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Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Titel: Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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nahm einen Bleistift und rollte ihn zwischen seinen Handflächen hin und her. „Ganz einfach. Leatherman will den Scheidungsprozess gewinnen. Er will ein Team von Anwälten, die klar auf seiner Seite stehen und in seiner Frau nichts als einen habgierigen Drachen sehen, gegen den sie sich nicht scheuen, alle zur Verfügung stehenden Mittel anzuwenden. Und wir finden, dass wir seinen Ansprüchen am besten gerecht werden können, wenn wir ihm eine weibliche Anwältin in diesem Team präsentieren. Denn bei den Verhandlungen mit Mrs. Leatherman wird es vorteilhaft sein, wenn die Gespräche von Frau zu Frau stattfinden. Sie als Frau werden einen Zugang zu ihr bekommen, der beispielsweise mir als Mann verwehrt bleiben würde.“
    Er beobachtete, welche Gefühle bei seinen Erklärungen aufihrem Gesicht sichtbar werden würden. Keine. Was immer sie bei seinen Worten dachte, sie ließ nichts davon nach außen dringen. Diese Frau hatte das perfekte Pokergesicht, fand Jack, und sie stieg in seiner Achtung.
    Er begann zu ahnen, wie sie es geschafft hatte, sich neben den älteren und vor allem männlichen Anwälten in dieser Kanzlei behaupten zu können. Doch noch hatte sie sich das hundertprozentige Vertrauen der Teilhaber nicht erarbeitet. Jack bezweifelte auch, dass einer Frau das überhaupt jemals gelingen konnte. In dieser Kanzlei regierte die verschworene Bruderschaft jener Teilhaber, die schon bei der Gründung dabei gewesen waren, und sie machten absolut kein Geheimnis daraus.
    Jack vertrat in vielen Belangen nicht dieselbe Meinung wie diese Männer, einschließlich der Angelegenheit, um die es momentan ging. Er vertraute Frauen nicht, was die Ehe betraf. Alle Erfahrungen, die er in der eigenen Familie und mit seinen diversen Mandanten gemacht hatte, sowie die Zahlen der Scheidungsstatistiken untermauerten diese Einstellung nur. Aber ganz abgesehen davon, in welchem Maße Frauen im privaten Bereich versagten – im Beruf war alles anders. Hier zählte nichts als Können. Die alten Jungs waren nicht so leicht zu überzeugen, aber diesmal konnte Mallory ihnen wirklich von Nutzen sein. Und sie schien das genau zu wissen.
    Sie nickte langsam. „Ich gehöre also Ihnen. Einfach, weil ich die einzige Anwältin in der Kanzlei bin.“
    Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Wenn Sie so wollen, ja.“
    Sie war eine der Besten, soweit er bisher gehört und selbst gesehen hatte. Aber bevor sie mit Leatherman arbeiten konnten, mussten sie beide erst einmal ein informelles Treffen mit ihm übersich ergehen lassen. Um einander besser kennen zu lernen. Das hatte ihr eigenwilliger Mandant sich so gewünscht. Wenn Jack allerdings an Mallorys kühle Beherrschtheit und ihre ernsthaften Blicke dachte, dann freute er sich nicht besonders auf die eher unfreiwillige Zusammenarbeit.
    Dennoch konnte er den Anblick der porzellanblauen Augen nicht vergessen. Sie faszinierten ihn. Und er fragte sich unwillkürlich, was noch alles ihm bisher über Mallory Sinclair verborgen geblieben war.
    Sie stand auf. „Damit ist die Sache wohl klar.“
    „Ich bin sicher, wir werden es beide überleben“, sagte er und lächelte ein wenig, um die Atmosphäre etwas zu entspannen. Er wartete, ob sie zurücklächeln würde, wurde aber enttäuscht.
    „Ich muss noch ein paar Dinge ordnen, bevor ich mich mit der Leatherman-Sache befassen kann“, sagte sie.
    „Kein Problem. Unser Flug geht erst heute Abend, Punkt sieben Uhr. Glauben Sie, Sie können das Nötige noch ordnen, Ihre Sachen packen und, sagen wir, in …“, er sah auf seine Armbanduhr, „… drei Stunden am Flughafen sein?“
    Ihr ungeschminkter Mund öffnete sich und schloss sich gleich darauf wieder. „ Unser Flug?“ fragte sie. Es war mehr ein Krächzen.
    Er nickte. „Mr. Leatherman wohnt derzeit in seiner Ferienanlage in Hamptons. Er hat keine Lust, den Urlaub abzubrechen, also müssen wir dorthin. Schnappen Sie sich nur Sonnenbrille und Badeanzug, und schon sind wir unterwegs ans Meer.“
    Mallory rollte langsam ihre Seidenstrümpfe über die Beine und genoss das Gefühl auf ihrer Haut. Wie sehr sie den kleinen Luxus im Alltag vermisste! Seide, Satin und alles, was sich sanft undweich anfühlte. Deshalb verwöhnte sie sich wenigstens damit, unter dem konservativen Äußeren delikateste Wäschestücke zu tragen.
    Sie hatte aus Versehen den taschenbuchgroßen Flakon mit ihrem Lieblingsparfüm umgekippt, das normalerweise nur für abends nach der Arbeit gedacht war. Nun erfüllte der
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