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Mitternachtserwachen

Mitternachtserwachen

Titel: Mitternachtserwachen
Autoren: Linda Mignani
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seinen Phallus in ihrer engen Hitze, hielt inne, um das berauschende Gefühl auszukosten. Er nahm sie langsam und massierte ihre Klitoris, bis sie zuckend kam. Erst dann ließ er der eigenen Lust freien Lauf, und der Orgasmus kam heftig.
    Keuchend zog er sich aus Kendra zurück, und sie drehte sich auf den Rücken. „Das habe ich gebraucht.“
    „Manchmal fühle ich mich von dir ausgenutzt, süße Köchin.“
    Sie lachte laut, befreit und sinnlich. Wenn sie doch nur füreinander bestimmt wären! Aber die Zuneigung, die sie empfanden, beschränkte sich meist nur auf das Hauptgericht, und Lior begehrte ein Büffet der Emotionen. Er verehrte Kendra, liebte sie ein klein wenig, doch es war nicht genug.
    Er wusste, sie mochte kein Liebesgeplänkel nach dem Akt, und zog sie auf die Füße. Sie ließ es zu, dass er sie noch einen Moment hielt. Der Sex hatte ihm körperliche Befriedigung gebracht. Aber es dürstete ihn nach mehr, nach einer Partnerin, die ihr Leben mit ihm teilte. Kendra ging es ebenso, das spürte er. Bis dahin musste der Sex reichen. Sie küsste ihn auf die Wange und befreite sich aus seinen Armen. Er reichte Kendra ihre Kleidung und zog sich seine Sweatpants über.
    Lior legte ihr einen Arm um die Schultern, und sie liefen Richtung Ausgang. Er wollte erst duschen, anschließend mit Kendra zu Abend essen. Sie hatte ihm von ihrem delikaten Hähnchen mit Paprika und Tomaten vorgeschwärmt. Kendra kochte genauso leidenschaftlich, wie sie fickte. In der Tür prallten sie mit Kendrick zusammen, Kendras älterem Bruder und seine rechte Hand. Die beiden konnten nicht verleugnen, Geschwister zu sein, mit den dunklen Haaren und den unglaublich blauen Augen. Eigentlich waren alle Lugus mehr oder weniger dunkel. Nur Lior war blond.
    Das Lachen gefror ihm auf den Lippen, sobald er Kendricks Ausdruck bemerkte. Das konnte nur eines bedeuten: weitere Morde an den Vampiren des Lichts und der Dunkelheit.
    „Wie viele?“
    „Vier. Nosferat hat uns zur Patrouille eingeteilt. Wir müssen los.“
    Kendra holte tief Luft. „Passt auf euch auf.“
    Da ging sein Abendessen dahin.
    „Ich ziehe mich um. Wir treffen uns in der Eingangshalle.“ Er schlug Kendra zum Abschied auf den Hintern, leicht, um sich nicht ihren Zorn einzufangen, und sie blieb in den Armen ihres Bruders zurück, den sie nicht mehr so oft sah, seitdem er bei Morven, seiner Gefährtin, auf dem Festland wohnte.
    Lior zog sich hastig seine Lederbekleidung über, bewaffnete sich mit seinen Messern, schnappte sich einen Apfel und lief auf Kendrick zu. Der Söldner sah genauso grimmig aus, wie Lior sich fühlte.
    „Diese Scheiße breitet sich aus.“ Kendrick war nicht leicht aus der Fassung zu bringen, doch was in letzter Zeit geschah, war eine Bedrohung für die Lebewesen der Erde, egal ob menschlich oder nicht. Ein Krieg könnte ausbrechen. Die Vampire würden nicht mehr lange die Füße stillhalten, sondern sich ganz öffentlich auf die Suche begeben, um die Mörder und Händler zu finden. Auf ihrem Weg würden sie foltern, morden und jeden beschuldigen, der sie nur schief ansah. Lior konnte es sogar verstehen. Wer hatte es schon gern, wenn sein Innenleben auf dem Schwarzmarkt gehandelt wurde?
    Das Speedboat wartete am Steg auf sie, und sie würden das Festland in gut zehn Minuten erreichen. Lior drehte sich der Isle of Lugus zu und warf den Apfelrest in die graue Nordsee. Wie immer erfasste ihn Wehmut, sobald er das Hauptquartier der Lugus verließ.
     
    Lior blickte beinahe belustigt auf den Abschaum, der um das erbärmliche Leben bettelnd vor ihm auf der Erde lag. Er war ihnen sofort in die Arme gelaufen, nachdem sie den Wald betreten hatten, angelockt durch die Schreie des Mädchens. Die Kleine lag ein paar Meter entfernt bewusstlos auf dem Boden. An Zufall glaubte er nicht - Nosferat hatte sie explizit nach Galliston Wood beordert, und ihr Oberster tat niemals etwas ohne Grund.
    Kendrick trommelte mit den Fingerspitzen auf sein Bein, das in einer engen dunkelbraunen Lederhose mit Verschnürungen an der Seite steckte, die neueste Kreation von Morven, einer mächtigen Armanach. Sie war eine Rüstungsschmiedin, die Kleidungsstücke in Waffen oder Schutzschilde verwandeln und mit sonstigen nützlichen Eigenschaften aufwerten konnte. Das Leder machte Kendrick unempfindlich gegen Elfen, nicht die hochgewachsenen Schönheiten, sondern diese kleinen fliegenden Mistbiester, die es liebten, sich festzubeißen, um das Opfer mit ihrem Gift zu lähmen und es
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