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Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Titel: Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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lassen?“
    Schweigen.
    Merkwürdig, dachte Mallory. Aber sie kannte ihn ja kaum. Obwohl er schon länger in der Kanzlei war als sie, hatten sie bisher so gut wie nie miteinander zu tun gehabt, denn bei fünfundsiebzig Anwälten, die in diesem Haus über drei Etagen verteilt arbeiteten, blieb die Wahrscheinlichkeit, dass man einander unter vier Augen begegnete, ziemlich gering.
    Noch ein Versuch, dann würde sie wieder gehen. Gnadenlos. Er konnte ihr ja hinterherkommen, wenn er mit diesem albernen Machtspiel nicht sofort aufhörte.
    „Mr. Latham?“
    Da war sie wieder, diese Stimme, die seine Gedanken unterbrach. Es war eine viel sanftere Stimme, als Jack erwartet hatte, und sie stand in krassem Widerspruch zu dem Ruf, den Mallory Sinclair hier im Hause hatte. Der Klang war einerseits so klar, dass durchaus der Verstand eines Mannes angesprochen wurde, anderseits aber auch ein wenig rau, so dass auch seine Sinne reagierten und er an heiße Nächte in kühlen Laken denken musste.
    Jack schüttelte den Kopf und schüttelte diese Gedanken ab. Nach allem, was er von Mallory Sinclair bisher gehört und gesehenhatte, war sie nicht gerade eine Quelle der Inspiration für schlüpfrige Fantasien. Als er sich nun umdrehte zu der einzigen Anwältin des Hauses, brachte ihr Anblick ihn auch prompt wieder zur Besinnung.
    Die Frau, der er hier gegenüberstand, war so knallhart, wie ihre Stimme weich klang. Ihre Haare waren streng nach hinten gebunden, der Rock bedeckte züchtig die Knie, und die Kostümjacke war von äußerst konservativem Schnitt. Nicht ein Zentimeter an ihr entsprach seinem Bild von einer Traumfrau.
    Allerdings würde sie die Frau sein, mit der er in einer Ferienanlage zusammengepfercht sein würde. In einer Ferienanlage vor der Küste von Long Island, die dem wichtigsten Mandanten der Kanzlei gehörte. Und niemand konnte vorhersagen, wie lange diese Verbannung dauern würde.
    Jack räusperte sich und begegnete Mallory Sinclairs Blick. Er sah, wie hinter der schwarzrandigen Brille die Augen schmal wurden, und er hätte jetzt nicht einmal mehr sagen können, ob diese Augen blau oder grau waren. Offenbar war sie verärgert. Es war nicht seine Absicht gewesen, gleich Minuspunkte bei ihr zu sammeln, weil sie denken musste, er wolle sie ignorieren.
    Während er auf sie gewartet hatte, hatte sein Vater ihn angerufen. Wie es schien, hatte seine Mutter wieder einmal eine Affäre mit einem anderen Mann, diesmal jedoch noch viel öffentlicher als sonst. Und diesmal hatte sein für gewöhnlich nachsichtiger Vater die Nase voll gehabt und war gegangen. Es grauste Jack bei dem Gedanken, dass sein Vater jetzt eine jener hässlichen Scheidungsprozesse durchmachen würde, auf die sein Sohn sich als Anwalt spezialisiert hatte.
    Allerdings war es höchste Zeit, dass endlich etwas passierte. Die Ehe hätte eigentlich längst in die Brüche gehen müssen, genauwie viele andere auch. Und wenn sein Vater nicht so unendlich geduldig und nachsichtig gewesen wäre, dann wäre Jacks Mutter schon lange wieder solo. Aber sosehr sein Vater ihm auch Leid tat – es blieb Jack nichts weiter übrig, als die Familienangelegenheiten auf später zu verschieben.
    Denn im Moment hatte er Probleme, die er sofort zu lösen hatte. Er trat vom Fenster zurück. „Ich war gerade in Gedanken“, erklärte er und sah, wie ihre Hände die Schreibtischkante umklammerten.
    „Offensichtlich“, entgegnete sie. „Ich kann gern wiederkommen, wenn es Ihnen besser passt. Auf meinem Schreibtisch türmt sich die Arbeit.“
    Arbeit, von der er sie anscheinend abhielt, und darüber war sie nicht eben erfreut. Vermutlich würde sie gleich noch viel weniger begeistert sein, wenn sie erfuhr, weshalb er sie so kurzfristig zu sich gerufen hatte.
    „Nein, das ist schon in Ordnung“, sagte er. „Setzen Sie sich.“
    Er deutete auf den Ohrensessel, der in einer Ecke stand. Sein Vater hatte ihm den geschenkt, als er zum Teilhaber der Kanzlei aufgestiegen war, während seine Mutter es einst nicht einmal geschafft hatte, zur Abschlussveranstaltung seines Jurastudiums zu kommen. Noch viel weniger interessierte sie sich später für die Karriere ihres Sohnes.
    Mallory ließ sich in dem Sessel nieder und schlug ein Bein über das andere. Sein Blick fiel auf den Falten werfenden Stoff, der bei weitem zu viel Haut bedeckte, selbst für diesen ernsthaften Beruf.
    „Ich höre“, sagte sie ruhig.
    Ihre Stimme erregte wieder seine Aufmerksamkeit. Bemerkenswert, dachte er. Wenn er
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