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Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)

Titel: Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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leicht mit dem Schreibblock, um ihn daran zu erinnern, aus welchem Grunde sie hier zusammen im Flugzeug saßen. „Ich möchte gern genau Bescheid wissen, um den Mandanten beeindrucken zu können.“
    Er begegnete ihrem von dicken Brillengläsern gefilterten Blick. Dieser abtörnende Anblick brachte ihn vollends wieder zur Vernunft. „Wir sollten uns mit den Vornamen anreden“, schlug er sachlich vor. „Ich heiße Jack.“
    Sie nickte und sah ihn weiterhin erwartungsvoll an.
    Mit Mühe nur riss er den Blick von diesen blauen Augen, die nicht richtig zu erkennen waren. „Leatherman ist seit Jahren verheiratet“, begann er. „Jetzt ist er achtundfünfzig und hat die Nase voll.“
    „Warum?“ Sie wartete auf seine Antwort, bereit, jedes einzelne Wort mitzuschreiben.
    „Unüberbrückbare Differenzen.“
    „Das ist der Rechtsbegriff. Und was steckt wirklich dahinter? Welche Argumente können wir denn vorbringen, um den Prozess für ihn zu gewinnen? Ich meine, wenn wir den Fall überhaupt bekommen.“
    Jack streckte die Beine aus, so weit es nur ging, achtete jedoch sorgfältig darauf, dass er nicht aus Versehen Mallory berührte. „Das ist genau das, weshalb wir hinfahren. Wir wollen herausfinden, wie man die Verfehlungen seiner Frau zu seinen Gunsten verwenden kann.“
    „Interessante Aussage.“
    „Wieso?“
    Sie streckte ebenfalls die Beine aus und legte sie übereinander. Sein Blick fiel auf ihre schlanken Fesseln. Er war eigentlich nicht der Typ, der auf Frauenbeine achtete, aber der Anblick, der sich ihm hier bot, ließ ihn zweifeln, ob er mit dieser Einstellung nicht mächtig was verpasste.
    „Nun, Sie sagen das so, als sei schon klar, dass Mrs. Leatherman Schuld hat am Zerbrechen der Ehe. Es gibt aber immerhin auch die Möglichkeit, dass unser Mandant nicht ganz unschuldig daran ist. Und wenn das der Fall ist, sollten wir wohl besser überlegen, wie man seine Verfehlungen halbwegs positiv darstellen kann.“
    Jack lehnte sich an die Rückenlehne und betrachtete Mallory. „Das meine ich ja. Wir müssen alles möglichst positiv für ihn aussehen lassen.“
    „Aber Sie sagten, es ginge um ihre Verfehlungen …“ Sie brach ab und schüttelte den Kopf, während sie die Mine ihres Kugelschreibers wieder wegdrückte. „Schon gut.“
    „Ich bin mir irgendwie nicht sicher, ob ich den Unterschied verstehe, den Sie da offenbar machen.“
    Sie seufzte tief auf. „Natürlich nicht“, sagte sie dann und beschäftigtesich angelegentlich damit, Schreiblock und Stift wieder einzupacken und ihre Aktentasche zu schließen.
    „Sehr geehrte Damen und Herren“, drang eine Stimme aus den Lautsprechern. Es war der Kapitän der kleinen Maschine. „Wir beginnen mit dem Sinkflug und werden in wenigen Minuten landen. Bitte schnallen Sie sich wieder an …“
    Mallory überprüfte ihren Sicherheitsgurt und starrte dann aus dem Fenster. Sie war offensichtlich nicht daran interessiert, das Gespräch fortzusetzen. Aber Jack hatte ein komisches Gefühl. Fast so, als habe sie sich in den wenigen Minuten des Gesprächs ein Urteil über ihn gebildet, das nicht gerade günstig ausge fallen war.
    Es war ihm unangenehm, sich ihre Achtung verscherzt zu haben. Dabei hatte er keine Ahnung, warum er so empfand. Wieder einmal hatte sie ihn aus der Fassung gebracht. Und diesmal wünschte er sich sehnlichst, er könne den negativen Eindruck, den er eben offenbar auf sie gemacht hatte, wieder gutmachen, damit sie nur etwas mehr Interesse für ihn zeigte.
    Jack liebte Herausforderungen. Aber nur, wenn sie auch Sinn hatten. Dass er sich für Mallory Sinclair interessierte, hatte definitiv keinen Sinn.
    Ein warmer Morgenwind wehte vom Meer herüber und brachte den Geruch von Salzwasser mit. Mallorys Haare begannen, sich in der feuchten Luft zu kräuseln, und der strenge Knoten, den sie vorhin mit so viel Mühe zu Stande gebracht hatte, begann sich in Wohlgefallen aufzulösen.
    Sie sah auf ihre Armbanduhr. Es war bereits acht Uhr, und vom Herrn des Hauses war noch immer nichts zu sehen.
    „Keine Sorge“, beschwichtigte Jack ihre stille Verärgerung.„Er sagte, wir sollen schon mal frühstücken. Er kommt, wenn wir fertig sind.“
    Sie hob den Blick von ihrer Portion Armer Ritter mit Zimt und Rosinen und tat etwas, was sie schon den ganzen Morgen tunlichst vermieden hatte: Sie blickte Jack ins Gesicht. Wenn sie gehofft hatte, er würde im Anzug am Frühstückstisch erscheinen, dann hatte sie sich geirrt. Er trug Shorts und ein
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