
    Die Hände auf dem Rücken ineinander gelegt, stand Jack Latham am Fenster und sah hinaus, wo im Hintergrund der imposante Wolkenkratzer des Empire State Buildings in den Himmel ragte.
    Seine breiten Schultern steckten in einem marineblauen Nadelstreifenjackett. Es war ein europäischer Designeranzug, den er trug, und der Schnitt betonte die kraftstrotzende Statur seines Trägers. So bot der Mann am Fenster ein nicht weniger beeindruckendes Bild als das mächtige Gebäude hinter den hohen Glasscheiben. Die Sicht war zwar nicht besonders klar, doch an einem Sommertag in New York einen solchen Blick aus den zwei riesigen Fenstern eines Eckbüros zu haben, war ein nicht zu verachtendes Privileg, fand Mallory.
    Er drehte sich nicht um, als die Tür ins Schloss klickte. Aber Mallory wunderte sich nicht. Sie kannte das Spiel ebenso gut wie er. Er wusste, wer da bei seinem Schreibtisch stand und auf seine Aufmerksamkeit wartete. Immerhin hatte er sie ja rufen lassen. Aber wenn er sich ihr sofort zugewandt hätte, wäre die hierarchische Beziehung zwischen ihnen womöglich auf eine Ebeneder Gleichwertigkeit gerutscht, und das würde er bei angestellten Anwälten niemals tun. Schon gar nicht, wenn sie weiblichen Geschlechts waren. Jedes Mal, wenn sie zum ersten Mal mit einem der Teilhaber zu tun hatte, war es dasselbe.
    Sie hatte gelernt, sich eine solche Behandlung nicht zu Herzen zu nehmen. Genauso hatte sie aber auch gelernt, es sich nicht schweigend gefallen zu lassen.
    Sie räusperte sich. „Entschuldigen Sie, Mr. Latham. Sie hatten nach mir rufen
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